Gleina

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Gleina war ein 1303 (nach anderer Quelle bereits 1250) erstmals erwähntes Dorf im Bereich der Seewiesen bei Radebeul. An den im 15. Jahrhundert und nochmals zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wüst gefallenen Ort erinnert noch die Flur Die Gleinen sowie seit 1937 die Gleinaer Straße.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Gleina (Glyne, Gleyne) wüste Mark am Trachauer Kirchwege zwischen Kaditz und Trachau, unweit Radebeul

Gleina lag an den Seewiesen (1627 "Radebeuler Wiesen im See"), die seit dem Mittelalter vom Radebeuler Seegraben entwässert wurden (1566 erstmals als "Seehe Graben" überliefert). Nach Hochwasserereignissen blieben in den Seewiesen an vielen Stellen oftmals noch jahrelang kleine Tümpel und Teiche zurück. Der Dorfteich von Gleina, der Gleinteich, wurde noch um 1900 erwähnt.

Das Dorf lag im Raum der heutigen Kreuzung Gleinaer Straße / Grimmstraße.

[Bearbeiten] Etymologie

Der Ortsname Gleina stammt von sorbisch glin (= Lehm) und deutet damit auf die hiesige Bodenbeschaffenheit hin.

Aulehm, Torf und Schluffablagerungen bedecken an den Seewiesen den Boden. Die Torf führenden Schichten können hier stellenweise eine Mächtigkeit von über fünf Metern erreichen und sind an ihrer südlichen Abfluß-Flanke von Sanden überdeckt, denen wiederum Aulehm auflagert.

[Bearbeiten] Geschichte

Gleina wurde 1303 in der Form "prope villam Gline" (= in der Nähe des Dorfes Gline) erstwerwähnt.

1350 erfolgte eine Erwähnung in der Form "tota villa Glyne" (= das ganze Dorf Glyne) und um 1370 als Glyn (1378 zum castrum Dresden). Das Dorf fiel wahrscheinlich im 15. Jahrhundert wüst und wurde deswegen 1529 als "Glina ein wust dorff" mit 7 Hufen erwähnt. Am wahrscheinlichsten ist eine Zerstörung im Zusammenhang mit dem Einfall der Hussiten (1429/1430). 1562 wurde das Dorf als Gleuna erwähnt, und 1589 gab es wieder 4 besessene Mann Einwohner (mit ihren Familien), welche die 7 Hufen bewirtschafteten. Zu dieser Zeit war das Domkapitel Meißen der Grundherr, wohingegen das Amt Dresden Gleina verwaltete.

Diese kurzfristige Wiederbelebung wurde offenbar spätestens durch den Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) beendet.

Teile der Flur gingen an Radebeul. Im Jahr 1900 gab es noch den Gleinteich, den ehemaligen Dorfteich von "Gleine".

[Bearbeiten] Weblinks

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