August Wilhelm von Hake

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Wappen der Adelsfamilie von Hake

August Wilhelm Ernst von Hake, anfangs auch von Hacke (* 5. Februar 1764 in Petkus, Brandenburg; † 21. Oktober 1842 in Dresden), war ein anfangs kurfrüstlich-sächsischer, später königlich-ächsischer Offizier und General, zuletzt als Musterinpekteur der sächsischen Infanterie im Rang eines Generalmajors.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

August Wilhelm Ernst von Hake entstammte dem brandenburgischen Uradel der Familie von Hake. Die märkischen Hake gehen auf einen Ritter Hake aus Lebus zurück, der am 15. Juli 1325 zuerst urkundlich belegt ist. Sie traten ursprünglich in drei Stämmen auf, deren Stammväter die Brüder Hans von Hake auf Machnow und Achim von Hake auf Bornim und Dallgow waren. Seit 1616 bekleideten die Hake das Erbschenkenamt der Kurmark Brandenburg.[1] Besonders im 18. und 19. Jahrhundert bekleideten Familienangehörige dieses Geschlechts hohe militärische Ämter. August Wilhelm von Hake enstammte der I. Linie (Weißer Stamm) des Adelsgeschlechts mit dem Ahnherr Heyno von Hack (um 1400). Von Hakes Urgroßvater war Jobst Ehrenreich von Hake (16371693), dem Stifter des 2. Astes (Haus Petkus), sein Großvater Gustav Wilhelm von Hake (16791734), Herr auf Petkus, Liepe und Kaltenhausen.

Von Hake war das jüngste von vier Kindern und der zweite Sohn des Herrn auf Petkus, Liepe und Kaltenhausen im Kreis Jüterbog-Luckenwalde, Karl Gottfried von Hake (* 27. Juli 1717 in Petkus; † 5. September 1776 ebenda) und dessen 1754 geheirateter dritter Ehefrau Friederike Wilhelmine geb. von Holleufer aus dem Hause Burckershain (* 1722; † 28. Oktober 1788 in Zeitz). Von Hakes älterer Bruder war:

August Wilhelm von Hake heiratete 1794 im damals noch sächsischen Zeitz Auguste Friederike Christiane Charlotte von Troyff genannt Weißzerling aus dem Hause Unter-Nessa (* 4. September 1765 in Posern; † 24. Dezember 1850 in Dresden). Von Hakes Witwe wohnte zuletzt am Neustädter Markt 2.[2] Das Ehepaar von Hake hatte fünf Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

August Wilhelm von Hake trat am 1. April 1777, im Alter von 13 Jahren, in das adelige Kadettenkorps ein. Am 20. Mai 1783 wurde er zum Portepee-Fähnrich und damit zum Offiziersanwärter im Infanterieregiment „Kurfürst“, zu dieser Zeit noch unter dem Kommando des damaligen Obersts Wolf Reinhard von Hartitzsch (17181794), später Generalmajor.[3]

1788 erhielt von Hake sein Offizierspatent als Leutnant der Infanterie. 1793 nahm Hake am sächsischen Feldzug an den Rhein während des Ersten Koalitionskrieges teil und wurde ein Jahr später, 1794 zum Premier-Lieutenant befördert. Bereits während dieser Zeit wurde er als Regimentsadjutant eingesetzt. Um 1795 bis mindestens 1805 diente er in der sächsischen Garnison in Zeitz. Am 3. Oktober 1804 wurde von Hake zum Hauptmann im Regiment „König Infanterie“ unter dem Befehl von Oberst Friedrich Gottlieb Donat ernannt. Zu Beginn des Vierten Koalitionskrieges wurde von Hake zum Generalinspektionsadjutanten des sächsischen Generalinspekteurs Johann Adolph von Oebschelwitz ernannt. Als solcher nahm er 1807 und 1808 am Feldzug gegen Danzig (8. März bis 27. Mai 1807) teil. Nach der Schlacht bei Friedland am 14. Juni 1807 erhielt er als Auszeichnung für die Teilnahme an beiden Schlachten den höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen, den Militär-St.-Heinrich-Orden. Bis Ende 1808 blieb von Hake in der Dienststellung als Generaladjutant.

Am 29. Januar 1809 erhielt von Hake seine Beförderung zum aggregierten (überzähligen) Major im Regiment „König Infanterie“, das mittlerweile von Friedrich Georg von Hartitzsch (17461809) befehligt wurde. 1809, im Feldzug gegen Österreich während des Fünften Koalitionskrieges kommandierte von Hake ein Grenadierbataillon. Im Folgejahr, am 17. April 1810 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Sous-Inspekteur bei der Infanteriedivision des Generalleutnants Heinrich Wilhelm von Zeschau ernannt. Als solcher nahm von Hake im gleichen Jahr regen Anteil an der Reorganisation der sächsischen Armee. Noch im gleichen Jahr zog er nach Dresden, wo er erstmals 1811 im Dresdner Adressbuch verzeichnet ist. Er wohnte anfangs im Haus 523 in der Kreuzgasse.[4]

Am 28. Juli 1812 wurde von Hake, weiterhin in der Dienststellung als Sous-Inspekteur in der Infanteriedivision von Zeschau, zum Oberst befördert. Bei der Schlacht bei Dresden beobachtete er die Stellungen der feindlichen Armeen vom Turm der Kreuzkirche und gab von dort seine Erkenntnisse direkt an Napoleon weiter. Dafür wurde er mit dem Ritterkreuz der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig und dem Wechsel des Großteils der sächsischen Armee auf die alliierte Seite wurde von Hake Muster-Inspektor bei der Generalmusterinspektion der sächsischen Armee.[5]

Nach der Rückkehr von Friedrich August I. nach Dresden wurde Hake Mitglied der sogenannten“ Friedensvollziehungs-Commission für die Militärangelegenheiten“ sowie Präses der zur Organisation der medizinisch-chirurgischen Akademie zu Dresden ernannten Kommission. Zuletzt war von Hake als Offizier mit der Neubewaffnung der sächsischen Armee beauftragt. 1815 zog er in das Haus 74 in der Seegasse,[6] ab 1820 wohnte er in der Ostraallee,[7] zuletzt dort in der Hausnummer 9.[8] Am 4. März 1823 wurde von Hake in seiner Dienststellung als Musterinpekteur der Infanterie vom sächsischen König zum Generalmajor ernannt. Dies blieb er bis zu seinem Tod.

August Wilhelm Ernst von Hake betätigte sich auch als Historiker und Schriftsteller, wobei vieles von ihm anonym gedruckt wurde. Hake sammelte eine beträchtliche Bibliothek zur Geschichte von Sachsen. Aufgrund dieser Tätigkeit war er auch Mitglied der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, wobei er sich deshalb auch mehrmals nach Zittau begab.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Nachlass

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Hake (Adelsgeschlecht)“
  2. Adressbuch Dresden 1850, S. 217, SLUB
  3. Leberecht Bachenschwanz: Geschichte und gegenwärtiger Zustand der Kursächsischen Armee, 2. Ausgabe, Dresden 1785, Digitalisat auf Google Books, S. 154ff.
  4. Dresdner Adress-Kalender 1811, S. 95, SLUB
  5. Königlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Schaltjahr 1812, Leipzig, Weidmannsche Buchhandlung, Onlineausgabe auf Google Books, S. 288
  6. Dresdner Adress-Kalender 1816, S. 78, SLUB
  7. Dresdner Adress-Kalender 1820, S. 90, SLUB
  8. Dresdner Adress-Handbuch 1842, S. 94, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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