Christian Ludwig von Hagedorn

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Christian Ludwig von Hagedorn (von Anton Graff gemalt)
Christian Ludwig von Hagedorn im Kunstgespräch mit einem Mäzen, im Hintergrund Adrian Zingg, Johann Eleazar Zeissig (der Maler des Bildes) und Anton Graff

Christian Ludwig von Hagedorn (* 14. Februar 1712 in Hamburg; † 24. Januar 1780 Dresden) war ein Kunstliebhaber und Radierer. 1764 berief ihn Prinzregent Xaver zum Gründungsdirektor der Dresdner Kunstakademie.

Als Sohn eines dänischen Staatsrates erhielt Hagedorn eine sorgfältigte Erziehung, studierte an den Universitäten Halle und Jena und entschied sich für die diplomatische Laufbahn. Zur Kunst hatte er schon frühzeitig, besonders durch seine kunstliebende Mutter Anregung erhalten, doch übte er sie mehr zu seinem Vergnügen aus.

Hagedorn wurde 1735 in den kursächsischen diplomatischen Dienst übernommen. Er vertrat das Land in Wien, Mainz, Mannheim, Düsseldorf und Bonn.[1] Hagedorn war für seine umfassenden Kenntnisse auf den Gebieten der Künste berühmt und war selbst praktischer Künstler. So malte er Landschaften und versuchte sich auch mit der Radiernadel. Den meisten Ruhm erwarb er sich aber durch seine "Betrachtungen über die Mahlerei", die 1762 herauskamen. Dieses Werk galt als bedeutende Quelle über Kunst und Kunstgeschmack, verlangte aber eine sehr tiefgründige Beschäftigung mit der Thematik und war so mehr den Künstlern selbst als den bloßen Kunstinteressierten gewidmet. Hagedorn hat mit diesem Buch der ästhetischen Anschauung seiner Zeitgenossen geraume Zeit ihre Richtung verliehen. Er stellte auch dar, dass ein Kunststudium vor allem aus dem Studium der Werke berühmter Meister bestehen solle.

1763 wurde Hagedorn Geheimer Legationsrat und als Generaldirektor der sächsischen Kunstakademien und dazugehörigen Galerien stand er ab 1764 sowohl der Allgemeinen Kunst-Academie der Malerey, Bildhauer-Kunst, Kupferstecher- und Baukunst als auch der Gemäldegalerie vor. Durch diese Personalunion war es ihm möglich, sein Konzept einer Ausbildung durch Studium der Werke der Meister zu verwirklichen. In Personalunion stand er auch der Zeichenschule Meißen vor. Der Hagedornplatz ist heute nach ihm benannt.

[Bearbeiten] Gründung der Dresdner Kunstakademie

Schon unter August III. hatte es Pläne zur Gründung einer Kunstakademie in Dresden gegeben. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 und dem Tod von August im selben Jahr verfolgte zunächst dessen Sohn und Thronfolger, Friedrich Christian, die Pläne weiter, doch auch dieser verstarb schon nach wenigen Monaten auf dem Thron. So war es an seiner Frau, Maria Antonia Walpurgis, diese Pläne gemeinsam mit dem Prinzregenten Xaver umzusetzen. Standen unter August III. noch Louis Silvestre, Stefano Torelli und Anton Raphael Mengs (der mehr als Italiener galt) als Gründungsdirektoren zur Diskussion, entschied man sich später bewusst dafür, die neue Kunstakademie unter die Leitung eines Deutschen zu stellen. Der Professorenschaft gehörten schließlich insgesamt sieben deutsche, fünf italienische und zwei französische Lehrer an, darunter die Maler Charles Hutin (als künstlerischer Direktor), Bernardo Bellotto und Giovanni Battista Casanova sowie der Architekt Friedrich August Krubsacius und der Bildhauer Johann Gottfried Knöffler. Später holte Hagedorn u. a. Anton Graff, Johann Eleazar Zeissig und Adrian Zingg als Lehrer an die Akademie.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Löhneysen, Wolfgang Freiherr von, „Hagedorn, Christian Ludwig von“, in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 465 f


[Bearbeiten] Weblinks

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