Kreuzkirche
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Die Dresdner Kreuzkirche befindet sich am Altmarkt nahe dem Rathaus. Der Dresdner Kreuzchor gestaltet üblicherweise die Musik bei Gottesdiensten und Vespern. Als Leiter des Knabenchores fungiert der Kantor der Kreuzkirche.
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[Bearbeiten] Geschichte
- 1168: vermutlich aber schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts zwischen Stadtmauer und Markt als eigene Kirche der hier ansässigen und offensichtlich wohlhabenden Kaufleute an einer bedeutenden Handelsstraße erbaut und dem heiligen Nikolaus oder Nicolai, dem Schutzpatron der Händler geweiht.
- 1234: Constantia von Österreich, Gemahlin des Landesherrn Heinrich III., stiftet der Nicolaikirche eine Kreuzesreliquie, für die zunächst eine Seitenkapelle angebaut wird. Infolge zunehmenden Pilgerstromes übertrug sich der Name auf die Kirche selbst.
- 1270: Erweiterung der Kapelle zum Heiligen Kreuz zu einer Kirche.[1]
- 1319: Nach der erneuten Zerstörung der Elbbrücke durch Hochwasser schreiben 13 in Avignon versammelte Erzbischöfe und Bischöfe einen 40-tägigen Ablass für alle aus, die an bestimmten Festtagen die Kreuzkirche in Andacht und Gebet besuchen. Die Opfergaben sollten zum Brückenbau beitragen.
- 1388: Die Nicolaikirche wird am 10. Juni offiziell neu geweiht auf den Namen Kirche zum Heiligen Kreuz; im gleichen Jahr Kirchweihe der Frauenkirche (wahrscheinlich des gotischen Neubaus).
- 1492-1498: Kirchenneubau nach Brand 1491, Baumeister Hans Reynhardt.[1]
- 1568: Taufstein von Hans Walther II.
- 1574-1579: Altar der Kreuzkirche von Hans Walther II., auf Befehl von Kurfürst August, auf Kosten des Grafen Anton von Oldenburg als Andenken an den 1570 zu Dresden verstorbenen Grafen Christian VIII. zu Oldenburg und Delmenhorst für die Summe von 800 Talern, eine der ersten Arbeiten in Marmor in Sachsen, wurde nach der Zerstörung der Kreuzkirche im Siebenjährigen Krieg in die Annenkirche und 1927 in die Stadtkirche Bad Schandau gebracht
- 1573: In der Kreuzkirche werden weiße Fenster eingesetzt.[2]
- 1763-1792: Neubau nach dem Preußischen Bombardement von 1760, Baumeister J. G. Schmidt und Exner, Taufstein Professor Casanova. Abriss der Ruine 1763, Grundsteinlegung 1764[1]
- 1791: Der Dresdner August Sigismund Weinhold gießt das Geläut für die Kreuzkirche.
- 1897: Beim Brand der Kreuzkirche werden auch die Weinhold-Glocken zerstört oder unbrauchbar. Lediglich die Glocken, mit denen die Viertel- und die volle Stunde markiert werden, bleiben erhalten und werden noch heute genutzt.
- 1899: In der Glockengießerei Franz Schilling, Apolda, entstehen fünf neue Bronzeglocken. Zusammen wiegen sie rund 28,5 Tonnen und sind damit nach dem Kölner Dom und dem Münster in Konstanz das drittschwerste Bronzegeläut Deutschlands. Die Inschriften und Jugendstil-Verzierungen an den Glocken gestalten die Dresdner Architekten Schilling und Graebner. Sie zeichnen zudem 1900 für die Innenraum-Gestaltung der Kreuzkirche verantwortlich.
- 6. März 1900: Die neuen Glocken werden auf dem Altmarkt geweiht.
- 1939-1945: Die Glocken der Kreuzkirche werden anders als vorgesehen nicht zu Rüstungszwecken eingeschmolzen. Damit sind sie das einzige der fünf Geläute über 20 Tonnen aus der Apoldaer Glockengießerei Schilling, das den Zweiten Weltkrieg übersteht.
- 13. Februar 1982: Infolge des illegalen Flugblatt-Aufrufes von Johanna Kalex, Oliver Kloss und Torsten Schenk kommt es zum Friedensforum in der Kreuzkirche mit über 5000 überwiegend jugendlichen Teilnehmenden sowie im Anschluss zu einer friedlichen Demonstration vor der Ruine der Frauenkirche. Dieser Tag ist die bedeutendste Manifestation der staatskritischen Friedensbewegung in der DDR. Heute erinnert der Gedenkstein vor der Kreuzkirche daran.[3]
- Januar bis Mai 2011: Instandsetzung des Glockenstuhls (Glocken-Befestigung, Läutetechnik, Elektrik)
- Sanierung des Treppenhauses F (Finanzierung u.a. durch sog. Stufenpatenschaften, z. B. von Gunther Emmerlich)
- Februar bis Oktober 2017: Sanierung des Treppenhauses B (Finanzierung u. a. durch sog. Stufenpatenschaften, z. B. von Tom Pauls)[4]
[Bearbeiten] Trivia
Manfred Stolpe, ehemaliger Bundesverkehrsminister und brandenburgischer Ministerpräsident, heiratete im Jahr 1961 seine Freundin Ingrid in der Kreuzkirche.[5]
[Bearbeiten] Fotos
Mahnmal "Steine des Anstoßes zum Gedenken an den 13. Februar 1982", gestaltet 2010 von Lothar Beck und Ole Götsche
Gedenktafel des Dresdner Revolutionsweges
Südportal der Kreuzkirche Dresden mit dem Mahnmal "Steine des Anstoßes zum Gedenken an den 13. Februar 1982", gestaltet 2010 von Lothar Beck und Ole Götsche
[Bearbeiten] Quellen
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kreuzkirche (Dresden)“
- Tafel zum Geläut im Turm der Kreuzkirche
- ↑ a b c Die Bauten, technischen und industriellen Anlagen von Dresden, 1878.
- ↑ Woldemar von Seidlitz: Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Dresden 1921
- ↑ Oliver Kloss: Der Dresdner Aufruf zum 13. Februar 1982, in: Forum Politikunterricht, Hrsg. von der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung, Heft 1 (2013), S. 41 f., ISSN 0941-5874.
- ↑ C. Pönisch: Stufe für Stufe dank Patenschaften saniert. In: Wochenkurier 25.10.2017, S. 19
- ↑ http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2936432