Ernst Wilhelm Bernhardi

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Ernst Wilhelm Bernhardi (* 1788 in Freiberg; † 28. Mai 1852 in Dresden) war ein sächsischer Jurist und Beamter, Politiker, Ratsherr und Bürgermeister in Freiberg sowie Abgeordneter in der sächsischen Ständeversammlung von 1833 bis 1848.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Ernst Wilhelm Bernhardi entstammte der sächsisch-thüringischen Familie Bernhardi. Seine Großeltern väterlicherseits waren Gottfried Bethmann Bernhardi (17181799) und dessen Ehefrau Johann Christina geb. Hunger (17251790).[1]

Ernst Wilhelm Bernhardi war das zweite Kind des königlich-sächsischen Generalakziseinspektors sowie Gerichtsdirektors für Brand und Freiberg, Christian Gottfried Bernhardi (* 1852 in Freiberg; † 27. August 1825 ebenda)[2] und dessen 1786 geheirateter Ehefrau Caroline Wilhelmine geb. Hennig (* ca. 1750 in Freiberg). Bernhardi hatte noch drei Geschwister:

Ernst Wilhelm Bernhardi heiratete Henriette Wilhelmina geb. Trainer (* 1797 in Triptis; † 8. Juni 1849 in Freiberg), Tochter des Impost-Ober-Einnehmers Adolph Moritz Trainer (17621825)[5] und dessen 1792 geheirateter Ehefrau Friederike Caroline geb. Mittwede († 1815). Das Paar hatte zwei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Bernhardi erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in welche er am 21. Mai 1802 eintrat. Sein Reifezeugnis erhielt er mit dem Abgang von dieser Schule am 21. März 1807. Danach studierte er Rechts- und Verwaltungswissenschaften.

Nach seinem Studium wurde Bernhardi zuerst 1811 Gerichtsaktuar in Niederforchheim, 1815 dort dann Gerichtsverwalter-Adjunkt. 1822 erhielt Bernhardi seine Ernennung zum Gerichtsverwalter des Rittergutes Gersdorf (mit Böhringen) bei Roßwein ernannt. Seine Bestallungsurkunde ist im Staatsarchiv Leipzig erhalten.[7]

1824 berief man Bernhardi zum Wirklichen Gerichtsdirektor in seiner Geburtsstadt Freiberg. Bernhardi ist erstmals im sächsischen Staatskalender von 1826 als königlich-sächsischer Finanzprokurator des Erzgebirgischen Kreises in Freiberg verzeichnet.[8] In diesem Amt war er auch noch 1828. Danach wurde er Ratsherr in der Bergstadt.

1833 wurde Bernhardi vom Rat der Stadt Freiberg zum Bürgermeister der Bergstadt ernannt. Damit war er als erste Magistratsperson in einer der 6 vom sächsischen König abhängigen Städten (neben Plauen im Vogtland, Budissin, Pirna, Schneeberg und Chemnitz) Abgeordneter der Ersten Kammer der sächsischen Ständeversammlung. Als solcher ist er auch noch bis 1850 im Staatskalender als Bürgermeister zu Freiberg und bis 1847 als Abgeordneter aufgeführt. Als Bürgermeister war Bernhardi auch Mitglied der Schulkommission am Gymnasium zu Freiberg.[9] Ab 1843 war er zudem Kommissar an der Mechanischen Baugewerkschule sowie Vorsitzender der Prüfungskommission für mechanische Baugewerke zu Freiberg.[10]

Als Abgeordneter der Ersten Kammer des Sächsischen Landtages war Bernhardi bis zur Wahlrechtsreform von 1848 aufgrund der Revolution 1848/49 tätig. Die anderen vier Ämter als Freiberger Bürgermeister, Mitglied der Schulkommission, Kommissar und Vorsitzender der Prüfungskommission der Baugewerkschule zu Freiberg hatte er bis 1850 inne.[11]

Bernhardi wohnte nach seiner Pensionierung als Bürgermeister ab Ende 1850 in Dresden,[12] zuletzt in der Röhrhofsgasse 5.[13] Er starb im 65. Lebensjahr und wurde am 1. Juni 1852 in Dresden beerdigt.[14]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Familysearch
  2. Letztmalig im Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat 1823, Digitalisat auf Google Books, S. 83
  3. Letztmalig im Staatshandbuch von 1847
  4. Leipziger Zeitung 1825, Todesanzeige Vater, Digitalisat auf Google Books, S. 2440
  5. Todesanzeige in der Leipziger Zeitung 1825, Digitalisat auf Google Books, S. 504
  6. Genealogie aus Familiysearch
  7. Archivalie 20391: Bestallung und Verpflichtung des Gerichtsverwalters Andreas Ernst Wilhelm Bernhardi aus Freiberg, Sohn des Gerichtsdirektors, Datensatz des Sächsischen Staatsarchives
  8. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat 1826, Digitalisat auf Google Books, S. 78
  9. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1837, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 113, 395 und 409
  10. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 225, 226
  11. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1850, Digitalisat auf Google Books, S. 201, 218, 219, 254
  12. Adressbuch Dresden 1851, S. 18, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1852, S. 21, SLUB
  14. Datensatz auf Ancestry

[Bearbeiten] Weblinks

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