Alttrachau 29

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Alttrachau 29 um 1915
Alttrachau 29, 2002
Alttrachau 29, 2013
Alttrachau 29 ohne Dachstuhl und Obergeschoss, 2017

Auf dem Grundstück Alttrachau Nr. 29, gelegen an der Straße Alttrachau gegenüber von "Hensels Garten", befindet sich ein verfallenes Haus mit Fachwerk und verbrettertem Obergiebel (Stirnseite). Das Gebäude gehörte einst zu einem kleinen Wirtschaftshof (Zweiseithof), der seit Mitte der 1980er Jahre leersteht und von Jahr zu Jahr immer mehr verfällt. Der einstige bäuerliche Hof zählt zu den Kulturdenkmalen der Stadt Dresden. In der Denkmalliste ist vermerkt: "Wohnhaus mit Oberlaube, Anbau und Einfriedung eines Zweiseithofes". Die Scheune zur Gaußstraße hin wurde bereits Anfang der 1950er Jahre abgebrochen.

Das Haus Alttrachau Nr. 27 (auf der Abbildung von 1977 noch zu sehen, grün eingefärbt) wurde ebenfalls abgerissen.

Eigentümer der Grundstücke Alttrachau 29 und 27 war Anfang des 20. Jahrhunderts der Wirtschaftsbesitzer Johann Gottlieb Klotzsche[1], um 1915 Gottlieb Friedrich Max Klotzsche, Inhaber eines Baugewerbes an der Boxdorfer Straße 23. In der Nr. 29 wohnte der Handelsgärtner Hermann Schneider, in der Nr. 27 Gottlieb Klotzsche und der Zimmerer Richard Lungwitz im 1. Obergeschoss.[2] Im Adressbuch von 1925 ist der Handelsgärtner Hermann Schneider als Eigentümer der beiden Gebäude aufgeführt. Er wohnte wohl noch in der Nr. 29. Im Nachbarhaus lebten der Dreher Karl Bauerfeind im Erdgeschoss und der Zimmerpolier Bernhard Eckart im Obergeschoss.[3] In den 1930er Jahren hatte sich an den Eigentumsverhältnissen nichts verändert, jedoch wohnten der Arbeiter Paul Mai im Obergeschoss der Nr. 29 und die Witwe Auguste Lunze in der Nr. 27.[4] Eigentümer Schneider starb offenbar in den 1930er Jahren, sodass 1943/44 "Schneiders Erben" als Besitzer der zwei Häuser im Adressbuch stehen. Im Erdgeschoss der Nr. 27 wohnte weiterhin Auguste Lunze, über ihr der Karussellbesitzer Walter Schnelle. Das Haus Alttrachau 29 war in Frauenhand: Die Witwen Ida Schneider und Martha Kühnert lebten darin.[5]

Etwa 1943 mietete sich die Trachauer Familie Wittig in das Haus Alttrachau 29 ein. Sie waren die letzten Mieter und wohnten bis Mitte der 1980er Jahre im Haus. Seitdem steht das Gebäude leer.

[Bearbeiten] Zukunft: Originalgetreuer Wiederaufbau zu Wohnzwecken

Das Haus Alttrachau 29 wurde im Juni 2017 bis auf die Erdgeschoss-Mauern abgetragen und soll 2018 originalgetreu wieder aufgebaut werden. Das Gebäude soll als Wohnung für eine junge Familie dienen.

Die ursprüngliche Idee, im Haus ein Museum für den 1996 verstorbenen Trachauer Maler Theodor Rosenhauer einzurichten[6], hatte sich zerschlagen.


[Bearbeiten] Quellen

  1. Adressbuch 1905, Teil 3, S. 25
  2. Adressbuch 1915, Teil 3, S. 18
  3. Adressbuch 1925/26, Teil 3, S. 21
  4. Adressbuch 1935, Teil 5, S. 28
  5. Adressbuch 1943/44, Teil 5, S. 30
  6. ttr: Tag des offenen Denkmals: Tausende Dresdner besichtigen historische Orte. In: dnn.de 13.9.2015
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