Albrecht Ernst Stellanus Graf von Holtzendorff

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Wappen der Grafen von Holtzendorff von 1745

Albrecht Ernst Stellanus Graf von Holtzendorff, auch von Holzendorf (* 16. Januar 1792 in Bärenstein bei Altenberg; † 24. Februar 1882 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang eines Generals der Infanterie sowie sächsischer Kriegsminister.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Albrecht Ernst Stellanus Graf von Holtzendorff entstammte dem uckermärkischen Uradel derer von Holtzendorff mit gleichnamigem Stammhause bei Prenzlau, der mit Otto de Holtzendorpe am 11. August 1297 erstmals urkundlich erwähnt wurde.[1] Albrecht Ernst Stellanus war der älteste Sohn des königlich-sächsischen Kammerjunkers Christian Gottlieb Graf von Holtzendorff (* 23. März 1764 in Bärenstein; † 23. Januar 1806 in Zeitz)[2] und dessen Ehefrau Ernestine Friederike Charlotte Henriette Freiin von Seckendorff (* 5. August 1765 in Langhennersdorf; † 15. Juli 1807 in Zeitz). Er hatte noch sieben Geschwister:

Albrecht Ernst Stellanus Graf von Holtzendorff heiratete am 21. August 1817 in Cunnersdorf bei Pirna Mathilde Agnes Margarete von Oppell aus dem Hause Cunnersdorf (* 3. November 1794 in Cunnersdorf; † 4. Juni 1861in Dresden), Tochter des königlich-sächsischen Oberhofjägermeisters Karl Gottlob von Oppell (17641847) und dessen Ehefrau Friederike von Gablenz (17721853).[8] Das Paar hatte folgende Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Albrecht Ernst Stellanus von Holtzendorff erhielt seine höhere Schulbildung im adeligen Kadettenkorps in Dresden. Er nahm an den Napoleonischen Kriegen ab dem Fünften Koalitionskrieg 1809 teil, wo er als junger Offiziersanwärter im Rang eines Fähnrichs u.a. am 5. und 6. Juli 1809 mit der sächsischen Armee an der Schlacht bei Wagram an der Seite der französischen Armee teilnahm. Bereits dort wurde er aufgrund seiner Bravour am 4. August 1809 mit dem höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen, dem Militär-St.-Heinrichs-Orden ausgezeichnet. Noch im gleichen Jahr erhielt er als 17-jähriger sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant im Regiment von Low in der sächsischen Infanterie.[9] Außerdem wurde von Holtzendorff von Napoleon zum Mitglied der französischen Ehrenlegion ernannt.

Von Holtzendorff war 1819 bis 1821 Ordonanz-Offizier im sächsischen Generalkommandostab in Dresden unter der Leitung des sächsischen Generalleutnants der Infanterie, Karl Christian Erdmann von Le Coq. Zu dieser Zeit war von Holtztendorff Premier-Lieutenant beim 1. königlich-sächsischen Schützenbataillon.[10][11]

Von Holtzendorff ist 1831 im Adressbuch von Dresden als Hauptmann verzeichnet und wohnte in der Wilsdruffer Gasse 247.[12] Um 1841 diente von Holtzendorff, immer noch im Rang eines Hauptmanns im 3. Schützenbataillon im sächsischen Wurzen. Um 1842 war er als Major Kommandant des 2. Schützenbataillons in Leipzig. 1843 wurde Albrecht Graf von Holtzendorff zum Oberstleutnant befördert und zum Stadtkommandanten von Dresden ernannt. Er zog zu dieser Zeit in die Neustadt in das dortige Gouverneurshaus, wo er bis 1847 blieb.[13] Im gleichen Jahr wurde er zum Oberst befördert und machte nun innerhalb weniger Jahre sprunghaft Karriere.

1848 wurde Albrecht Graf von Holtzendorff zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt. Im gleichen Jahr, allerdings nur wenige Wochen im sogenannten Märzministerium, vom 16. März 1848 bis zum 3. August 1848 wurde von Holtzendorff als Nachfolger seines Schwagers Karl Friedrich Gustav von Oppel Kriegsminister des Königreichs Sachsen. Holtzendorffs Nachfolger im Amt war Karl Friedrich August Treusch von Buttlar, der einen Tag später als neuer Kriegsminister vereidigt wurde.[14] In dieser Zeit hatte Holtzendorff den Rang eines Generalmajors inne.

1849 bereits zum Generalleutnant befördert, wohnte von Holtzendorff nun in der Königstraße 1.[15] Mit der Ernennung zum Generalleutnant durften er und seine Frau auch den Ehrentitel "Excellenz" führen. 1872, nach dem Deutsch-Französischen Krieg noch zum General der Infanterie befördert, wohnte Albrecht Graf von Holtzendorff bis zu seinem Tod in der Königstraße 8.[16][17]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die von Holtzendorff auf www.schlossarchiv.de
  2. Adressbuch Dresden 1799, SLUB Dresden, S. 182
  3. Adressbuch Dresden 1851, SLUB Dresden, S. 55
  4. Adressbuch Dresden 1831, SLUB Dresden, S. 103
  5. Adressbuch Dresden 1836, SLUB Dresden, S. 101
  6. Adressbuch Dresden 1840, SLUB Dresden, S. 104
  7. Adressbuch Dresden, SLUB Dresden, S. 118
  8. Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Handbuch des Adels, Uradelige Häuser, Gotha 1906, Digitalisat der Universitätsbibliothek Düsseldorf, S. 540
  9. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden 1736–1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 39f.
  10. Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender 1819, Leipzig 1819, Digitalisat der SLUB, S. 228
  11. Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender 1821, Leipzig 1821, Digitalisat der SLUB, S. 241
  12. Adressbuch Dresden 1831, SLUB Dresden, S. 102
  13. Adressbuch Dresden 1844, SLUB Dresden, S. 114
  14. Adelsprobe an der Moderne: sächsischer Adel 1763 bis 1866, Josef Matzerath, Steiner-Verlag, 2006, Onlinevorschau auf Google Books, ISBN 978-3-515-08596-0, S. 319f
  15. Adressbuch Dresden 1850, SLUB Dresden, S. 219
  16. Adressbuch Dresden 1873, SLUB Dresden, S. 141
  17. Adressbuch Dresden 1882, SLUB Dresden, S. 164

[Bearbeiten] Weblinks

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