Alaunplatz

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Parkidylle im Mai 2008
1969: Rodelberg am damaligen „Platz der Thälmannpioniere“, im Hintergrund Garnisonkirche
3viel los im Mai 2008
so kann's montags schon mal aussehen
Springbrunnen an der Nordseite des Alaunplatzes mit der Garnisonkirche im Hintergrund

Der Alaunplatz ist eine große parkähnliche Grünfläche im Norden der Äußeren Neustadt. Oft auch als Alaunpark bezeichnet, ist der offizielle Name aber Alaunplatz. In der DDR-Zeit trug er den Namen „Platz der Thälmann-Pioniere“, der ihm anlässlich des 1. Pioniertreffens in Dresden im August 1952 gegeben wurde.[1]

Im 18. Jahrhundert auf einem gerodeten Waldstück angelegt und nach seiner Nutzung als militärischer Aufmarsch- und Paradeplatz im 19. und frühen 20. Jahrhundert[2], nicht zuletzt wegen seiner Nähe zur Albertstadt, fand der Platz nach 1950 seine heutige Bestimmung als Grünanlage, auf der sich die illustren Neustädter, Dresdner und ihre Gäste genüsslich tummeln können.

Umgeben von Bischofsweg, Kindertageseinrichtungen, der Tannen- und der Kamenzer Straße, Spielplätzen und einem Pavillon, der zugleich an die Freilichtbühne in DDR-Zeiten erinnert, die Naturbühne Nord, lässt es sich dort gemütlich „herumlungern“, spielen oder aktiv sein. Gerade bei Jugendlichen auch abends beliebt, und besonders zur BRN, ist auf dem Platz so einiges los. Sehr passend wurde der Platz ab 1946 zeitweilig durch den Zirkus Aeros genutzt, der Material aus dem übriggebliebenen Bestand des Zirkus Sarrasani nutzte.[3][4] Wobei der Platz auch schon in der Zeit seiner militärischen Nutzung während der Militärparaden[5] nach „den prächtigsten und teuersten Operetten und Revuen“ aussah, wie Erich Kästner Anfang des 20. Jahrhunderts spitz bemerkte.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Umgestaltung des Platzes von einem militärischen zu einem vielmehr kindgerechten Platz angedacht. Die Bewohner der Hausgemeinschaften Timaeusstraße „verpflichteten“ sich im Februar 1952 anlässlich des siebten Jahrestages der Zerstörung Dresdens zum Ausbau des Alaunplatzes als Kinderspielplatz.[7] Unweit der Kreuzung Bischofsweg/Görlitzer Straße befand sich bis in den 1980er Jahren ein Verkehrsgarten für Kinder, die dort mit Fahrrad, Roller und Liliput Verkehrsregeln mit den entsprechenden Schildern erlernen konnten. Die Naturbühne wurde gebaut, und im Winter ließ es sich am Hang des Platzes gut rodeln. Die beliebte Mini-Skisprungschanze ist seit 2009 wieder in Betrieb. Wo lange Zeit davor Baracken der Armee standen[8], trafen sich die Nachkriegskinder. Neben dem Zirkus machte auch ab und zu ein Rummel Station auf dem Platz.[9]

Heute lässt es sich auch nach durchfeierter Nacht im Alaunpark gemütlich in den Sonnenaufgang hinein „chillen“, wenn nicht gerade der ab und zu so zahlreich vertretene Müll die Stimmung sinken lässt. Der Alaunplatz wird laut Reinigungskalender 2008 einmal die Woche, nämlich sonntags, gereinigt.[10] Das Bild am Rande, montags aufgenommen, spricht eine andere Sprache.

Um das seit den 1990er Jahren ansteigende Müllproblem in den Griff zu bekommen, befinden sich seit September 2007 am Alaunpark unterirdische Papierkörbe (Unterflurpapierkörbe) mit einem Fassungsvermögen von 800 Litern[11], die von der Stadtreinigung Dresden GmbH geleert werden. Seit März 2004 werden außerdem Insassen der Justizvollzugsanstalt Dresden (JVA) vertraglich auf dem Alaunplatz wie auch an den Elbwiesen eingesetzt, um die Abfälle einzusammeln.[12] Und um das Problem des herumliegenden Hundekots in den Griff zu bekommen, wurden 1999 erstmals städtisch betriebene Hundetoiletten im Alaunpark aufgestellt.[13]

Trotz alledem scheint es attraktiv zu sein, am Alaunplatz zu wohnen, wie auch die Existenz der Wohnen am Alaunpark GmbH & Co. KG zeigt, die neue Konzepte zum Wohnen überhalb des Alaunparks entwickelt. Donnerstags und samstags finden am Alaunplatz Wochenmärkte statt und für die Zukunft, so um 2014 herum, ist eine Tiefgarage am Alaunplatz geplant, die 2,7 Millionen Euro kosten soll.[14] Die Erreichbarkeit des Platzes ist durch die Straßenbahnhaltestelle gleichen Namens, nämlich Alaunplatz an der Linie 13, gut gegeben.

Am Alaunplatz 4 steht seit 2010 der städtische Kindergarten „Alaunkids“ mit 195 Plätzen. Geplant hatten die Kita mit zwei Baukörpern seit 2007 die Hänel Furkert Architekten Dresden.[15]

Auf dem Grundstück Alaunplatz 6 ließ die Landeshauptstadt Dresden 2010 eine eingeschossige Kinderkrippe für 60 Kinder errichten. Der in Holzbauweise ausgeführte Neubau trägt den Namen „Eichhörchennest“ und ist baugleich mit der ebenfalls 2010 eröffneten Krippe an der Johann-Meyer-Straße im Hechtviertel.[16]

An der Nordseite des Platzes (an der Tannenstraße) wurde um 1870 im Zuge des Neubaus der Schützenkaserne ein Springbrunnen errichtet. 2011 erfolgte die Sanierung des Brunnens.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Alaunplatz hieß zum Ausgang des 18. Jahrhunderts aufgrund seiner Lage zur Dresdner Heide hin An der Dresdner Haide, führte seit etwa 1830 wegen seiner Benutzung als Infanterie-Übungsplatz den Namen Exerzierplatz und erhielt 1862 seine heutige Bezeichnung, da er am Ausgang der Alaunstraße zu finden ist[17].

Am 21. Juni 2016 wurde die Westerweiterung des Alaunparks freigegeben. Mit den zusätzlichen rund 14.400 Quadratmetern ist die Grünanlage um ein Drittel gewachsen. Die Umwandlung des ehemaligen „Russensportplatzes“ zum Park hatte der Stadtrat 2011 beschlossen. 2013 erwarb die Landeshauptstadt die Fläche vom Freistaat Sachsen. Bei der Planung des neuen Park-Areals flossen die Wünsche der Anwohner im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsverfahrens ein. Die Umgestaltung kostete rund 310.000 Euro. Die mit ehemaligen Militärgebäuden bebaute Fläche südlich der Tannenstraße befindet sich allerdings noch in Besitz des Freistaats.[18]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Geschichte der Äußeren Neustadt
  2. Fotothek: Königsparade auf dem Alaunplatz
  3. Dresden.de – Stadtarchiv übernimmt zwei wichtige Sammlungen (14.7.2008)
  4. Reinhard Krug, Gisela Winkler, Dietmar Winkler: Zirkusplakate: Zirkusse in Mitteldeutschland im Spiegel ihrer Plakate von 1946 bis 1990; 2005; ISBN 3833428635; Seite 11
  5. Fotothek: Letzte Königsparade
  6. Emils Spielplätze
  7. Fotothek: „Verpflichtung“
  8. Fotothek: Barackenlager Alaunplatz, 1870
  9. Fotothek: Rummel auf dem Alaunplatz, 1979
  10. Dresden.de – Abfallwirtschaft
  11. Dresden.de – Unterflurpapierkörbe für den Alaunpark (7.9.2007)
  12. Umweltbericht Fakten zur Umwelt 2001–2004
  13. DNN, 30.3.2005
  14. Kosten- und Finanzierungsübersicht (Ausgaben) – Äußere Neustadt –Maßnahmenübersicht 2008-2016
  15. https://www.haenelfurkert.de/?Projekte/Kindertagesstaetten%2FSchulen/Kindertagesstaette-%22Alaunkids%22-Dresden
  16. http://www.heizhaus.de/projekt_detail.php?ref_id=73&pageNum_referenzen=1&totalRows_referenzen=59
  17. Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
    Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 2
  18. hh: Westerweiterung des Alaunparkes eröffnet. In: DNN 22.6.2016

[Bearbeiten] Weblinks

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