Seetor

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Prospect des See-Thores gegen die Stadt, vor 1782

Das Seetor befand sich am Ende der Seegasse als Verbindung zwischen Altmarkt und der Seevorstadt. Es war das südliche der vier Haupttore der mittelalterlichen Stadt Dresden, die in alle vier Himmelsrichtungen gingen.

Erstmals erwähnt wurde das Stadttor im Jahr 1403, die Seegassin bereits 1324.

Das Tor wurde im Jahr 1538 teilweise abgetragen.[1] Georg der Bärtige ließ alle alten Dresdner Türme abtragen und erneuern, nur der Torturm des Wilsdruffer Tores fand 1521 sein Gefallen, weswegen er diesen nur renovieren, aber gleichzeitig auch erhöhen ließ. Wahrscheinlich verhinderte nur der Tod des Kurfürsten im Jahr 1539, dass der Torturm wie andere auch gänzlich abgetragen wurde.

1550 wurde das Seetor im Rahmen der Bastionärbefestigung von Dresden durch Kurfürst Moritz vermauert und von Melchior Trost zum Gefängnis umgebaut.

Im Jahr 1738 wurde das seit 1556 geschlossene Georgentor wieder eröffnet.

In diesen 182 Jahren wurde der Verkehr nicht wie bis dahin über die Schloßstraße geleitet, die am Georgentor beginnt, sondern durch das von Melchior Trost erweiterte neue Elbtor über die Augustusstraße. Der Verkehrsfluss verlief nicht mehr wie seit alters her über den Altmarkt (1400 "margt", 1410 "ring", 1452 "forum"), sondern über den erst um 1530 eingemeindeten und um 1550 durch Abtragung der ältesten Stadtmauer erweiterten Neumarkt um die Frauenkirche.

Ab 1738 gab es die Überlegung, die Nord-Süd-Passage durch die Festungsstadt Dresden wieder zu eröffnen, wie sie vor 1550 bestanden hatte. Nach achtjähriger Vorbereitung wurde 1746 das Seetor wieder geöffnet und nach Plänen von Maximilian von Fürstenhoff neu gestaltet.

1811 wurde das Wilsdruffer Tor abgerissen. Im Anschluss sollten das Pirnaische Tor und das Seetor folgen. Der Rußlandfeldzug Napoleons stoppte aber 1812 die befohlene Entfestigung, die 1813 wegen der Schlacht von Dresden in eine neuerliche Befestigung überging.

Der Abriß des Seetores erfolgte im Rahmen der Entfestigung im Jahr 1821. Von 1820 bis 1821 wurde auch das Pirnaische Tor abgerissen. Nur das Nordtor von Dresden, das zum Georgentor umgebaute Elbische Tor blieb von den vier Haupttoren bis heute erhalten.

Seit Juni 2011 erinnert die begehbare Installation „Trichter“ an das Seetor.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Stadt Dresden (Bd. 21 bis Bd. 23), S. 313.
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