Lenka von Egidy-Nostitz

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Lenka von Egidy-Nostitz, eigentlich Luise Helene von Egidy-Nostitz, geboren als Luise Helene von Nostitz und Jänckendorf (* 2. März 1862 in Chemnitz; † 8. Juli 1944 in Dresden) war eine deutsche Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Helene von Nostitz entstammte dem ursprünglich Oberlausitzer Uradelsgeschlecht von Nostitz mit dem Stammsitz bei Weißenberg. Die Familie wurde mit Peter genannt von Nosticz und seinen Brüdern 1280 erstmals urkundlich erwähnt. Von Egidy-Nostitz entstammte dem 1. Zweig des 1. Astes der 1. Linie des Stammes Ullersdorf der Familie von Nostitz und Jänckendorf mit dem Stammvater Wolf Adolf Traugott von Nostitz (16841735). Ihr Urgroßvater war der königlich-sächsische Wirkliche Geheime Rat und Konferenzminister Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänckendorf (17651836). Ihr Großvater war der königlich-sächsische Wirkliche Geheime Rat und Bundestagsgesandten Julius Gottlieb von Nostitz und Jänckendorf (17971870). Der königlich-sächsische Staatsminister Eduard Gottlob von Nostitz und Jänckendorf (17911858) war ihr Großonkel.

Helene von Nostitz war die Tochter des königlich-sächsischen Hauptmanns Gottlob Adolf von Nostitz und Jänckendorf (* 27. Mai 1826 in Bautzen; † 4. August 1880 in Nadelwitz bei Bautzen) und dessen Ehefrau Luise geb. Demisch (* 1. Mai 1836 in Zittau; † 1. Juli 1913 in Bautzen) aus der Kaufmannsfamilie Demisch in Zittau.

Helene von Nostitz heiratete am 6. Mai 1885 in Bautzen den königlichen-sächsischen Offizier Christoph Just von Egidy (* 16. April 1848 in Dresden; † 29. September 1925 ebenda), drittältester Sohn des königlich-sächsischen Oberst Christoph Horst von Egidy (18071885). Ihr Ehemann beendete den Dienst in der sächsischen Armee im Rang eines Oberstleutnants. Das Paar hatte keine Kinder.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Egidy-Nostitz wuchs in ihrer Kindheit in der Lausitz auf. Nach der Hochzeitsreise nach Berlin lebte sie bis Ende 1887 in der sächsischen Garnisonstadt Borna, wo ihr Ehemann zuerst im Gardereiterregiment diente und nach der dortigen Umstrukturierung im Rang eines Majors eine Einheit des Karabiner-Regiments befehligte. Im Mai 1887 wurde ihr Ehemann als Oberstleutnant a.D. (außer Dienst) pensioniert.

Von 1887 bis 1893 lebte von Egidy-Nostitz mit ihrem Ehemann auf Anraten eines ehemaligen Regimentskameraden ihres Mannes und Vettern von ihr, Rittmeister von Nostitz-Jänkendorf in Medford im US-Bundesstaat Wisconsin, wo sie sich eine neue Existenz als Farmer aufbauten. Die Kleinstadt hatte seinerzeit um die 1.500 Einwohner, die zur Hälfte aus deutschen Einwohnern bestanden und war Verwaltungsstadt des gleichnamigen Countys. Von Egidy-Nostitz hielten und züchteten auf ihrer Farm Wildpferde, sogenannte Bronchos, die sie zähmten und verkauften.

Von Egidy-Nostitz unternahm mit ihrem Ehemann während des Aufenthalts in den Vereinigten Staaten mehrere Reisen. Sie verlebten jedes Jahr mehrere Wochen in Chicago, wo sie sich 1892 die Weltausstellung ansahen, besuchten Milwaukee und die Niagarafälle. Außerdem reiste sie zweimal in dieser Zeit die Verwandten in Deutschland, was im 19. Jahrhundert nur als Schiffsreise möglich war.

Nach dem 1891 erfolgten Tod des einzigen Bruders von Lenka von Nostitz-Egidy und der Vereinsamung von deren Mutter, entschloss sich das Ehepaar zur Rückkehr nach Deutschland. Sie wohnten zuerst ein halbes Jahr in Freiburg im Breisgau, bevor sie 1894 nach Wiesbaden in die dortige Lanzstraße 13 zogen. Jedes Jahr im Sommer besuchten sie die Verwandten in Sachsen, unternahmen 1899 eine Reise nach Italien, u.a. nach Rom, Neapel, Florenz und Venedig, 1902 in die französische Riviera und nach Monte Carlo.

In der Zeit nach der Jahrhundertwende begann von Egidy-Nostitz auch mit ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Von ihr ist ein Roman der Nachwelt erhalten. Im Ersten Weltkrieg, wurde ihr Ehemann nochmals als Offizier reaktiviert und diente als Kommandant eines Kriegsgefangenlagers in Meschede, wo er aber von den französischen Insassen für die ordentliche Behandlung sehr geschätzt wurde.

Von Egidy-Nostitz, die zu dieser Zeit bereits gehörlos war, lebte mit ihrem Ehemann ab 1919 in Dresden in der Pirnaischen Vorstadt, in der Comeniusstraße 42.[1] Dort wohnte sie auch anfangs nach dem Tod ihres Ehemanns weiter.[2]. 1933 zog sie in die Strehlener Straße 65.[3] Eine Krebsoperation überstand sie im hohen Alter gut und konnte so 1942 ihren 80. Geburtstag noch bei guter Gesundheit feiern.

Zuletzt, bis zu ihrem Tod hatte von Egidy-Nostitz eine Wohnung im Erdgeschoss der Küntzelmannstraße 7, in einer Villa im Weißen Hirsch zusammen mit anderen Witwen.[4] Ihre Urne wurde auf dem Friedhof in Radebeul-West im Grab neben ihrem Ehemann bestattet.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1925/26, S. 211, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1930, S.277, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1934, S. 276, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 243, SLUB
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