Gertrud Reinhold

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Gertrud Theodora Reinhold, geboren als Gertrud Theodora Staudinger (* 30. Mai 1864 in Dresden; † 19. Juni 1940 in Bad Tölz) war die Ehefrau des Dresdner Papiergroßindustriellen und Generaldirektors Hans Leo Reinhold und Mutter des deutschen Verlegers und Politikers Peter Reinhold. In ihrer Freizeit betätigte sie sich als Hobbyhistorikerin im Verein für Geschichte Dresdens.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Gertrud Theodora Staudinger entstammte der ursprünglich fränkischen Familie Staudinger. Ein Vorfahr von ihr war der Landwirtschaftslehrer Lucas Andreas Staudinger (17701842), der um 1800 gegen die Leibeigenschaft gekämpft hatte. Ihr Großvater väterlicherseits war der Rittergutspächter Johann Diederich Andreas Staudinger (17971851). Staudinger war die jüngste Tochter des Entomologen (Insektenkundler) und Lepidopterologen (Schmetterlingskundler), Dr. phil. Otto Carl Heinrich Richard Staudinger (* 2. Mai 1830 in Groß Wüstenfelde bei Teterow, Mecklenburg-Schwerin; † 13. Oktober 1900 in Luzern, Schweiz) und dessen 1857 geheirateter Ehefrau Malwine Franziska Cäcilie geb. Grabow, Tochter des Entomologen Carl Grabow (17901859. Staudinger hatte noch folgende Geschwister:

Gertrud Staudinger heiratete am 24. Juni 1883 in Blasewitz den Dresdner Kaufmann, späteren Papiergroßindustriellen und Generaldirektor der Papierfabriken Leonhardt im sächsischen Crossen sowie Prokuristen der „Chemischen Fabriken für Tinten und Tintenpräparate August Leonhardi" in der Dresdner Antonstraße 29,[4] Hans Leo Reinhold (* 7. Februar 1853 in Dresden; † 13. Dezember 1935 ebenda), Sohn des Kaufmanns, Buchhalters, späteren Prokuristen der Dresdner Tintenfirma Leonhardi und Besitzers der „Villa Reinhold“ in Blasewitz, Friedrich Hermann Reinhold (1820-1890). Das Ehepaar Reinhold hatte zwei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Gertrud Staudinger wurde am 10. Juli 1864 in Dresden getauft.[5] Sie wohnte anfangs mit ihren Eltern in der Lüttichaustraße 5.[6] Ab Ostern 1874 zog die Familie Staudinger in die von ihrem Vater neu erbaute "Villa Diana" in Blasewitz.

Nach der Hochzeit mit ihrem Ehemann zog sie mit ihm in eine gemeinsame Wohnung in der zweiten Etage der Blasewitzer Straße 15d, wo ihr Mann erstmals 1884 im Dresdner Adressbuch verzeichnet ist.[7] Dort lebten sie bis 1886. Im gleichen Jahr zogen sie wieder nach Blasewitz, dort anfangs in die Residenzstraße 47.[8] ab Ostern 1889 in die „Villa Reinhold“ in der Alemannenallee 7, dem Haus von Reinholds Schwiegervater.[9] Um 1905 kaufte Hans Reinhold das Grundstück Nr. 5 im Plattleithenweg in Loschwitz von den Erben des Wirtschaftsbesitzers Friedrich August John's,[10][11] Ab 1909 ist Reinhold als Hausbesitzer aufgeführt.[12] 1911 zog die Familie in das dortige Haus in der Plattleite 5.[13]

Gertrud Reinhold ist 1919 als Mitglied und damit als eine von 59 Frauen im Verein für Geschichte Dresdens verzeichnet,[14] wo sie sich als Hobbyhistorikerin und Unterstützerin des Vereins betätigte. 1925 zog sie mit ihrem Mann nach Wachwitz, in die dortige Haus des Rentiers Robert Carl Paul Wollner, Am Steinberg 5.[15] Nachdem dieses Haus 1930 an die Sächsische Erholungsfürsorge verkauft wurde,[16] anschließend in ein Heilerziehungsheim umgebaut wurde,[17] zog das Paar im gleichen Jahr in eine Erdgeschosswohnung in der Bautzner Straße 94,[18] 1934 dann in das Haus des Konsuls Karl Bernhard Johannes Mühlberg in der Schevenstraße 3.[19]

Gertrud Reinhold ist nach dem Tod ihres Mannes erstmals 1937 im Dresdner Adressbuch in der Erdgeschosswohnung in der Schevenstraße 3 in Dresden-Loschwitz verzeichnet,[20] wo sie bis zu ihrem Tod lebte.[21] Reinhold starb während eines Kuraufenthaltes in Bad Tölz.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Todesanzeige und Nachruf zu Andreas-Bang-Haas im Entomologischen Anzeiger Nr. 5/ 1925, S. 37 auf www.landesmuseum.at
  2. Paul Staudinger in der schwedischen Wikipedia
  3. Paul Staudinger im Deutschen Kolonial-Lexikon, 1920 auf www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de
  4. Adressbuch Dresden 1911, S. 2471, SLUB
  5. Datensatz auf Ancestry
  6. Adressbuch Dresden 1864, S. 273, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1884, S. 353, SLUB
  8. Adressbuch Blasewitz 1887, S. 56, SLUB
  9. Adressbuch Blasewitz 1889, S. 60, SLUB
  10. Noch im Besitz der Erben im Adressbuch Dresden 1903, S. 2563, SLUB
  11. Als Baustelle im Adressbuch Dresden 1904, S. 2706, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1909, S. 2730, SLUB
  13. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/72370/2860 Adressbuch Dresden 1912], S. 2860, SLUB
  14. Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919, Wikisource
  15. Erstmals dort im Adressbuch Dresden 1925/26, S. 2446, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1930, S. 2601, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1931, S. 2460, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1931, S. 695, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1935, S. 2003, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1937, S. 794, SLUB. Da ihr Ehemann erst im Dezember 1935 verstarb, ist dieser noch im Dresdner Adressbuch von 1936 verzeichnet.
  21. Adressbuch Dresden 1940, S. 801, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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