Johann August Anton von Buchner

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Wappen der Adelsfamilie von Buchner

Johann August Anton von Buchner (* 1789 in Kirchhayn, heute Doberlug-Kirchhain; † 19. November 1857 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt als Kommandeur eines königlich-sächsischen Infanterieverbandes im Rang eines Obersts.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Johann August Anton von Buchner entstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Buchner, die aus Franken, dem Raum Nürnberg stammte und auch im Kurfürstentum Sachsen ansässig wurde. Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Georg Buchner (15081573), kaiserlicher Obrist. Von Buchners Urgroßvater war Christian August Buchner (16161687), kursächsischer Obrist-Lieutenant, Oberzeug- und Baumeister, Amtshauptmann und Kommandant zu Senftenberg. Obwohl die Familie bereits 1554 in den Reichsadelstand erhoben wurden,[1] erhielt sein Urgroßvater für sich und seine Nachfahren von dem deutschen Kaiser Leopold ein Reichsadels-Bestätigungs- und Erneuerungsdiplom mit dem Namen von Buchner. Von Buchners Großvater war Christian August von Buchner (16861791), Major, Herr auf Radensdorf bei Cottbus. Der kursächsische General und Kommandant auf der Festung Sonnenstein in Pirna, August Benjamin von Buchner (16821756)war von Buchners Großonkel.

August von Buchner war der jüngste Sohn und das vierte Kind des königlich-sächsischen Hauptmanns im Infanterie-Regiment „Prinz Anton“, August Gottlieb von Buchner )* 1725 in Radensdorf bei Cottbus; † 1796 in Kirchhayn). Von Buchners Bruder war:

Seine zwei Schwestern blieben unverheiratet.

August von Buchner heiratete um 1809 Juliane Wilhelmine geb. Brückmann (~ 2. Januar 1786 In Dresden), Tochter des Dresdner Schneidermeisters Karl Friedrich Brückmann.[2][3] Das Ehepaar hatte zwei Kinder, die allerdings frühzeitig starben.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

August von Buchner entschied sich wie viele männliche Familienangehörige für eine Militärische Karriere und trat 1802, mit nur 13 Jahren in die sächsische Armee als Unteroffizier in das Infanterieregiment „Prinz Anton“ ein, in dem schon sein Vater gedient hatte. Das Regiment wurde kurz vor Ausbruch des Vierten Koalitionskrieges von Carl Friedrich Rudolph von Schönberg (17341806) geführt. Am 14. August 1806 wurde von Buchner zum Fähnrich und damit zum Offiziersanwärter im Infanterieregiment „Prinz Anton“ ernannt, das zu dieser Zeit unter dem Befehl von Oberst Rudolph Christian Friedrich von Glafey (17411816) stand. In diesem Rang nahm von Buchner an der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt teil, in dessen Folge Sachsen die Union mit Preußen verließ, zum Rheinbund übertrat und von Napoleon zum Königreich erhohebn wurde.

Am 8. Juli 1808, im Alter von 19 Jahren erhielt von Buchner sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant mit einer weiteren Anstellung in seinem Stammregiment „Prinz Anton“. Kommandeur dieser Einheit war seit 1807 Oberst Friedrich Wilhelm von Larisch. Als junger Leutnant nahm von Buchner an den folgenden Feldzügen der sächsischen Armee an der Seite der französischen Armee teil, so auch 1809 an der Schlacht bei Wagram. Nach dieser für Sachsen siegreichen Schlacht wurde er mit vielen anderen Offizieren mit dem höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen, den Militär-St.-Heinrichs-Orden für „...die bewiesene Tapferkeit in der Schlacht“.[4]

Ab 1810 diente von Buchner im Grenadierbataillon des Regiments „Prinz Anton“, wo er bis 1813 blieb. Am 22. Januar 1813 wurde von Buchner zum Premier-Lieutenant im 1. Linien-Infanterie-Regiment „Prinz Anton“ befördert. Das Regiment stand mittlerweile unter dem Kommando von Oberst Xaver Gustav Reinhold von Ryssel, am Ende der Befreiungskriege dann unter dem Befehl von Curt Hildebrand von Einsiedel. Nach dem Ende der Napoleonischen Kriegen wurde von Buchner für einige Jahre in die Armeereserve versetzt und erhielt ein sogenanntes Wartegeld. In dieser Zeit zog er nach Nossen, wo er zwischen Ende 1816 und bis 1822 nachgewiesen ist. Sein Kreis-Kontingents-Kommandant in der Armeereserve war zu dieser Zeit Friedrich Heinrich von Koppenfels.

Ende 1821 wurde von Buchner wieder aktiviert und kam als Premierleutnant in das 1. Bataillon des königlich-sächsischen Leibregiments nach Dresden. In Dresden zog er in dieser Zeit in eine Wohnung im Haus 354 in der Schössergasse.[5] Mit einem Patent vom 1. April 1822 wurde Buchner zum aggregierten (dem Etat überzähligen) Capitän (Hauptmann) 2. Klasse befördert. Er wurde aber noch im gleichen Jahr zum 2. Bataillon des III. Infanterieregiments „Prinz Friedrich August“ nach Zwickau abkommandiert, wo er als Kompaniechef eine Einheit im Zwickauer Regiment übernahm. Ab Januar 1829 wurde er dort zum Hauptmann 1. Klasse erhoben und erhielt schließlich am 1. Dezember 1832 seine Beförderung zum aggregierten Major im Infanterieregiments „Prinz Friedrich August“. Er wurde dabei vom 2. in das 3. Bataillon versetzt, das sich ebenfalls in Zwickau befand.

Ende 1835 erfolgte die Versetzung von Buchner erneut nach Dresden. Hier übernahm er als Major das 3. Bataillon im 2. Linien-Infanterie-Regiment vac. „Prinz Maximilian“ als Kommandeur. Am 16. Dezember 1841 erhielt er seine Beförderung zum Oberstleutnant in seiner Dienststellung als Bataillonskommandeur. Am 22. Februar 1844 ernannte der sächsische König Friedrich August II. von Buchner unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst zum Kommandeur des 1. Linien-Infanterie-Regiments, das mit dem Stab und zwei Bataillone in Bautzen disloziert war. Er übernahm das Regiment vom ehemaligen Oberst Karl Friedrich von Süßmilch genannt Hörnig, der zum Brigadekommandeur und zum Generalmajor ernannt wurde. Von Buchner führte das 1. Linien-Infanterie-Regiment knapp fünf Jahre.

Am 30. November 1848 unterzeichnete der sächsische König die Erlaubnis zur Pensionierung nachdem von Buchner sein Rücktrittsersuchen aus dem aktiven Dienst der sächsischen Armee eingereicht hatte. Er wurde mit Wirkung vom 31. Dezember 1848 unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension unter Beibehaltung seines Ranges als Oberst a.D. (außer Dienst) in den Ruhestand versetzt, mit der Erlaubnis die Armeeuniform in der Öffentlichkeit zu tragen. Von Buchner verbrachte seinen Lebensabend in Dresden. Er zog 1849 von Bautzen nach Dresden, wo er sich eine Wohnung im Erdgeschoss in der Alaungasse 54 mietete.[6] Dort wohnte er bis zu seinem Tod.[7]

Von Buchner wurde am 22. November 1857 in Dresden beerdigt. Da auch sein Sohn vor ihm gestorben war, starb mit ihm der adelige Ast der Familie Buchner im Mannesstamme aus.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 2, Leipzig 1860, S. 122.
  2. Datensatz auf Ancestry
  3. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 2, SLUB.
  4. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden 1736–1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 43
  5. Dresdner Adress-Kalender 1822, S. 81, SLUB.
  6. Handbuch für Dresden 1850, S. 173, SLUB.
  7. Adressbuch Dresden 1857, S. 22, SLUB.

[Bearbeiten] Weblinks

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