Bischofswerda

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Stadtwappen
Historische Ansicht an der Wesenitz inmitten eines Teichgebiets
Postmeilensäule von August dem Starken
Rathaus Bischofswerda von Gottlob Friedrich Thormeyer mit Plastik von Uwe Hempel
Mosaik von Josef Goller und Villeroy und Boch am Eingangsportal der Christuskirche
Brücke der westlichen Stadtumfahrung von Bischofswerda über die B6 und das Tal der Wesenitz
Haselmausbrücke
St. Benno-Kirche

Bischofswerda ist eine Kleinstadt im Landkreis Bautzen etwa 25 km östlich der Stadtgrenze von Dresden. Sie liegt an der B6 und der Eisenbahnlinie, die Dresden mit Görlitz verbinden, sowie an der Wesenitz, die schließlich bei Pirna in die Elbe mündet. Bischofswerda war im Mittelalter eine der wichtigsten Städte auf dem Territorium der ehemaligen Ostmark, die nicht dem Markgrafen, sondern dem Bischof von Meißen unterstanden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Topographie

Die Entwicklung von Bischofswerda wurde entscheidend vom Verlauf der Wesenitz geprägt, an deren Krümmung die Stadt liegt. Das sumpfige Umland bot im Mittelalter Schutz gegen Eindringlinge. Später wurden Teiche angelegt.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Die Christuskirche

Die unweit vom Marktplatz gelegene und 1229 erstmals als Marienkirche urkundlich nachgewiesene Christuskirche gehört heute zu den Wahrzeichen der Stadt. Sie ist mit einer Vielzahl Dresdner Künstler verbunden:

[Bearbeiten] Tierpark

Der Tierpark ist, obwohl nur 1 ha groß, ein beliebtes Ausflugsziel vor allem für Familien mit Kindern.[8] In unmittelbarer Nähe zum Haupteingang befindet sich das ehemalige Wohnhaus der Familie Hesse.

[Bearbeiten] Karl-May-Spiele

In Bischofswerda finden Deutschlands kleinste Karl-May-Spiele mit den jüngsten Darstellern statt.[9]

[Bearbeiten] Mäandertal der Wesenitz

Von Dresden kommend wenige Kilometer vor Bischofswerda bis zur Stadtgrenze erstreckt sich in Sichtweite südlich der B6 bis zur Eisenbahnlinie das naturbelassene Überflutungsgebiet der Wesenitz mit ihrem Mäanderlauf.[10] Beim Bau der Nord-Süd-Umfahrung von Bischofswerda musste das Tal 208 Meter lang überbrückt werden.

[Bearbeiten] Der "Hunger"

Im Südwesten der Stadt befindet sich das archäologische Kulturdenkmal Hungerau. Das Gebiet einer Wüstung dient heute teilweise als Naherholungsgebiet mit Kleingärten und wird von der Umgehungsstraße südlich der Wesenitzbrücke durchschnitten. Die sogenannte "Haselmausbrücke" soll Fußgängern und Radfahrern, aber auch der seltenen Haselmaus als Straßenübergang dienen. Bei einem Feuer am 23. Dezember 2015 wurde die Brücke beschädigt.[11] Vermutlich handelte es sich um Brandstiftung.

[Bearbeiten] Jakobsweg

Der Sächsische Jakobsweg führt von Bautzen über Bischofswerda, Dresden, Freiberg und Chemnitz bis nach Hof.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

In Bischofswerda geboren sind Balneologe Edmund Friedrich, der Mikrobiologe und spätere Strehlener Bezirksarzt Walther Hesse, der Komponist Johannes Pache, der Musikwissenschaftler Hans Volkmann, der Hofapotheker Georg Fesser und der Politiker Karl Louis Wehinger. Aus den heutigen Stadtteilen Groß- und Kleindrebnitz stammten der Autor der Dresdner Abendzeitung Robert Heller, der Tharandter Akademiedirektor Max Neumeister, der Agrarwissenschaftler Bruno Steglich sowie der Komponist und Professor am Konservatorium Hermann Vetter. Woldemar Heller gehörte zu den führenden Klavierlehrern Dresdens.[12] Im Stadtteil Geißmannsdorf wurde der Maler Ernst Rietzschel geboren.

[Bearbeiten] In Verbindung mit Bischofswerda

Der Dresdner Hofbaumeister Gottlob Friedrich Thormeyer prägte das Antlitz der Stadt nachhaltig im Stil des Klassizismus. Auch die Maler Carl Lohse und Osmar Schindler waren eng mit der Stadt verbunden, der Dresdner Hofmaler Ludwig Otto mit dem heutigen Stadtteil Großdrebnitz. Auch Paul Sinkwitz zeichnete hier.

Der aus Dresden stammende Johann Gottfried Nake betrieb in Kleindrebnitz Schafzucht, der in Dresden geborene Matthäus Fesser war Apotheker und Bürgermeister in Bischofswerda. Hermann Gmeiner-Benndorf gründete im heutigen Ortsteil Goldbach eine Buntpapierfabrik.

Der in Dresden geborene Lehrer und Heimatforscher Frank Fiedler lebte mehr als 60 Jahre in Großdrebnitz bzw. Bischofswerda. Arnošt Wirth ist Mitglied im sorbischen Ältestenrat.

Enge Verbindungen nach Bischofswerda besaß die Familie von Friedrich Wieck. Wieck selbst, dessen Tante Carolina Juliana Theresia geb. Wieck mit dem Pfarrer Carl Friedrich Kunze verheiratet war, besuchte die Stadt mehrmals. Seine Tochter Marie Wieck gab in Bischofswerda ihr Solodebüt. Nach Clara Wieck ist heute eine Straße benannt.

Der seit 2015 amtierende Oberbürgermeister Holm Große war bis 2010 Vorsitzender des Aufsichtsrates von Dynamo Dresden.[13]

[Bearbeiten] Trivia

Schiebock, der Spitzname der Stadt, ist bis nach Dresden bekannt. Seine Herkunft ist allerdings umstritten. Sprachforscher weisen eine sorbische Bedeutung zu: Přibok für "an der Seite" (der Alten Straße) könnte sich auf den bedeutenden Verbindungsweg entlang der Wesenitz zwischen den sorbischen Stämmen in der Oberlausitz (Milzener) und den Nisanern im Elbtal beziehen. Die aktuelle Stadtgeschichtsschreibung argumentiert dagegen, dass sich der Name erst nach dem Stadtbrand von 1813 nachweisen lässt und vermutlich dadurch entstanden sei, dass infolge von Krieg und Zerstörung der einstmals überregional berühmte Markt mit Planwagen durch einen örtlichen Bauernmarkt mit Schiebeböcken abgelöst wurde.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Friedrich Bernhard Störzner:Die Stadtkirche zu Bischofswerda, aus: Was die Heimat erzählt. Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenheiten aus Sachsen, S. 309-317.
  2. Uwe Fiedler: Die deutsche Ostsiedlung zwischen Elbe und Spree: Bischofswerda, Trebista und die Wesenitz. 1. Mai 2017
  3. Friedrich Bernhard Störzner:Die Stadtkirche zu Bischofswerda, aus: Was die Heimat erzählt. Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenheiten aus Sachsen, S. 309-317
  4. Mittelalterliche Handelswege in Thüringen und Sachsen
  5. Friedrich Bernhard Störzner: Hans v. Carlowitz belagert die Stadt Bischofswerda, aus: Was die Heimat erzählt. Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenheiten aus Sachsen, S. 349–350
  6. Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 824.
  7. Walter Hentschel: Dresdner Bildhauer des 16. und 17. Jahrhunderts. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1966, S. 46.
  8. Homepage des Tierparks Bischofswerda
  9. Karl-May-Spiele Bischofswerda
  10. Fotos und Literatur zur Wesenitz auf uwe-fiedler.name
  11. SZ-Online vom 24. Dezember 2015
  12. Frank Fiedler, Uwe Fiedler: Lebensbilder aus der Oberlausitz: 60 Biografien aus Bautzen, Bischofswerda und Umgebung, Books on Demand, Hardcover, 428 Seiten, 7. erweiterte Auflage, 2017
  13. Thilo Alexe: "Wir gegen die. In der Dauerkrise von Dynamo Dresden zeigt sich: Der Verein hat ein schwieriges Verhältnis zur Politik - und umgekehrt". DIE ZEIT, 24. Juni 2010

[Bearbeiten] Weblinks

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