Christoph Horst von Egidy

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Wappen der Adelsfamilie von Egidy

Christoph Horst von Egidy (* 23. Februar 1807 in Ottersitz bei Belgern; † 13. Juli 1885 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, u. a. als Regimentskommandeur, zuletzt im Rang eines Oberst.

[Bearbeiten] Familie

Christoph Horst von Egidy entstammte der Familie Egidy, die der innerfamiliären Überlieferung nach aus den spanischen Niederlanden zuerst nach Preußen auswanderte und seit dem späten 17. Jahrhundert im Kurfürstentum Sachsen ansässig wurde. Die Bestätigung des Reichsadelsstandes erfolgte 1687 durch Kaiser Leopold I. an den kursächsischen Hofküchenmeister Samuel Egidy.[1].

Horst von Egidy entstammte dem weit verzweigten 3. Ast der Adelsfamilie von Egidy und war der Sohn des königlich-sächsischen Leutnants a.D. (außer Dienst), Christoph Hans von Egidy (* 19. Februar 1772 in Ottersitz; † 16. November 1843 in Kreinitz bei Zeithain), 2. Fideikommissherr auf Kreinitz und Naunhof und dessen erster Ehefrau Henriette Wilhelmine von Schleinitz (* 30. August 1774 in Schieritz bei Meißen; † 17. Januar 1818 in Ottersitz), Tochter von Wilhelm Dietrich von Schleinitz auf Schieritz und dessen Ehefrau Johanna Henriette Friederike von Winckelmann. Horsts Großvater war der Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Ottersitz, Friedrich August von Egidy (17241796), ein Enkel von Otto Heinrich von Egidy (16621702). Horst hatte insgesamt 12 Geschwister:

Aus der zweiten, 1819 geschlossenen Ehe seines Vaters mit Caroline Luise aus dem Winckel (* 22. Februar 1787 in Möst bei Lauchstädt; † 7. November 1865 in Dresden), Tochter des Leopold Ernst Ferdinand aus dem Winckel auf Möst und Ober-Nitschka bei Wurzen und dessen Ehefrau Caroline Erdmuthe Sahrer von Sahr aus dem Hause Königsfeld, hatte Horst als Bruder:

Horst von Egidy heiratete am 14. Mai 1840 in Dresden Marie Anna von Dallwitz (* 29. März 1819 in Dresden; † 29. April 1859 in Borna), Tochter des königlich-sächsischen Oberstleutnants Maximilian von Dallwitz und dessen Ehefrau Marianne Gräfin Miaczynska. Horst und Marie von Egidy hatten vier Kinder:

Nachdem von Egidys Ehefrau im Alter von nur 40 Jahren starb, heiratete Horst ein zweites Mal, am 21. November 1860 in Terpt bei Luckau Elisa Isabella von Stutterheim (* 1. Juni 1834 in Calau/ Niederlausitz; † 31. Mai 1909 in Dresden), die zweitälteste Tochter des königlich-preußischen Landrats Friedrich Anton von Stutterheim und dessen Ehefrau Ernestine Caroline geb. von Pflugk aus dem Hause Tiefenau. Mit seiner zweiten Ehefrau hatte Horst von Egidy nochmals einen Sohn:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Horst von Egidy wurde in seiner Kindheit durch Hauslehrer im elterlichen Haus unterrichtet und schlug wie viele Familienmitglieder eine militärische Laufbahn ein. Zu Michaelis 1821 trat er in das königlich-sächsische Kadettenhaus in Dresden-Neustadt. Er blieb bis Februar 1825 in der Dresdner Militärakademie.

Am 1. März 1825 wurde von Egidy in Dresden zum Portepee-Junker ernannt, zuerst zum 2. Leichten königlich-sächsischen Reiter-Regiment nach Grimma "Prinz Johann" und am 17. August 1825 zum weiteren Dienst nach Pegau bei Leipzig versetzt.[4] Dort wurde er am 12. August 1825 in den ersten Leutnantsdienstgrad, zum Sous-Lieutenant ernannt. Ende desselben Jahres wurde er zum königlichen Garde-Reiterregiment nach Dresden versetzt.

Am 19. Dezember 1832 wurde von Egidy in Dresden zum Oberleutnant befördert und ist erstmals 1834 im Dresdner Adressbuch als solcher in der Neustädter Reiterkaserne aufgeführt,[5] wo er bis 1840 wohnte. Nach seiner Hochzeit zog er mit seiner Ehefrau in der Antonstadt in eine Erdgeschosswohnung in der Bautzner Straße 16,[6] im Folgejahr in dergleichen Straße in die Hausnummer 29.[7] Am 7. Juli 1842 wurde von Egidy zum Rittmeister befördert. Im gleichen Jahr zog er in der Bautzner Straße in die Hausnummer 16.[8] 1847 und 1848 ist von Egidy unter der Adresse des Hotels "Stadt Coburg" in der Leipziger Straße 1 verzeichnet.[9][10] In jenem Jahr rückte er mit dem mobilen Korps Sachsens in die Thüringischen Staaten ein, im Folgejahr nahm er am Feldzug nach Schleswig-Holstein teil. Als er von dort im Herbst 1849 zurückkehrte, zog er in die Theresienstraße 1.[11] Noch im gleichen Jahr wurde von Egidy am 18. Oktober zum Major befördert. Wenig später erfolgte die Ernennung von Egidy zum Stadtkommandanten von Pirna.

Mit Wirkung zum 1. Oktober 1854 wurde von Egidy als Stabsoffizier in das 3. königlich-sächsische Reiterregiment nach Borna, südlich von Leipzig, berufen, das Teil der 2. Kavallerie-Brigade Nr. 24 war.[12] Am 6. März 1856 wurde von Egidy zum Oberstleutnant befördert. Nur etwa eineinhalb Jahre später, am 13. Oktober 1857 wurde er Kommandeur des 2. Schweren königlich-sächsischen Karabiner-Regiments, dessen Regimentsstab sowie die 1., 2. und 4. Eskadron sich ebenfalls in Borna befanden. In dieser Dienststellung wurde er gleichzeitig zum Oberst befördert. Er befehligte den Kavallerieverband der sächsischen Armee bis zum 24. März 1866 und wurde nach 40 Dienstjahren in der sächsischen Armee aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt.[13] Die Offiziere des Reiterregiments verabschiedeten ihn mit einem Festessen wenige Tage vorher, am 18. März.

Von Egidy kehrte noch 1866 als pensionierter Oberst nach Dresden zurück und bezog eine Wohnung in der Theresienstraße 15.[14] 1871 zog er in die Große Meißner Straße 27,[15] 1879 in die Bautzner Straße 2,[16] wo er bis zu seinem Tod wohnte.

Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau erbte Horst von Egidy das Rittergut Terpt in der Niederlausitz, das er im März 1863 wieder verkaufte.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gothaisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, 2. Jahrgang, Gotha 1908, S. 235
  2. Königliches Gymnasium zu Dresden-Neustadt im Forum Ahnenforschung
  3. Datensatz im Forum Axishistory
  4. Leipziger Zeitung Nr. 195 vom 20. August 1825, Digitalisat auf Google Books, S. 2169
  5. Adressbuch Dresden 1834, SLUB, S. 54
  6. Adressbuch Dresden 1841, SLUB, S. 51
  7. Adressbuch Dresden 1842, SLUB, S. 56
  8. Adressbuch Dresden 1843, SLUB, S. 58
  9. Adressbuch Dresden 1847, SLUB, S. 48
  10. Deutsche Fotothek: Hotel Stadt Coburg
  11. Adressbuch Dresden 1850, SLUB, S. 33
  12. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „24. Division (2. Königlich Sächsische)“
  13. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Königlich Sächsisches Karabiner-Regiment (2. Schweres Regiment)“
  14. Adressbuch Dresden 1867, SLUB, S. 73
  15. Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 73
  16. Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 97

[Bearbeiten] Weblinks

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