Albert Hensel

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Albert Hensel
Albert Hensels Geburtshaus, Alttrachau 28

Albert Hensel war ein antifaschistischer Widerstandskämpfer. Der gelernte Melker, am 20. März 1895 in der damaligen Dresdner Vorortgemeinde Trachau geboren, wurde bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum Militärdienst eingezogen und trat nach Kriegsende der neugegründeten Reichswehr bei. 1924 erhielt er Kenntnis über ihre wahren Machenschaften und übergab Beweismaterial dem Landtagsabgeordneten der KPD, Rudolf Renner (1894-1940).

Albert Hensel musste daraufhin „untertauchen“, lebte unter anderem Namen in Norddeutschland, wurde dort Mitglied der KPD und kehrte 1926 nach Dresden zurück. Hier wohnte er zunächst einige Jahre bei seiner Schwester in Dresden-Laubegast, seit 1930 dann mit seiner Ehefrau auf der Volkersdorfer Straße in Pieschen.

Ab 1934 gehörte Albert Hensel, der zeitweise als Ziegelträger arbeitete, zur Leitung der Widerstandsgruppe um Karl Stein (geb. 1902), das Künstlerehepaar Fritz Schulze (geb. 1903) und Eva Schulze-Knabe (19071976) sowie den Schriftsteller Herbert Bochow (geb. 1906).

Albert Hensel wurde am 6. Februar 1941 verhaftet und gemeinsam mit Karl Stein und Fritz Schulze am 12. März 1942 zum Tode verurteilt. In einem gesonderten Prozess verhängt der faschistische „Volksgerichtshof“ am 20. März 1942 auch über Herbert Bochow die Todesstrafe. Das Urteil an den vier Antifaschisten wurde am 5. Juni 1942 in Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil vollstreckt.

Die 106. Grundschule an der Großenhainer Straße in Dresden-Pieschen, die am 1. Juni 1982 den Namen Albert Hensels erhalten hatte, trug ihn bis 1990. Die am 8. Februar 1956 nach ihm benannte Straße heißt noch heute so.

Das lange Zeit unbewohnte Geburtshaus Hensels in Alttrachau Nr. 28 wurde Ende der 1970er Jahre abgebrochen. Im Frühjahr 2013 haben engagierte junge Leute das verwilderte Grundstück in einen Gemeinschaftsgarten verwandelt. Inzwischen pflegt eine Gruppe von Anwohnern "Hensels Garten" gemeinschaftlich; die Schirmherrschaft dafür hat der Verein Hufewiesen Trachau übernommen. Am 28. September 2015 wurde ein Stolperstein für Albert Hensel vor seiner Wohnung in der Volkersdorfer Straße 3 durch Gunter Demnig verlegt.


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