Dresdner Volksmund
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Der Dresdner Volksmund brachte so manche Stilblüte hervor, aber auch liebenswerte Kosenamen und Begriffe, mit denen er über die Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden ist. Einige dieser Begriffe werden in der nachfolgenden Übersicht aufgelistet.
[Bearbeiten] A
- Assi-Eck: Ecke Görlitzer Straße/Louisenstraße, besonders in den Abendstunden[1]
- Lieber August, steig hernieder und regier uns Sachsen wieder! Lass in diesen schlechten Zeiten lieber Walter Ulbricht/unsern Erich reiten! Wunschgedanke in den DDR-Jahren.
[Bearbeiten] B

(Bunte) Straßburg für den Gebäudekomplex am Straßburger Platz
- Bermuda-Dreieck: Gebiet der Kneipen in der unteren Görlitzer Straße: Zille, Lebowski und Blue Note[2]
- Bunte Straßburg: Hochhaus am Straßburger Platz mit bunten Balkonverkleidungen[3]
- Blaue Fliesen: war bei Annoncen der Deckname für den blauen 100 D-Mark-Schein
[Bearbeiten] C
- Cockerwiese: nördlicher Teil der Güntzwiesen, auf dem 1988 Joe Cocker ein Konzert gab, 2016 legalisiert[4], im Jahr 2020 (Coronakrise) auch zur Beutelwiese mutiert.
[Bearbeiten] D
- Dreck'scher Löffel für die HO-Schnellgaststätte „pick-nick“ am Straßburger Platz
- Dürfen die denn das? Zur Entmachtung des letzten sächsischen Königs Friedrich August III. 1918
- Da machter euren Dreck allene! Friedrich August III. anlässlich seiner Abdankung 1918 zum Volk, das jetzt selber regieren wollte.
- Das kleine Blaue Wunder wird die Hafenbrücke am Alberthafen genannt.
[Bearbeiten] F
- Fick-Pieschen für den Stadtteil Pieschen, wegen der vielen kinderreichen Arbeiterfamilien aber auch wegen der vielen Bordelle und der Prostitution[5]
- Der Fresswürfel wurde die ehemalige HO-Gaststätte „Am Zwinger“ genannt. Sie befand sich auf der Wilsdruffer Straße 24. Hier arbeitete Ende der 1960er Jahre der spätere Sportkommentator Gert Zimmermann als Kellner.[6]
- Froschcotte für den Stadtteil Cotta, wohl wegen des sumpfigen Geländes
[Bearbeiten] G
- Dresdner Gehänge für eine Produktionsanlage in der Gläsernen Manufaktur
- Grunese ist der Einheimische von Grunesien aka Gruna
[Bearbeiten] H
- Holzoper Trinkhalle am Trachenberger Platz
- Holzoper: Das Reprisen-Filmtheater Schillergarten des Schillergartens
- Huschhalle gegenüber des ehemaligen Dreikaiserhofs
[Bearbeiten] K
- Käseglocke: runder Pavillon auf dem Postplatz, zuletzt ein Café; davor Servicepunkt der DVB
- Kleine Albertbrücke für die Behelfsbrücke neben der Albertbrücke (2011-2015)
- Kohlrabisiedlung für die Gartenheimsiedlung Gruna
- Kuhlöbte für Löbtau
- Kuller für die ehem. Gaststätte „Zur Erdkugel“ Altstriesen
[Bearbeiten] L
- der Linkshänder: HO-Gaststätte „Am Gewandhaus“ (Gewandhausstraße 5) in den 1960er Jahren, weil auf deren Werbebildern das Besteck verkehrt herum lag[6]
- Luftschlösschenbrücke für die Waldschlößchenbrücke, vor allem während der Planungs- und Streitjahre
[Bearbeiten] M
- MS Prohlis und Gorbitz für die neumodischen Fahrgastschiffe August der Starke und Gräfin Cosel
[Bearbeiten] N
- Neue Dresdner Häßlichkeit (NDH) für die neue Innenstadt-Architektur (Altmarkt, Postplatz ...)
- Nieselmännel für den Goldenen Rathausmann, der mit ausgestrecktem Arm zu prüfen scheint, ob es regnet
[Bearbeiten] P
- Panzerwaschanlage für den „Wasservorhang“ auf dem Postplatz. Vermutlich auch in Bezug auf die Panzerkette einige Meter entfernt. (Die Wasserinstallation ist auch bekannt als die Dusche oder Teppichstange.)
- Papierkorb für das Rundkino auf der Prager Straße.
[Bearbeiten] R
- Vorderes und Hinteres Raubschloss: die zwei Flachbauten mit Exquisit- (?) und Delikat-Laden auf der Prager Straße (in Anlehnung an die Elbsandstein-Namen der drei Interhotels sowie das Preisniveau der DDR-Luxusläden)
- Reuse: Fluchttreppe am Stadtmuseum
[Bearbeiten] S
- Sandsteinterroristen: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden
- Schandfichte, Nadelkrüppel oder schiefer Baum von Dresden für den dürren, gelbblättrigen Weihnachtsbaum auf dem Striezelmarkt 2012
- Schiller in der Badewanne: Schiller-Plastik am Jorge-Gomondai-Platz
- Sternhäuser oder Sternstädtchen für fünf Plattenbauten in Niedersedlitz
- Straßburg: Hochhaus am Straßburger Platz mit bunten Balkonverkleidungen[3]
- Senfbüchse: das Josef-Hermann-Denkmal auf der Friedrich-Wieck-Straße erinnert an einen Retter aus Wassersnot
[Bearbeiten] T
- Tanz um die H-Bombe für die Plastik „Flugwille des Menschen“ vor dem Studentenwohnheim Güntzstraße (zwei Kinder winden sich um aufsteigende Rakete)
- Titten-Café für das frühere Café im Gebäude mit dem Wandbild „Dresden grüßt seine Gäste“ (Prager Straße)
- Teppichstange für die Wasserskulptur „Waterscreen“ auf dem Postplatz
[Bearbeiten] V
- Viebsch oder Viebschte für die Hechtstraße
- Volvograd: Bezeichnung für eine neue Wohnsiedlung oberhalb des Alaunplatzes[7]
[Bearbeiten] Z
- Zitronenpresse für die Kuppel der Hochschule für Bildende Künste
- Siehst du die Toten dort unten im Tal, das sind die Raucher von REAL! Zigarettenmarke Real (f6-Zigarettenfabrik)
- Gerade erst angezündet und auch schon die Gusche verbrannt! Zigarettenmarke Muck (f6-Zigarettenfabrik)
- Was ist der Unterschied zwischen f6 und Wasser? – Wasser hat keine Balken. f6 (f6-Zigarettenfabrik)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Facebook Seite des Assi-Ecks
- ↑ neustadt-ticker.de: Feuertanz durch die Nacht. 23.07.2013
- ↑ a b ... mit André Sarrasani an der Haltestelle Hauptbahnhof Nord. In: Bewegt! Kundenmagazin der DVB, S. 20
- ↑ sz-online.de: Cockerwiese darf jetzt auch offiziell Cockerwiese heißen. 21.01.2016.
- ↑ dnn-online.de: Nur ein Amüsierviertel – Wie der Stadtteil Pieschen zu seinem wenig schmeichelhaften Beinamen kam, 08.11.2011
- ↑ a b Ingolf Pleil, Gert Zimmermann: Sie werden platziert. In: DNN 8./9.11.2014, S. 21
- ↑ neustadt-ticker.de: Sprudeln hinter Gittern. 13.05.2012