Hochwasser

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Hochwassermarken am Wasserpalais von Schloss Pillnitz
Hochwassersäule Alttrachau
Hochwassergrenzen 1845

Obwohl keines der bisher dokumentierten Elbhochwasser vergangener Jahrhunderte die Rekordmarke vom August 2002 (9,40 Meter) erreichte, sind die Hochwasser der Jahre 1655, 1784, 1845 und 1890 schon ihres Pegelstandes wegen bemerkenswert.

In den zurückliegenden Jahrhunderten trat die Elbe bei langanhaltenden, meist wolkenbruchartigen Niederschlägen sowie heftigen Schnee- und Eisschmelzen regelmäßig aus ihrem Flussbett. Die gewaltigen Wassermassen suchten sich eigene Wege. Vor allem füllten sie die alten Elbarme aus früherer erdgeschichtlicher Zeit und richteten große Schäden an. Von diesen verheerenden Überschwemmungen waren insbesondere die Wohn- und Arbeitsstätten der Menschen in den elbenahen Städten und Dörfern betroffen.

siehe auch:

[Bearbeiten] 1342

Das Magdalenenhochwasser 1342 (sowie das Hochwasser im Folgejahr 1343) beschädigten die Elbbrücke.[1][2]

[Bearbeiten] 1501

Das Hochwasser im Juli/August 1501 errichte in Dresden am 16. August einen Pegel von 8,57 m.

[Bearbeiten] 1655

So berichtet der kurfürstlich-sächsische Rat und Geheime Reichssekretär Anton Weck (16231680) in seiner „Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz- und Haupt-Vestung Dresden Beschreib(ung) und Vorstellung“, dass sich die Elbe am 6. und 7. Februar 1655 bis an die „Dresdnische Heyde beim Trachenberge“ ausdehnte, so dass „nichts als blanck Wasser“. Das Stromtal glich einem riesigen See. Es standen u.a. die nordwestlich von Dresden gelegenen rechtselbischen Dörfer Neudorf, Pieschen, Mickten, Trachau und Radebeul völlig unter Wasser.

[Bearbeiten] 1784

Ende Februar Anfang März 1784 verwüstete eines der schwersten Frühjahrshochwasser das Elbtal. Der wochenlang zugefrorene Fluss brach innerhalb kürzester Zeit auf, stieg unaufhaltsam an und erreichte am 1. März 1784 in Dresden einen Stand von 8,57 Meter. Das war der höchste seit 1655. Im gesamten Elbtal wurden die Städte und Dörfer großflächig unter Wasser gesetzt.

[Bearbeiten] 1845

Die gewaltigste Überschwemmung im 19. Jahrhundert erlebten die Bewohner Dresdens und die seiner Umlandgemeinden in den letzten Märztagen 1845. Seit dem 20. März des oben erwähnten Jahres war die Elbe nach starken, pausenlosen Schneefällen und darauf folgenden beißenden Frost mit einer 1,50 Meter starken Eisschicht bedeckt. Unerwartet einsetzendes Tauwetter und strömender Regen ließen am Ostersonntag, dem 23. März, den Eispanzer brechen. Der Fluss stieg unaufhaltsam an. In Dresden kam das Eis am 28. März in Bewegung, drei Tage später hatte die Elbe einen Pegelstand von 8,77 Meter erreicht. Zwischen der Friedrichstraße (Friedrichstadt) und der Schützenhofstraße in Trachau erstreckte sich bis über Serkowitz und Gohlis hinaus ein riesiger See.

[Bearbeiten] 1890

Während des einzigen Sommerhochwassers im 19. Jahrhundert erreichte die Elbe zum letzten Mal am 6. und 7. September 1890 einen Pegelstand von über 8 Metern.

[Bearbeiten] 1926

Beim Elbehochwasser 1926 wurde beispielsweise die Vogelwiese überflutet.[3]

[Bearbeiten] 1957

Beim Julihochwasser vom 23. Juli waren Starkregen und Überschwemmungen in den Tälern von Biela, Gottleuba, Seidewitz, Müglitz und Weißeritz die Ursache. Pirna erlebte die bis dahin größte Überflutung des Stadtgebietes in der Geschichte, da die zur Elbe strömenden Wassermassen der Gottleuba am Damm der Elbtalbahn gestaut wurden und in die Stadt zurückflossen. Der im Hochwassergebiet entstandene Gesamtschaden belief sich auf etwa 100 Millionen Mark.

[Bearbeiten] 1958

Nach schweren Niederschlägen im Raum Tharandt – Dresden am 5./6. Juli erneut wie im Vorjahr schwere Schäden in den Tälern von Weißeritz, Gottleuba und Müglitz. Im Stadtgebiet von Dresden verließ die Weißeritz ihren kanalisierten Lauf und floss entlang des historischen Verlaufs durch Friedrichstadt und die Wilsdruffer Vorstadt zur Elbe. Die Gesamtschäden beliefen sich im Hochwassergebiet auf bis zu 50 Millionen Mark. Nach den beiden Hochwasserjahren 1957/58 wurden eine Reihe von Schutzmaßnahmen, vor allem im Osterzgebirge geschaffen.

[Bearbeiten] 1981

Aufgrund von starken Niederschlägen in Böhmen steigt die Elbe am 23. Juli 1981 auf einen Pegelstand von 6,63 Meter in Dresden. Größere Schäden bleiben hier aus, nur das Terrassenufer muss zeitweise gesperrt werden. Aufgrund des Rückstaus der Elbe steigt die Triebisch stark an und setzt in Meißen die Uferstraße unter Wasser.

[Bearbeiten] 2002

Hauptartikel zur „Jahrhundertflut“: Hochwasser 2002

Katastrophe in zwei Phasen: Flutung weiter Stadtgebiete durch die Weißeritz am 12./13. August. Nur Tage später erreicht der langsam steigende Elbpegel Rekordmarken. Sein Höchstpegel liegt am 17. August bei 9,40 m.

[Bearbeiten] 2006

Der lange Winter und die plötzliche Schneeschmelze im Riesengebirge bescheren einen Pegelstand von 7,49 Metern an der Augustusbrücke.

[Bearbeiten] 2011

Im Jahr 2011 erreichte die Elbe einen Pegelstand von 6,80 Meter. Teilweise werden Häuser überflutet.

[Bearbeiten] 2013

Hauptartikel: Hochwasser 2013

Die Hochwasser im Juni 2013 erreicht mit einem Elbe-Höchstpegel von 8,76 m Pegelstände, welche ca. 64 cm unter dem Jahrhunderthochwasser von 2002 lagen. Verbesserte Hochwasserschutzmaßnahmen sowie geringerer Wassermengen der Nebenflüsse waren die Folgen für Dresden deutlich geringer. Weiter Flussabwärts war die Stärke hingegen weitaus gravierender als 2002.

[Bearbeiten] Hochwasserschutz

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Informationsplattform Undine: Hochwasserereignisse im Elbegebiet: Das Magdalenenhochwasser 1342. Bundesanstalt für Gewässerkunde (Hrsg.).
  2. Dresden: Die Augustusbrücke. In: Ponton's Brücken (Blog), 31. Januar 2009.
  3. Ralf Hübner: Seltene Ansichten der Dresdner Vergangenheit. In: SZ, 25.11.2017.
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