August Lansky

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August Lansky als Direktor der 9. Bezirksschule um 1880

Johann Friedrich August Lansky, auch Lanscy (* 9. Juni 1818 in Dresden; † 3. Oktober 1897 ebenda) war ein deutscher Lehrer und Schuldirektor von Dresden sowie Redakteur der Sächsischen Schulzeitung und Vorstandsmitglied des sächsischen Lehrervereins.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Johann Friedrich August Lansky entstammte der ursprünglich aus einfachen Verhältnissen stammenden Niederlausitzer Familie Lansky/Landsky/Lanzke. Sein Großvater väterlicherseits war Müller in der Klingemühle, einer ehemaligen Wassermühle. August Lansky war der Sohn des sächsischen Soldaten, späteren Gold- und Silberschmelzers, Johann Christian Lansky (* 1782 in Klingemühle bei Friedland/Niederlausitz; † 23. November 1847 in Dresden)[1] und dessen 1815 Ehefrau Johanne Christiane geb. Reinhold (* 1777; †m15. Oktober 1848 in Dresden), Tochter des verstorbenen Feuerwerkers Reinhold beim sächsischen Feld-Artillerie-Korps. Lanskys Vater diente in der sächsischen Armee seit 1800 und kämpfte in den Napoleonischen Kriegen von 1807 bis zu dessem ehrenvollen Abschied 1814. Lanskys Eltern wurden wie er selbst auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden beigesetzt.

August Lansky heiratete am 26. Januar 1840 in der Dresdner Kreuzkirche Marie Christine geb. Reiche (* 20. Juni 1813 in Dresden; † 3. September 1882 ebenda), die Tochter des Schankwirtes Samuel Reiche im Haus 113 in der Webergasse,[2] wo sich die Schüler des Friedrichstädter Lehrerseminars und der Kreuzschule in dessen Kneipe trafen. Mit der Hochzeit wurde Lansky auch der Schwager von Moritz Heger, der eine Schwester seine Frau heiratete.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

August Lansky wurde am 15. Juni 1818 in der Dresdner Kreuzkirche getauft und dort auch zu Ostern 1832 konfirmiert . Er besuchte nach seinem Austritt aus der Elementarschule ab Mai 1832 bis Ende September 1834 die höhere Bürgerschule in Dresden-Neustadt, danach studierte er ab dem 29. September 1834 bis zum 23. September 1838 am königlichen Friedrichstädter Schullehrer-Seminar. Nach bestandener Kandidatenprüfung übernahm Lansky nach Berufung von Professor Magister Oertel und Diakonus Mulert eine Hauslehrerstelle an der St. Afra in Meißen, wo er vom 1. Oktober 1838 bis Ende Oktober 1839 arbeitete. Am 1. November 1839 begann Lansky seine Tätigkeit an der Nebenschule zu Zaschendorf bei Meißen, nach bestandenem Amtsexamen am 9. Dezember 1839 am Landeskonsistorium dann ab dem 6. Januar 1840 auch als ordentlicher Schullehrer. [3]

Am 28. April 1841 begann Lansky seine Tätigkeit als Lehrer an der 2. Bürgerschule in Dresden, anfangs auf Probe. 1. Juni 1841 wurde Lansky als öffentlicher Lehrer in Dresden ernannt, ab dem 12. Juli 1841 wurde er als Lehrer an der 2. Bezirksschule eingewiesen. Er ist erstmals 1843 im Dresdner Adressbuch als Distrikt-Schullehrer verzeichnet. Er wohnte zu dieser Zeit in Dresden Am See 35,[4] zog aber 1844 in die Kleine Plauensche Gasse 5.[5] Ab 1845 als Bezirks-Schullehrer im Adressbuch zu finden,[6] zog er 1846 in die verlängerte Reitbahngasse 10.[7] Nach Lanskys zweiten Amtsexamen am 14. August 1847 wurde Lansky zum 6. ständigen Lehrer an der 2. Bürgerschule berufen. Bereits in der Zeit von 1841 bis 1846 schrieb Lansky in der „Sächsischen Schulzeitung“ Artikel und Gedichte, allerdings unter der Chiffre „K–s“, was für Klynas = Lansky stand.

Im gleichen Jahr wurde Lansky bei der Gründung des Sächsischen Pestalozzivereins als Mitglied in den Vorstands-Ausschuss gewählt. Außerdem wurde er als Mitglied und Geschäftsführer in den Ausschuss des Allgemeinen Sächsischen Lehrervereins ernannt. Lansky war seit 1847 Mitherausgeber des „Amtskalenders für sächsische Geistliche und Schullehrer, zum Besten der Lehrerwaisen im Königreiche Sachsen herausgegeben“. Als Mitglied des Vorstandes des Sächsischen Lehrervereins nahm er ab der zweiten sächsischen Lehrerversammlung am 5. August 1848 wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des sächsischen Schulwesens. Im gleichen Jahr zog er in die Reitbahngasse 18,[8]

1849 wurde Lansky Redakteur der „Sächsischen Schulzeitung“, die durch den Pestalozziverein gefördert wurde und für die er ab 1855 für über 40 Jahre redaktionell verantwortlich war.[9] Wegen missliebiger Artikel musste er als verantwortlicher Redakteur mehrfach vor den sächsischen Behörden Rechenschaft ablegen, so u.a. 1852, 1853 und 1855. 1851 zog Lansky in die Reitbahngasse 32,[10] noch im gleichen Jahr weiter in die Reinhardtstraße 11.[11] 1865 bewarb sich Lansky um ein Direktorat an einer städtischen Volksschule in Dresden.

Als am 28. Mai 1866 die 9. Bezirksschule in Dresden errichtet wurde, die im ersten Jahr unter dem Namen „Aushilfsschule“ eröffnet wurde, ernannte der sächsische Kultusminister Lansky zum neuen Direktor.[12] Im gleichen Jahr zog er in die Marienstraße 29.[13] 1868 zog er an den Dohnaplatz 6,[14] der 1871 in den Georgplatz umbenannt wurde, direkt an seiner Schule.[15] 1878 erhielt Lansky für seine Verdienste den sächsischen Albrechtsorden, 1879 zog er in die Strehlener Straße 26,[16] 1880 wieder zurück an den Georgplatz 2,[17] 1884 weiter in die Struvestraße 18,[18] 1888 in die Josephinenstraße 2,[19] 1889 in die Ostbahnstraße 5.[20] In seinen letzten Amtsjahren an der 9. Bezirksschule wuchs diese mit 32 Klassen und 2 Schulgebäuden zu einer der größten Schulen Dresdens heran. Anfang Dezember 1889 reichte Lansky sein Gesuch für die Emeritierung ein, da für Ostern 1890 auch eine weitere Erweiterung der 9. Bezirksschule anstand.

Am 6. Januar 1890, mit Vollendung seines 50-jährigen Dienstjubiläums als Lehrer und mittlerweile dienstältestem amtierenden Schuldirektor Dresdens, wurde Lansky auf eigenen Wunsch unter Fortzahlung der gesetzlichen Beamtenpension, der Beibehaltung seines Titels als Schuldirektor sowie mit der Verleihung des sächsischen Verdienstordens in den Ruhestand versetzt. Er ist ab 1892 als emerierter Schuldirektor verzeichnet.[21] Während er seine Tätigkeit als Redakteur der sächsischen Schulzeitung noch bis 1896 fortsetzte, zog er noch im gleichen Jahr in die Sedanstraße 16.[22] 1896 wechselte er letztmalig die Wohnung, diesmal zog er in die Lindenaustraße 13.[23]

August Lansky war ein enger Weggefährte von August Berthelt, dem späteren Oberschulrat und Bezirksschulinspektor sowie Wegbereiter der sächsischen Volksschule. Lansky war auch Ehrenmitglied des Pädagogischen Vereins im Plauenschen Grunde. Er wurde nach seinem Tod auf dem Trinitatisfriedhof in Johannstadt beerdigt. Sein Grab ist erhalten.[24]

Buch: Unser Wandel ist Himmel! von August Lansky 1856

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (2. Klasse)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Leipziger Zeitung, 1847, Digitalisat auf Google Books, S. 6060
  2. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 213, SLUB
  3. Carl Ramming: Ramming's Kirchlich-statistisches Handbuch für das Königreich Sachsen ... Nach handschriftlichen Angaben und amtlichen Quellen bearbeitet, 1859, Digitalisat auf Google Books, S. 31
  4. Dresdner Adress-Handbuch 1843, S. 164, SLUB
  5. Dresdner Adress-Handbuch 1844, S. 164
  6. Dresdner Adress-Handbuch 1845, S. 168, SLUB
  7. Dresdner Adress-Handbuch 1846, S. 138, SLUB
  8. Dresdner Adress-Handbuch 1847, S. 137, SLUB
  9. Erstmals als Redakteur im: Adressbuch Dresden 1855, S. 124, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1851, S. 84, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1852, S. 88, SLUB
  12. Handbuch der Kirchen-Statistik für das Königreich Sachsen, 1868, Digitalisat auf Google Books, S. 37
  13. Adressbuch Dresden 1867, S. 180, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1869, S. 176, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1872, S. 196, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1880, S. 260, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1881, S. 272, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1885, S. 280, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1889, S. 348, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1890, S. 367, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1892, S. 405, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1893, S. 430, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1897, S. 331, SLUB
  24. Johann Friedrich August Lansky auf Find a Grave

[Bearbeiten] Weblinks

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