Leipzig

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Der Hauptbahnhof Leipzig wurde von Lossow & Kühne errichtet.
Was Dresden mit Leipzig gemeinsam hat;-)

Leipzig ist die größte Stadt Sachsens und seit Jahrhunderten als Messestandort berühmt. Zudem wurde hier die erste und über lange Zeit einzige Universität Sachsens gegründet. Leipzig ist eine Buch- und Medienstadt mit großer Tradition. Beispielsweise hat heute der MDR hier seinen Hauptsitz.

[Bearbeiten] Leipzig aus Dresdner Sicht

Die Fahrzeit von Dresden nach Leipzig beträgt mit der Bahn vom Bahnhof Dresden-Neustadt und mit dem Auto über die A4 und die A14 jeweils etwa eine Stunde. Auch die B6 verbindet die beiden Städte.

Besonders sehenswert sind aus Dresdner Sicht der deutlich größere Leipziger Zoo und die Einkaufsinnenstadt mit ihren Kneipen, die oft sehr zentral und wie an einer Perlenschnur liegen. Landschaftlich und außerhalb des Zentrums finden die Dresdner Leipzig meist nicht so herausragend, schätzen es aber für die musische Szene, das metropolartige Flair und die regional ausstrahlende Wirkung bis nach Halle oder sogar Magdeburg an Wochenenden. Wenn man richtig Jura studieren will, ist die Universität Leipzig der nächste Weg. Wirtschaftlich hat Leipzig mittlerweile eine grandiose Entwicklung vorgelegt, zum Beispiel mit der Ansiedlung von BMW, Porsche und der DHL. Ein Zusammengehen der Leipziger Messe mit der Messe Dresden kam bislang noch nicht zustande. Dagegen gehören der Leipziger und der Dresdner Flughafen seit 2000 gemeinsam zur Mitteldeutschen Flughafen AG.[1]

Stadtteilmäßig kann man vielleicht die Äußere Neustadt mit dem Stadtteil Connewitz vergleichen. Vorbild für die Weiße Gasse ist das Barfußgäßchen in Leipzig.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Die vielleicht bekannteste Sehenswürdigkeit Leipzigs ist das Völkerschlachtdenkmal. Aber auch der Markt mit dem Alten Rathaus, die Thomaskirche und die Nikolaikirche sowie die Mädlerpassage und das Gewandhaus sind sehenswert. Das City-Hochhaus am Augustusplatz wurde bis 1972 für die Universität errichtet. Es war seinerzeit das höchste Gebäude Deutschlands, beherbergt heute u. a. den MDR und wurde im Volksmund auch „Weisheitszahn“ genannt.[2]

[Bearbeiten] Freizeitangebote

Der Leipziger Zoo ist eine bis weit über die Stadtgrenzen bekannte Attraktion für Jung und Alt. Das Neuseenland im Süden der Stadt zieht seit einigen Jahren Badegäste und Aktivurlauber an. Genauso weltberühmt wie der Dresdner Kreuzchor ist der Leipziger Thomanerchor.

[Bearbeiten] Geschichte

Vermerk zum Tode Eido I. bei Thietmar von Merseburg, gleichzeitig Ersterwähnung Leipzigs

Bevor sich zur Zeit der Völkerwanderung Slawen ansiedelten, lebten im Gebiet des heutigen Leipzig Germanen. Einige Quellen lokalisieren hier Lupfurdum, was aktuell aber eher Dresden zugeordnet wird, während Leipzig als Areglia identifiziert wird.

Die urkundliche Ersterwähnung Leipzigs geht auf den 20. Dezember 1015 zurück, als Bischof Eido I. auf einer Reise zu Kaiser Heinrich II. verstarb.[3] Leipzig gehörte landesherrlich zur Mark Meißen und geistlich zum Bistum Meißen.

400 Jahre Universität Leipzig 1809, von Christian Joseph Krüger

Um das Jahr 1165 verlieh Otto der Reiche Leipzig als erstem Ort in der Mark Meißen das Stadtrecht und das Privileg zur Abhaltung von zwei Märkten. Damit konnte sich Leipzig schon früh zu einem wichtigen Handelszentrum entwickeln. In jener Zeit begann auch der Bau der Nikolaikirche.

Eine große Bedeutung als Militär- und Handelsweg quer durch Europa besaß die Via Regia, deren Anfänge bis in das 8. Jahrhundert zurückreichten und deren meißnischer Teil von Leipzig über Großenhain, Kamenz, Bautzen nach Görlitz führte. In Leipzig kreuzte sich diese Ost-West-Verbindung mit der von Süden (Verona) nach Norden (Stettin) verlaufenden Via Imperii.[4]

Die selbstbewussten Städter lehnten sich gegen Dietrich den Bedrängten auf, der Leipzig ab 1217 belagerte, nach zwei Jahren einnahm und drei Burgen anlegte, um künftige Empörungsversuche zu verhindern.

1409 wurde unter maßgeblicher Mitwirkung ehemaliger Prager Professoren um Johannes Hoffmann die Universität Leipzig gegründet.

Leipziger Disputation 1519, von Julius Hübner
Deckengemälde in der Nikolaikirche, von Adam Friedrich Oeser
Ehemaliges Gebäude der Dresdner Bank in Leipzig, von Martin Dülfer

1485 teilten Kurfürst Ernst und Albrecht der Beherzte in Leipzig die wettinischen Länder. Es begann eine konfliktträchtige Zeit, vor allem mit Beginn der Reformation, die in Sachsen-Wittenberg von den Ernestinern unterstützt und in Dresden von den Albertinern bekämpft wurde. 1519 fand im Beisein von Georg dem Bärtigen an der Universität Leipzig ein theologisches Streitgespräch zwischen Martin Luther und seinen Gegnern statt, die Leipziger Disputation. 1526 holte Herzog Georg der Bärtige Wolfgang Stöckel aus Leipzig nach Dresden, wo jener seine Schriften gegen die Reformation druckte. Als die lutherische Lehre auch im albertinischen Sachsen immer mehr Anhänger fand, ging Herzog Georg rigoros gegen sie vor und verwies beispielsweise die Leipziger Protestanten 1532 des Landes. Johann Georg II. erteilte 1660 die Genehmigung zur Herausgabe der Leipziger Zeitung, die somit 70 Jahre vor der ersten Dresdner Zeitung erschien, dem Dresdner Anzeiger. Zudem besaß die Leipziger Zeitung über 170 Jahre das Privileg zur alleinigen Publikation politischer Nachrichten in Sachsen, weswegen in Dresden nur Inseratenblätter erscheinen konnten.[5]

Von Prinz Xaver wurde 1764 nach einem Konzept von Friedrich Christian die Kunstakademie gegründet. Christian Ludwig von Hagedorn leitete als Generaldirektor die Allgemeine Kunst-Academie der Malerey, Bildhauer-Kunst, Kupferstecher- und Baukunst in Dresden in Personalunion mit der Akademie in Leipzig unter Adam Friedrich Oeser und der Zeichenschule Meißen.

1811 wurde in Leipzig der B.G. Teubner-Verlag zunächst als Druckerei gegründet. Als Verlagsbuchhandlung gab er später Lehrbücher und wissenschaftlich-technische Abhandlungen insbesondere auch für die TH Dresden heraus. Teubner war so erfolgreich, dass er in Dresden eine bedeutende Niederlassung einrichtete.

Die Völkerschlacht von Leipzig im Jahre 1813 endete mit einer Niederlage der Franzosen unter Napoléon und der mit ihnen verbündeten Sachsen unter Friedrich August dem Gerechten.

1836 begründete Eduard Wilhelm Güntz aus der Dresdner Familie Güntz auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Möckern der Leipziger Societät eine Nervenheilanstalt, die er drei Jahre später nach dem heutigen Stadtteil Thonberg verlegte.

1839 wurde die Leipzig-Dresdner Eisenbahn als erste Fernbahnlinie über 100 km in Deutschland eingeweiht.

Der 23. Mai 1863 gründete sich in Leipzig der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV). Dieser Tag gilt heute als Geburtsstunde der deutschen Sozialdemokratie.[6]

Während des Zweiten Weltkrieges war Leipzig mehrfach das Ziel alliierter Bombenangriffe, die insgesamt 6000 Menschenleben kosteten. Am 18. April 1945 befreiten US-amerikanische Truppen die Stadt.[7]

1989 war Leipzig einer der Ausgangspunkte der friedlichen Revolution in der DDR. Am 9. Oktober demonstrierten 70.000 gegen politische Repression, Misswirtschaft und Umweltzerstörung, für Demokratie und Reisefreiheit.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt (Auswahl)

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Albrecht Ernst Stellanus Graf von Holtzendorff | Julius Schnorr von Carolsfeld | Gustav Harkort | Heinrich Brockhaus | Otto Georg Graf zu Münster

[Bearbeiten] Siehe auch

Leipziger Straße | Leipziger Vorstadt | Leipziger Tor | Leipziger Bahnhof | PD Leipzig

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Mitteldeutsche Flughafen AG
  2. Uniriese Leipzig | Aussichtsplattform Panorama Tower
  3. Karl-Hermann Kandler: Personen zur sächsischen Kirchengeschichte: Bischof Eid von Meißen.
  4. Mittelalterliche Handelswege in Thüringen und Sachsen
  5. Herbert Zeißig: Eine Deutsche Zeitung. 200 Jahre Dresdner Anzeiger, Dresden 1930
  6. 23. Mai 1863 – Die Gründung der SPD
  7. Als die Amerikaner Leipzig befreiten auf bild.de

[Bearbeiten] Weblinks

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