Kurt Haubold von Einsiedel

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Wappen der Adelsfamilie von Einsiedel

Kurt Haubold von Einsiedel, auch Curt Haubold von Einsiedel (* 16. Oktober 1825 in Großenhain; † 12. September 1886 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur eines Großverbandes der sächsischen Infanterie im Rang eines Generalleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Kurt Haubold von Einsiedel enstammte der dem Meißner Uradel angehörigen und weit verzweigten Adelsfamilie von Einsiedel, die mit Guntherus de Einsedelen 1299 als Burgmann von Schapa (Zschopau) erstmals urkundlich erwähnt wird. Die Wolkenburger Linie wurde 1745 in den Reichsgrafenstand erhoben. Von Einsiedel entstammte dem 2. Zweig (Prießnitz) des 2. Astes der II. Linie (Gnandstein) der Familie, mit Hildebrand von Einsiedel (15251598) als Stammvater der Linie. Von Einsiedels Großvater war Haubold Heinrich von Einsiedel (17491824), herzoglich-Sachsen-Gothaischer Hauptmann.

Kurt von Einsiedel war der Sohn des königlich-sächsischen Generalmajors [[Karl Heinrich von Einsiedel|Karl Heinrich von Einsiedel (* 31. Dezember 1783 in Zeutsch bei Orlamünde;[1]30. September 1860 in Dresden) und dessen 1821 in Großenhain geheirateter Ehefrau Ferdinanda Elise Fanny/(auch Nanny) geb. Reiniger (* 15. Mai 1798 in Großenhain;[2]25. Februar 1880), älteste Tochter des Großenhainer Arztes, Dr. med. Ernst Samuel Reiniger (17511829)[3] und dessen Ehefrau Johanna Carolina geb. von Holleufer.[4] Von Einsiedel hatte noch mehrere Geschwister, u.a.:

Kurt von Einsiedel heiratete am 26. Juni 1854 in Pillnitz seine Cousine Jakobine Marie Alexandrine geb. von Einsiedel (* 22. März 1829 in Oederan; † 16. Januar 1900 in Wiesbaden), Tochter des königlich-sächsischen Oberstleutnants Alexander von Einsiedel (17871873). Das Ehepaar von Einsiedel hatte einen Sohn:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Kurt von Einsiedel entschied sich wie viele männliche Angehörige seiner Familie für eine militärische Karriere. Er ist erstmals 1841 als Kadett in der 3. Division (Klasse) der sächsischen Militär-Bildungs-Anstalt verzeichnet, die durch den Zusammenschluss des ehemaligen adelichen Kadettenkorps und der Artillerieschule in Dresden entstanden war. Am 1. Januar 1844 rückte er zusammen mit den anderen Kadetten der 1. Division (oberste Klasse der Bildungsanstalt) zum Portepee-Junker der Infanterie auf und wurde zum 1. Linien-Infanterie-Regiment „Prinz Albert“ versetzt, das mit dem Stab sowie dem 2. und 3. Bataillon in Bautzen und dem 1. Bataillon in Zittau stationiert war. Kommandeur des Regiments war seit 1844 Johann August Anton von Buchner.

Am 24. Dezember 1844 erhielt von Einsiedel sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad, mit einer Anstellung Im Leib-Infanterie-Regiment in Dresden. Das Regiment wurde zu dieser Zeit vom damaligen Oberst Adolph Heinrich Ludwig von Schulz kommandiert, der später Stadtkommandant von Dresden wurde. 1846 war von Einsiedel vom 2. Schützen-Bataillon in das 3. Bataillon des Leibregiments kommandiert. In jenem Jahr ist er erstmals im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Er wohnte anfangs in einer Wohnung in der Leipziger Straße 4 in der Antonstadt.[5] 1849 diente er im 1. Bataillon des Regiments. Zu dieser Zeit wohnte er in der Königstraße 6.[6]

Am 28. Juli 1849 erhielt von Einsiedel seine Beförderung zum Premier-Lieutenant mit einer Versetzung zum 13. Infanterie-Bataillon, die zur (4.) Leib-Infanterie-Brigade gehörte und seit 1849 vom damaligen Oberst Carl Adolph von Sichart geführt wurde. im zweiten Quartal 1850 wurde von Einsiedel zur Militär-Bildungsanstalt versetzt, wo er bis Ende 1851 als Militärlehrer unterrichtete. Diesmal bezog er eine Wohnung in die Ritterstraße 3.[7] Danach kam er zurück zur Leibbrigade, diesmal in das 15. Infanterie-Bataillon nach Bautzen, wo er als stellvertretender Kompaniechef diente.

Anfang 1854 wurde von Einsiedel Brigade-Adjutant der Leib-Infanterie-Brigade, deren Stab zu dieser Zeit noch in Bautzen disloziert war. Er war damit direkt dem Kommandeur Oberst Carl Rudolph Freiherr von Hausen unterstellt. In seiner Dienststellung als Brigadeadjutant wurde von Einsiedel am 3. Mai 1859 zum Hauptmann (3. Klasse) befördert. Noch im gleichen Jahr kehrte er zum 15. Infanteriebataillon zurück, wo er als Kompaniechef die 1. Kompanie des Truppenteils übernahm. Im 3. Quartal 1865 erhielt von Einsiedel - weiterhin als Kompaniechef - seine Rangerhöhung zum Hauptmann 2. Klasse, Ende 1866, nach dem Wikipedia:Deutscher Krieg zum Hauptmann 1. Klasse. In jenem Krieg wurde von Einsiedel in ... Anerkennung seiner glänzenden Tapferkeit in der Schlacht bei Königgrätz... im Juli 1866 mit dem höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen, dem Militär-St.-Heinrichs-Orden ausgezeichnet.

Am 8. März 1867 wurde von Einsiedel unter gleichzeitiger Beförderung zum Major Kommanduer des 3. Bataillons im 3. Infanterieregiment „Kronprinz“ Nr. 102. Damit verbunden war eine Versetzung nach Löbau, während der Stab und die zwei weiteren Bataillone in Zittau stationiert waren. Von Einsiedel nahm als Bataillonskommandeur am Deutsch-Französischen Krieg ab 1870 teil, wo er weitere hohe Auszeichnungen erhielt. Nach dem Krieg kehrte er nach Sachsen zurück, wo er - weiterhin als Bataillonskommandeur des 3. Bataillons des Infanterieregiment Nr. 102 in die neu erbaute Mandaukaserne nach Zittau kam, wo er am 28. August 1871 in seiner Dienststellung zum Oberstleutnant befördert wurde.

Am 25. April 1873 wurde von Einsiedel unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst neuer Kommandeur des 5. Infanterieregiments „Prinz Friedrich August“ Nr. 104 mit dem Stab und dem 1. Bataillon in Zwickau. Die anderen Bataillone, die von Einsiedel als Regimentskommandeur unterstellt waren, hatten ihren Standort in Plauen und Schneeberg. Er führte das Regiment bis Ende 1875. In Zwickau, wo er ebenfalls Bürger der Stadt wurde, wohnte er in der dortigen Planitzstraße 132b.[8] Noch im gleichen Jahr kehrte er nach Dresden zurück und übernahm als Regimentskommandeur das 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100. Er zog mit seiner Frau in eine Wohnung im zweiten Obergeschoss in der Antonstraße 17.[9]

Ende 1878 wurde er á la suite des 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 gestellt und übernahm als Brigadekommandeur mit der 2. königlich-sächsischen Infanteriebrigade Nr. 46 (als Bestandteil der 1. Inafnteriedivision Nr. 23) einen militärischen Großverband der sächsischen Armee mit insgesamt 10 Bataillone, der folgende Einheiten unterstellt waren:

Am 1. November 1879 wurde von Einsiedel in seiner Dienststellung als Brigadekommandeur vom sächsischen König Albert zum Generalmajor ernannt. Im gleichen Jahr zog er nochmals um, diesmal in eine Villa des Hausbesitzers, Stadtrates, Maurermeisters und Dresdner Architekten August Hermann Richter am Striesener Platz 15, dort in die Erdgeschosswohnung,[10] wo er bis zu seinem Tod lebte. Die gegenüberliegende Parterrewohnung bewohnte die Witwe des Oberstleutnants von Einsiedel.

Von Einsiedel führte den Infanterieverband bis zum Sommer 1883. Aufgrund seines Abschiedsgesuches aus dem aktiven Dienst der Armee wurde von Einsiedel am 6. Juli 1883 unter Verleihung des Charakters als Generalleutnant z.D. (zur Disposition), unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform vom sächsischen König in der Öffentlichkeit in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Aufgrund der Rangerhöhung durften von Einsiedel und seine Ehefrau den Ehrentitel „Exzellenz“ führen.

Nach von Einsiedels Tod wohnte seine Witwe in der Villa an der Bürgerwiese bis 1887. Der ebenfalls pensionierte Generalleutnant von Montbé bewohnte die Villa am Striesener Platz 16.[11] In seine Wohnung zog 1887 der pensionierte Generalmajor von Rex.[12]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Geburtsort lt. Ranglisten der sächsischen Armee: Zeitzsch bei Neustadt an der Orla; lt. Gothaischem Taschenbuch: Zschaitzsch bei Orlamünde; wahrscheinlich eher Zeutsch bei Orlamünde.
  2. Nach Angaben im GHdA am 14. Mai 1798 geboren.
  3. Dessen Lebenslauf in: Neuer Nekrolog der Deutschen 1829, Band 7, 1. Teil, Digitalisat auf Google Books, S. 128f.
  4. V. Einsiedel in: Heinrich Erwin Ferdinand von Feilitzsch: Zur Familiengeschichte des Deutschen insonderheit des Meissnischen Adels von 1570 bis ca. 1820. Kirchenbuch-Auszüge der ganzen Ephorie Grossenhain..., Großenhain und Leipzig 1896, Digitalisat auf Google Books, S. 62.
  5. Dresdner Adress-Handbuch 1846, S. 41, SLUB.
  6. Adreß-Handbuch Dresden 1849, S. 22, SLUB.
  7. Adressbuch Dresden 1851, S. 25, SLUB.
  8. Adressbuch Zwickau 1875, S. 190, SLUB.
  9. Adressbuch Dresden 1876, S. 71, SLUB.
  10. Adressbuch Dresden 1880, S. 80, SLUB.
  11. Adressbuch Dresden 1887, S. 1005, SLUB.
  12. Adressbuch Dresden 1888, S. 1049, SLUB.

[Bearbeiten] Weblinks

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