Stadtmauer
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[Bearbeiten] Geschichte
- 1216 wurde Dresden civitas genannt[1], eine damals für eine Stadt (mit einer Stadtbefestigung) gebräuchliche Bezeichnung[2]
- seit 17. August 1299 durch eine Urkunde des damaligen Dresdner Stadtherren Friedrich Klemme sicher bezeugt[3]
- ursprünglich fünf Stadttore Wilsdruffer Tor, Elbtor, Frauentor, Kreuzpforte und Seetor machen die Stadtmauer passierbar
- von 1359 bis 1370 erfolgte ein weiterer Ausbau[4]
- 15. Juli 1361: die Meißner Markgrafen Friedrich der Strenge und Balthasar von Wettin übertragen der Stadt Dresden den Salzhandel zur besseren Finanzierung der Stadtbefestigung[5]
- im 16. Jahrhundert Ausbau der Stadtbefestigung unter Einbeziehung der Siedlung an der Frauenkirche – das Pirnaisches Tor ersetzt Frauentor und Kreuzpforte bzw. deren Nachfolger.
- Brühlsche Terrasse als altstädtische Befestigung zur Elbe
- im 17. und 18. Jahrhundert Ausbau der Befestigung von Altendresden auf der Neustädter Elbseite
- 1711: nach der Einführung der Akzise am 20. März 1703 Einrichtung von Schlägen deutlich vor der Stadtmauer entlang der damaligen Vorstadtgrenze (in etwa 26er Ring)
- ab 30. November 1809: nach der Besetzung Dresdens (1806) durch napoleonische Truppen erfolgt die Entfestigung Dresdens auf Befehl der französischen Besetzung (wahrscheinlich durch Napoleon Bonaparte angeordnet)
- 1811: Abriß des Wilsdruffer Tores und Anlage des Annenweges, einer Chaussee zum Jakobsspital
- 1813 nach Napoleons Niederlage im Rußlandfeldzug und insbesondere im Rahmen der Schlacht von Dresden am 27. August werden die Befestigungen wieder extrem verstärkt und sogar neue Schanzen wie die Kaiserschanze (ab 18. Mai) gebaut
- 1820/1821 werden zunächst das Pirnaische Tor und dann auch das Seetor abgetragen, Anlage des Pirnaischen Platzes
- 1924–1936 und 1951 wird der Zwingergraben wieder hergestellt, welcher bei der Entfestigung zugeschüttet worden war
- in den 1960er Jahren wird der Studentenclub Bärenzwinger ausgebaut
- in den Kasematten eröffnet 1992 das Museum Festung Dresden
[Bearbeiten] Rudimente
An folgenden Abschnitten sind der Teile der Stadtbefestigung erhalten oder deren Verlauf nachgebildet:
- Brühlsche Terrasse (mit Kasematten)
- nachgebildeter Mauersockel vor dem Rathaus (zwischen Rathausplatz und Georgplatz)
- nachgebildeter Mauersockel auf Freifläche Dr.-Külz-Ring 7–13
- Kletterburg auf Spielplatz Wallstraße
- Zwingerteich und Langgalerie am Kronentor
[Bearbeiten] Straßennamen
An vielen Orten erinnern noch Straßennamen an Teile der Dresdner Stadtbefestigung:
sowie an die Befestigung von Altendresden:
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Dresdner Befestigungsanlagen“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Altendresden“
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ CDSR 1/A/3, Nr. 217 vom 21. Januar 1216: Acta sunt hec anno ab incarnatione domini nostri Iesu Christi millesimo ducentesimo XVI., indictione V., XII. kal. febr. in civitate nostra Dreseden; feliciter.
- ↑ Edith Ennen: Die europäische Stadt des Mittelalters. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972, ISBN 3-525-01308-6, S. 98.
- ↑ CDSR 2/5 Nr. 14 vom 17. August 1299: Praedictos articulos ad nullos alios extendi volumus, nisi ad cives nostros infra muros civitatis nostrae Dresden et septa residentes.
- ↑ CDSR 2/5, Nr. 58 von 1359 bis 1370: Landesherrliche Geldbewilligungen zu den Befestigungsbauten der Dresdner Bürger. (24. Juli 1359, 25. Februar 1361, 19. Juli 1363, 12. September 1365, 2. Januar 1366, 12. März 1367 und 4. Januar 1370)
- ↑ CDSR 2/5 Nr. 59 vom 15. Juli 1361: Die Markgrafen Friedrich der Strenge und Balthasar übertragen der Stadt den Salzhandel mit der Bestimmung, dass die nach Abzug der Verwaltungskosten sich ergebenden Ueberschüsse zur Stadtbefestigung verwendet werden sollen.