Robert Heller

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Robert Heller

Robert Heller (* 24. November 1812[1] in Großdrebnitz; † 7. Mai 1871 in Hamburg) war in Leipzig ein bekannter Autor von historischen Romanen und in Hamburg ein einflussreicher Literatur- und Kunstkritiker.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Heller, dessen Mutter aus Dresden stammte, besuchte hier die Kreuzschule und in Bautzen das Gymnasium. Während eines Jurastudiums in Leipzig (1832-1835) freundete er sich mit Robert Schmieder an.

Bald fühlte sich Heller mehr zur Schriftstellerei als zur Juristerei berufen. In der Dresdner Abendzeitung erschien mit großem Erfolg seine erste Novelle, "Die Eroberung von Jerusalem", die er nochmals in einem dreibändigen Sammelwerk bei der Arnoldischen Buchhandlung veröffentlichte (1837-1840). Das geflügelte Wort von "Hell und Heller" (bezogen auf Theodor Hell) machte die Runde.

In Leipzig schloss sich Heller Heinrich Laube an, der ihn - wie zuvor Karl Gutzkow - entscheidend beeinflusste. Laube führte Heller in den Kreis liberaler Dichter des Vormärz ein, in Dresden besuchte Heller auch Richard Wagner. Das Verhältnis zu Gutzkow kühlte sich später spürbar ab. Zur Zeit des Paulskirchenparlaments berichtete Heller aus Frankfurt.[2] Mit dem Schauspieler Bogumil Dawison stand er kurz vor einem Duell, weil er den Schauspieler in den "Hamburger Nachrichten", für die Heller ab 1851 arbeitete, heftig kritisiert hatte. In Hamburg war er mit Klaus Groth eng bekannt.

[Bearbeiten] Werke

In Leipzig erschien 1837 Hellers erster großer Roman, "Der Wende", in dem er am Beispiel eines sorbischen Adligen aus einer Gegend nördlich von Bautzen die Zeit der deutschen Ostsiedlung behandelte.[3] 1843 folgte mit "Der Prinz von Oranien" ein bekannt gewordener historischer Roman in drei Bänden. In ihm behandelte Heller die religiösen Auseinandersetzungen und kriegerischen Ereignisse in den Niederlanden im 16. Jahrhundert.[4] Betroffen davon waren seinerzeit Anna von Sachsen, die Ehefrau Wilhelm von Oraniens, und die Familie Stöckhardt, die damals nach Dresden kam. Viele von Hellers Novellen erschienen in dem von ihm jährlich herausgegebenen Taschenbuch "Perlen".[5]

Zu Hellers bekanntesten Romanen gehörten zwei Werke, in denen er die Geschichte der sächsischen Heimat thematisierte. "Die Kaiserlichen in Sachsen" (1845) handeln vor dem Hintergrund des Siebenjährigen Krieges mit den Akteuren August III. und Heinrich von Brühl,[6] in "Primadonna" (1871) wird das Verhältnis von Johann Georg III. und Margarita Salicola behandelt.[7]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Das Geburtsjahr ist in der Literatur strittig. Die Hauptquelle dieses Artikels bezieht sich auf eine Auskunft des Kirchenarchivs Großdrebnitz. Für 1812 spricht auch der Eintrag eines 19-jährigen Wilhelm Robert Heller aus Wilschdorf bei Stolpen, wohin die Familie aus Großdrebnitz gezogen war, im Matrikelverzeichnis der Universität Leipzig für das Sommersemester 1832. Seit dem Beitrag zu Robert Heller in der Allgemeinen Deutschen Biographie wird dagegen häufig das Jahr 1814 zitiert, beispielsweise auf dem in der Wikipedia abgebildeten Gedenkstein in Hamburg. Der wurde jedoch erst nach der Verlegung des Hamburger Friedhofs aufgestellt. Viele zeitgenössische Publikationen geben ebenfalls 1812 an.
  2. Wilhelm Robert Heller: Brustbilder aus der Paulskirche, 1849
  3. Wilhelm Robert Heller: Der Wende: Erzählung. Verlag Carl Drobisch, 1837
  4. Wilhelm Robert Heller: Der Prinz von Oranien: Historischer Roman, Band 1, Band 2, Band 3, Gebrüder Reichenbach, 1843
  5. Perlen: 1843,1845,1846,1847,1851
  6. Wilhelm Robert Heller: Die Kaiserlichen in Sachsen, Band 1
  7. Wilhelm Robert Heller: Primadonna: Roman aus der kursächsischen Vergangenheit, Band 1, Band 2

[Bearbeiten] Weblinks

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