Trachau

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Alttrachau, 2002
Gemeindesiegel Trachau
Goldenes Lamm kurz vor Sanierungsende 2007
Gebiet von Trachau um 1840
Trachau 1868, rechts die Trachauer Windmühle
Trachau 1916
Trachau 1936/37

Der Stadtteil Trachau liegt im Nordwesten der Stadt und grenzt dabei an Mickten, Pieschen, Kaditz und Trachenberge. Im Norden entlang der Leipziger Straße führt der Weg in Richtung Radebeul.

Erstmals im Jahr 1242 als Trachennowe (was soviel wie Ort hinter den Drachenbergen bedeutet) erwähnt, erlebte der Ort seine Blüte vor allem während der Gründerzeit ab 1880, zum 1. Januar 1903 erfolgte die Eingemeindung zu Dresden.

[Bearbeiten] Orte, Gebäude und Einrichtungen

56. Mittelschule | Alttrachau 29 | Apostelkirche | Bürgerzentrum ELSA | Eisenbahnbrücke Leipziger Straße | Elisabeth-Apotheke | Filmtheater "Goldenes Lamm" | Gaswerk Trachau | Großsiedlung Trachau | Güntzheim | Haltepunkt Trachau | Heidefriedhof | Hörmann-Villa | Junge Heide | Krankenhaus Dresden-Neustadt | Kriegerheimstättensiedlung | Sächsische Landeszentrale für politische Bildung | Staatliches Puppentheater Dresden | Trachauer Windmühle | Waldbestand Neuländer Straße (ND 41) | Wasserwerk Trachau

[Bearbeiten] Personen, Institutionen und Unternehmen

Dresdner Nordwestbote | Firma Karthaus & Co. | Edmund Fink | Otto Fischer-Trachau | Johann Heinrich Gebler | Geschichtswerkstatt Dresden-Nordwest | Albert Hensel | Karl Quarck | Horst R. Rein | Hans Richter | Richard Rösch | Alfred Schmeiser | SG Motor Trachenberge | Trachauer Bürgerzeitung | Karl Friedrich Trentzsch | Johann Heinrich Trobisch | Curt Ludwig Franz von Burgsdorff | Hans Waloschek | Willy Wolff

[Bearbeiten] Straßen

Aachener Straße | Abbestraße | Am Trachauer Bahnhof | Am Walde | An der Böschung | An der Dürren Heide | Baumwiesenweg | Benzstraße | Böttgerstraße | Bolivarstraße | Brehmweg | Burgsdorffstraße | Carl-Zeiß-Straße | Cottbuser Straße | Dippelsdorfer Straße | Dopplerstraße | Dorothea-Erxleben-Straße | Galileistraße | Gaußstraße | Geblerstraße | Gustav-Richter-Straße | Halleystraße | Industriestraße | Kleestraße | Kopernikusstraße | Kronenstraße | Lichtenbergweg | Morseweg | Neuländer Straße | Rahnstraße | Reichenberger Straße | Richard-Rösch-Straße | Rodung | Schedlichstraße | Schützenhofstraße | Steinheilstraße | Stephanstraße | Sternweg | Trentzschweg | Trobischstraße | Virchowstraße | Wahnsdorfer Straße | Wilder-Mann-Straße

[Bearbeiten] Das Straßen- und Wegenetz Trachaus

Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts bestand das Straßen- und Wegenetz des 1242 erstmals als Trachennowe erwähnten Dorfes Trachau neben den Landstraßen nach Großenhain und Meißen/Leipzig aus nur wenigen, kaum befestigten Kommunikations- und Wirtschaftswegen.

Dazu zählten der Dorfplatz, der am Dorfrand verlaufende Dorffrieden (Henrici- und Pettenkoferstraße) sowie Wege nach den Weinbergen und in die nahe Junge Heide (Wilder-Mann-Straße und Boxdorfer Straße). Solcherart Wege führten auch zur Pfarrkirche nach Kaditz (Fechnerstraße) sowie zu den benachbarten Dörfern Übigau (Bunsenstraße), Mickten (Micktener Straße) und Pieschen (Tichatscheckstraße). Ihr Verlauf und ihre Ausdehnung sind nicht in jedem Falle mit den heutigen Straßen deckungsgleich und bedurften bis um 1850 auch keiner verordneten Namensgebung.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Trachau mehr und mehr in die wirtschaftliche Entwicklung der Großstadt Dresden einbezogen. Im Zeitraum von drei Jahrzehnten stieg die Zahl der Einwohner um das Sechsfache. Gab es 1864 in den Grenzen der Gemeinde etwa 470 Einwohner, so waren es 1897 bereits 2840.

Laut Adressbuch der Stadt Dresden gehörten 1897 folgende Straßen zur Gemeinde Trachau (in Klammer die heutigen Namen): Ahornstraße (Dorothea-Erxleben-Straße), Geblerstraße, Großenhainer Straße, Haidestraße (Boxdorfer Straße), Hauptstraße (Alttrachau), ein Teil der Hermannstraße (Döbelner Straße), Jubiläumstraße, Kirchgasse (Pettenkoferstraße), Leipziger Straße, Lindenstraße (Dippelsdorfer Straße), Micktener Straße, Moritzburger Straße (Wilder-Mann-Straße), Nordstraße (Gaußstraße), Platanenstraße, Rosenstraße (Rietzstraße), Schulgasse (Henricistraße), Schützenhofstraße und Veteranenstraße.

Zum 1. Januar 1903 wurde die Vorortgemeinde Trachau (4520 Einwohner und 35 Straßen) nach Dresden eingemeindet. Eine der Folgen war die Neubenennung von 16 Straßen, weil „Straßen und Plätze, deren Namen in mehreren Vorstädten übereinstimmend vorkommen oder in den älteren Stadtteilen bereits vorhanden waren oder vorhandenen zum Verwechseln ähnlich sind vom 1.Januar 1904 ab neu- bzw. umbenannt werden.“[1] In Trachau betraf es folgende Straßen: Rosenstraße in Rietzstraße, Nordstraße in Gaußstraße, Dorfplatz und Hauptstraße in Alttrachau, Dammstraße in Roßmäßlerstraße, Gohliser Straße in Wöhlerstraße, Kirchgasse in Pettenkoferstraße, Hedwigstraße in Kleestraße, Straße Nr. 11 in Hildesheimer Straße, Germanenstraße und ihre Fortsetzung, die Roonstraße in Böttgerstraße, Schulstraße in Cottbuser Straße, Kyffhäuserstraße in Wahnsdorfer Straße, Haidestraße in Boxdorfer Straße, Lindenstraße in Dippelsdorfer Straße, Ahornstraße in Marsdorfer Straße (heute Dorothea-Erxleben-Straße), Hermannstraße in Döbelner Straße und Gohliser Straße in Bunsenstraße.

Im Zuge der Realisierung umfangreicher kommunaler und genossenschaftlicher Wohnungsbauvorhaben der 1920er und 1930er Jahre wurden in Trachau insgesamt 26 Straßen neu angelegt und benannt. Sie erhielten u.a. die Namen der Mathematiker und Physiker Ernst Abbe, Christian Doppler, Leonhard Euler, Joseph von Fraunhofer, Galileo Galilei, Gustav Robert Kirchhoff und Georg Christoph Lichtenberg, des Astronomen Edmund Halley, des Optikers Carl Zeiss, des Erfinders Samuel Morse, der Konstrukteure Hugo Junkers, Carl Benz und Karl Friedrich Trentzsch sowie des Ornithologen Christian Ludwig Brehm.

Im Jahr 1935 war das Straßen- und Wegenetz im Stadtteil Dresden-Trachau weitgehend ausgebaut, die Anzahl der Straßen blieb seitdem unverändert, ihre Namen im Wesentlichen auch.

Nach 1945 erhielten nur die Kirchhoffstraße, die Junkersstraße, die Burgsdorffstraße und die Marsdorfer Straße neue Namen. Sie wurden nach den Antifaschisten Richard Rösch (1874-1936), Gustav Richter (1890-1942), Edmund Fink (1891-1952) und Georg Wolff (1906-1948) benannt. Für die im Mai 1933 nach Lorenz Ritter von Stransky (Gefolgsmann Hitlers) umbenannte Rahnstraße (Name seit Oktober 1927) erfolgte 1945 auf Beschluss des Rates der Stadt vom 24. Juli 1945 die Rückbenennung.

Die Edmund-Fink-Straße wurde 1991 in Burgsdorffstraße rückbenannt und die Georg-Wolff-Straße erhielt 1993 den Namen Dorothea-Erxleben-Straße.

Fast ein Drittel der 65 Straßen des Dresdner Stadtteils Trachau trägt die Namen von Erfindern, Entdeckern und Konstrukteuren, insbesondere von anerkannten Naturwissenschaftlern und Medizinern. Aber auch nach Personen, die sich um die Gemeinde Trachau oder um die Stadt Dresden Verdienste erwarben, sind Straßen benannt, ebenso nach Orten und Gemeinden im nördlichen Umland von Dresden. So hießen die Wilder-Mann-Straße von 1884 bis 1902 Moritzburger Straße und die Dorothea-Erxleben-Straße von 1904 bis 1953 Marsdorfer Straße. Und noch heute gibt es die Reichenberger Straße (benannt 1898) und die 1904 nach den Orten Wahnsdorf, Boxdorf und Dippelsdorf bezeichneten Straßen. 1914 erhielten die Weixdorfer Straße und 1934 die Buchholzer Straße ihre Namen.

Auf zwei Besonderheiten sei noch verwiesen: Unter den Trachauer Straßennamen befindet sich keine Platzbezeichnung und nur eine der Straßen wurde nach einer weiblichen Person benannt.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Dresdner Ortsgesetzblatt Nr.74 vom 11. November 1903

[Bearbeiten] Weblinks

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