Archidiakonat Nisan
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[Bearbeiten] Grenzen des Archidiakonats Nisan
Die Grenze des Archidiakonats Nisan verlief wie folgt:[1]
[Bearbeiten] Westgrenze
- vom Erzgebirgskamm die Wilde Weißeritz entlang
- einschließlich Schönfeld (ersterwähnt 1336)
- ausschließlich Frauenstein
- einschließlich Hennersdorf (ersterwähnt 1332)
- einschließlich Reichstädt (ersterwähnt 1319)
- einschließlich Ruppendorf (ersterwähnt 1350)
- einschließlich Höckendorf (ersterwähnt 1235)
- bis Tharandt, wo sich die Grenze von der Weißeritz löst und weiter strikt nach Norden verläuft
- einschließlich Kesselsdorf (ersterwähnt am 9. Februar 1223)
- nach Wilsdruff, wo die Wilde Sau nach Westen läuft
- einschließlich Weistropp
- einschließlich Gauernitz
- die Elbe zwischen Gauernitz und Kötitz (ersterwähnt 1203) ein Stück westwärts
- ausschließlich Brockwitz
- einschließlich Coswig
Im Unterschied zum Codex diplomaticus Saxoniae regiae wird hier das wichtige Frauenstein mit Burg Frauenstein ausgeschlossen. Um 1500 besaß Dye Stadt Frawenstein eine Pfarrkirche im Archidiakonat Dompropstei (sedes Freiberg).
Der Ausschluss von Brockwitz hingegen ist hier wie auch beim CDSR zu finden, die Zugehörigkeit dieses Ortes zu Nisan war nur temporär. Brockwitz war nach den altsorbischen Quellen Teil von Glomaci (Daleminzien), fiel aber durch den Charakter Meißens als Grenzburg nach 965 zu Nisan. Der Ort war offenbar auch nie Teil des Archidiakonats Nisan, gehörte 1351 zum Districtus Großenhain und wurde ab 1547 wieder direkt vom Kreisamt Meißen verwaltet. Kirchlich besaß Brockwitz um 1500 eine Pfarrkirche im Archidiakonat Dompropstei (sedes Wilsdruff).
[Bearbeiten] Nordgrenze
- nördlich von Coswig Richtung Westen unter Einschluss von Bärnsdorf (1309 ersterwähnt)
- einschließlich Medingen (1289 ersterwähnt)
- einschließlich Ottendorf (1346 ersterwähnt)
- einschließlich Seifersdorf (1335 ersterwähnt)
- ausschließlich Lomnitz (1313 ersterwähnt), von dort verläuft die Grenze wieder nach Süden
[Bearbeiten] Ostgrenze
- ausschließlich Wachau (1218 ersterwähnt)
- einschließlich Leppersdorf (1337 ersterwähnt)
- Leppersdorf besaß eine Filialkirche von Kleinröhrsdorf im Archidiakonat Nisan (sedes Radeberg).[6] "Sie haben ein Filial, das wird vom Pfarrer zu Kleinröhrsdorf mit Predigt und Sakrament versorgt. Was sie dem Pfarrer jährlich geben müssen, verzeichnet die Visitationsordnung und Registratur im Amt Radeberg."[7]
- einschließlich Kleinröhrsdorf (1350 ersterwähnt)
- ausschließlich Wallroda (1349/1350 ersterwähnt)
- einschließlich Arnsdorf (1349/1350 ersterwähnt)
- ausschließlich Wilschdorf (1351 ersterwähnt)
- einschließlich Dittersbach (1299 ersterwähnt)
- ausschließlich Stolpen (1222 ersterwähnt)
- einschließlich Porschendorf (1311 ersterwähnt)
- einschließlich Lohmen (1292 ersterwähnt)
- einschließlich Dorf Wehlen (1445 ersterwähnt)
- einschließlich Stadt Wehlen (1269 ersterwähnt)
- von Wehlen westwärts die Elbe entlang bis kurz vor Pirna
- von der Elbe zur Gottleuba in Höhe von Cotta
- einschließlich Cotta
- die Gottleuba flussaufwärts bis Höhe Bad Gottleuba
- ausschließlich Berggießhübel (1457 ersterwähnt)
- ausschließlich Bad Gottleuba (1363 ersterwähnt)
- Teile des Kirchturmes der wohl ursprünglich als Wehranlage genutzten Kirche sowie der im Stadtwappen verwendete Reichsadler weisen auf eine Gründung des Ortes vor 1294 hin. Damals wurde die Region um Gottleuba als Reichslehen von den Burggrafen von Dohna verwaltet. 1298 wurde Gottleuba offenbar zusammen mit Pirna an König Wenzel II. von Böhmen verkauft, da die verkauften Gebiete 1405 vom meißnischen Markgrafen Wilhelm den Einäugigen von Jan von Wartenberg auf Tetschen als Pfand zurückgenommen wurden - drei Jahre nach Wilhelms endgültigen Sieg gegen die Burggrafen von Dohna.
- einschließlich Breitenau
- einschließlich Liebenau
Wahrscheinlich irrt sich die Karte bei Wachau, Wallroda und Wilschdorf- alle drei Orte waren Pfarrorte im Archidiakonat Nisan.
[Bearbeiten] Südgrenze
- verlief auf dem Erzgebirgskamm östlich von Geising bis zur Quelle der Wilden Weißeritz
- einschließlich Geising (1375 ersterwähnt)
- einschließlich Altenberg (1446 ersterwähnt)
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Nach Manfred Kobuch: Karte 6 = Herrschaft und Christianisierung im Dresdner Elbtalraum in: Geschichte der Stadt Dresden. Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Hrsg. v. Karlheinz Blaschke. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1906-0.
- ↑ Frauenstein im HOV.
- ↑ TStR IV 203.
- ↑ Brockwitz im HOV.
- ↑ Wachau im HOV.
- ↑ HOV.
- ↑ Leppersdorf nö. Radeberg im Repertorium Saxonicum.
- ↑ Kleinröhrsdorf im HOV.
- ↑ Kleinröhrsdorf im Repertorium Saxonicum.
- ↑ Wallroda im HOV.
- ↑ Wallroda im Repertorium Saxonicum.
- ↑ Wilschdorf im HOV:
- ↑ Stolpen im HOV.
- ↑ CDS II 3, 1185 S. 233.
- ↑ Berggießhübel, Kurort (ehemalige Stadt) im HOV.