Wachau

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Wachau (obersorbisch Wachow) ist eine Ortschaft (Altgemeinde) und eine Gemeinde im Landkreis Bautzen.

Der altsorbische Ortsname bedeutet Ort eines Vach.

Wachau liegt vier Kilometer nördlich von Radeberg unweit der Alten Salzstraße (auch: Glasstraße) vom böhmischen Šluknov (Schluckenau) bis nach Leipzig bzw. Halle.

Durch die nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR zeittypisch üblichen Gemeindefusionen wurden die Altgemeinden Leppersdorf, Lomnitz und Seifersdorf zu Wachau geschlagen.

Eine erste Erwähnung fand Wachau in der Namensform Godeboldus de Wachowe (Godebold von Wachau), ein im Jahr 1218 als Zeuge erwähnte Laie und Adliger auf dem Herrensitz Wachau (vermutlich eine Wasserburg an der Orla an Stelle des heutigen Barockschlosses Wachau).

Er bezeugte am 11. Juni eine Urkunde des Meißner Bischofs Bruno II., worin dieser einen Weinberg in Zadel auf Dauer an das Kloster Altzella brachte (Zadel wird dadurch erstes urkundlich erwähntes Elbweindorf).

Das Pergament ist mit einem Siegel des Bischofs "an rothseidenen Fäden" versehen, aber von "Altzeller Hand".[2] Für diese Selbstbegünstigung hatte das Kloster Altzella neben dem Pfarrer von Dippoldiswalde weitere oft hochkarätige Zeugen benannt:

Erst 140 Jahre später wurde Wachau als Ort erwähnt: 1358 als das Allodium Wachow (1378 zum castrum Dresden gehörig).[3]

Ab 1378 befand sich das Gut im Besitz der Adelsfamilie von Schönfeld.

Der Ortsname veränderte sich über die Jahrhunderte:

Ab 1551 ist ein Rittergut Wachau mit "63 besessene(r) Mann, 41 Inwohner, 33 3/4 Hufen" nachweisbar.[6]

Kirchlich besaß Wachau um 1500 eine Pfarrkirche im Archidiakonat Nisan (sedes Radeberg).[7]

Nach dem Schmalkaldischer Krieg (10. Juli 1546 bis 23. Mai 1547) ließ der siegreiche Kurfürst Moritz († 11. Juli 1553, zwei Tage nach der Schlacht bei Sievershausen als "Judas von Meißen") seine Besitzungen in den Kursächsischen Amtserbbüchern systematisch erfassen.

Hiernach standen dem Pfarrer zu Wachau jährlich:

In dieser Zeit hatte Seyfardt von Schönfeld sowohl das Obergericht als auch das Erbgericht über Wachau (mit 33,5 Hufen und 1 Viertel) inne:

Zusätzlich war er auch Pfarrherr über den Pfarrort Wachau.

Das Dorf hatte ihm für damalige Verhältnisse umfangreiche Abgaben zu leisten:

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. CDS I A 3 Nr. 249 vom 11. Juni 1218.
  2. Otto Posse: "Lehre von den Privaturkunden", S. 21.
  3. Wachau im HOV.
  4. RDMM 263.
  5. HOV.
  6. Wachau im HOV.
  7. Wachau im HOV.
  8. Wachau bei Radeberg n. Radeberg im Repertorium Saxonicum.
  9. Wachau bei Radeberg n. Radeberg im Repertorium Saxonicum.
  10. Wachau bei Radeberg n. Radeberg im Repertorium Saxonicum.
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