Maximilian von Hübel

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Wappen des adeligen Astes der Familie Hübel

Hans Gustav Maximilian Hübel, ab 1907 Hans Gustav Maximilian von Hübel (* 27. September 1860 in Zwickau; † 28. August 1930 in Wiesbaden),[1] war ein sächsischer Jurist und Beamter, u.a. Amtshauptmann in Dresden, im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Regierungsrates und später als Geheimer Rat und Ministerialdirektor im sächsischen Innen- und Wirtschaftsministerium.[2]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hans Gustav Maximilian Hübel stammte aus der ursprünglich bürgerlichen Familie Hübel. Die Stammfolge geht zurück auf Hübels Ur-Urgroßvater, den Kammer-Kommissionsrat und Gutsbesitzer auf Altfranken, Johann Gottfried Hübel (17261794). Hübels Urgroßvater war der königlich-sächsischer Hofrat und Finanzconsultant Moritz Ludwig Hübel (17591830), sein Großvater war der Wirkliche Geheime Rat im sächsischen Kultusministerium Gustav Ludwig Hübel (18001881).

Maximilian von Hübel war das erste Kind des königlich-sächsischen Kreishauptamnnes und Rittergutsbesitzers auf Sachsendorf bei Grimma, Gustav Friedrich Hübel (* 28. Oktober 1828 in Dresden; † 4. Juli 1883 in Mylau) und dessen 1857 geheirateter Ehefrau Karoline Sophie Charlotte geb. Fischer (* 11. April 1838 in Pirkenhammer; † 19. Dezember 1916 in Dresden), Tochter des Porzellanfabrikanten in Pirkenhammer und Zwickau, Christian Johann Gottlieb Fischer (18011892) und dessen 1832 geheirateter Ehefrau Emma Charlotte Caroline geb. Mieg (18101849). Von Hübel hatte noch zwei Geschwister:

Die Familie erhielt mit seiner Mutter und deren Kindern am 25. Mai 1907 den sächsischen Adelstand. Maximilian von Hübel war mit Louise von Hübel († 1932 in Dresden) verheiratet.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Maximilian von Hübel studierte nach seiner höheren Schulbildung auf dem Realgymnasium in Zwickau, ab dem Wintersemester 1879/80 Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig.[5] Er ist erstmals 1886 im Dresdner Adressbuch als Referendar verzeichnet, als er seine Referendarszeit am Dresdner Landgericht absolvierte. Er wohnte anfangs in der Marschallstraße 33,[6] zog aber noch im gleichen Jahr in die Lüttichaustraße 29,[7] wo er bis 1887 wohnte. Nach seiner anschließenden Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) wurde Hübel zum Bezirksassessor an der Amtshauptmannschaft Annaberg ernannt. Dort wohnte er bis 1894 in der Voigtstraße 1.[8] Im gleichen Jahr erhielt er in Annaberg die vierte Ratsstelle bei der Amtshauptmannschaft Annaberg und wurde somit vom sächsischen König Albert zum königlich-sächsischen Regierungsrat ernannt.[9]

Ende 1894 kehrte Hübel zurück nach Dresden, wo er als königlich-sächsischer Polizeirat in die Dresdner Polizeidirektion berufen wurde. Dort blieb er bis 1897. Privat wohnte er in dieser Zeit in der Sachsenallee 6.[10] Danach wurde Hübel als königlich-sächsischer Regierungsrat zur Kreishauptmannschaft nach Zwickau unter der Leitung des damaligen Kreishauptmannes Johann Georg von Welck versetzt. In Zwickau wohnte Hübel am dortigen Schumannplatz 6.[11] 1901 wurde Hübel nach Borna bei Leipzig versetzt, wo er zum Amtshauptmann ernannt wurde. Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger, Friedrich August Fraustadt und übte es bis 1909 aus, als er die Amtsgeschäfte der Amtshauptmannschaft Borna im gleichen Jahr an Bernhard Einert übergab. In Borna wohnte Hübel während seiner gesamten Amtszeit in der Leipziger Straße 14.[12][13] Das Wohnhaus ist heute nicht mehr erhalten und von einem Einkaufsmarkt überbaut.

1909, nach seiner erneuten Rückkehr in die sächsische Landeshauptstadt - mittlerweile geadelt - wurde von Hübel vom letzten sächsischen König Friedrich August III. zum Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt ernannt. Damit übernahm er die Amtsgeschäfte von Ernst Freiherr von Salza und Lichtenau. Zu dieser Zeit zog er nach Blasewitz in die dortige Alemannenallee 6 in die dortige "Villa Reinhold",[14] deren Besitzer der Fabrikbesitzer Hans Reinhold war.[15] 1913 erhielt von Hübel in seinem Amt als Amtshauptmann den Titel eines Geheimen Regierungsrates.[16] 1914 zog er in die Große Klostergasse 12, wo auch seine Tante Luise von Hübel, die Witwe des Generalmajors Eduard Moritz von Hübel (18341899) wohnte.[17] Er wurde im gleichen Jahr Haupteigentümer des Hauses der Grundstücksgemeinschaft von Hübel.[18] Von Hübel übergab 1918 die Amtsgeschäfte der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt an Friedrich Graf zu Castell-Castell.

Im gleichen Jahr erhielt von Hübel den Titel als Geheimer Rat und wurde am 1. Juni 1918 zum Ministerialdirektor im Ministerium des Innern ernannt.[19][2] Er leitete dort die Abteilung für Landwirtschaft. Mit der Verlegung dieser Abteilung ins neu errichtete sächsische Wirtschaftsministerium im Jahr 1919[20] wechselte Hübel in gleicher Funktion dorthin.[21] Von Hübel wirkte als Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium bis zum 31. März 1924.[2] Unter Beibehaltung seines Titels als Ministerialdirektor und unter Fortzahlung der gesetzlichen Bezüge wurde er anschließend pensioniert. Während der Reichsexekution gegen Sachsen war von Hübel vom 29. bis 31. Oktober 1923 mit der kommissarischen Leitung des Wirtschaftsministeriums beauftragt.[22]

Die Philosophische Fakultär der Universität Leipzig ernannte 1924 von Hübel für seine Verdienste im Staats- und Verwaltungswesen des Freistaates Sachsen ehrenhalber zum Doktor der Politik- und Staatswissenschaften (Dr. rer. pol.).[23] Er ist bis 1930 als Ministerialdirektor im Dresdner Adressbuch aufgeführt.[24] Er starb bei einem Besuch seiner Verwandtschaft in Wiesbaden. Nach von Hüblers Tod wohnte seine Witwe Louise weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Großen Klostergasse.[25]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens mit Kriegsdekoration
  • Königlich-sächsische bronzene Carola-Medaille
  • Deutsche Südwestafrika-Denkmünze in Stahl

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. a b c Fortsetzung des Verzeichnisses der Inhaber höchster und hoher sächsischer Staatsämter auf die Zeit vom Jahre 1831 bis zur Gegenwart in: Kalender für den Sächsischen Staatsbeamten auf das Jahr 1932, Dresden 1932, S. 189.
  3. Datensatz auf Find a grave
  4. Adressbuch Dresden 1932, SLUB Dresden, S. 324
  5. Jens Blecher, Gerald Wiemers: Die Matrikel der Universität Leipzig: Die Jahre 1876 bis 1884, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, 2009, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 224
  6. Adressbuch Dresden 1886, S. 233, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1887, S. 244, SLUB
  8. Adressbuch Annaberg 1894, S. 45, SLUB
  9. Otto Fischer: Fischer's Zeitschrift für Verwaltungsrecht, zunächst für das Königreich Sachsen, 15. Band, Freiberg 1894, Digitalisat auf Google Books, S. 360
  10. Adressbuch Dresden 1895, S. 362, SLUB
  11. Adressbuch Zwickau 1898/99, S. 311, SLUB
  12. Adressbuch Borna 1904, S. 102, SLUB
  13. Adressbuch Borna 1909, S. 145, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1910, Blasewitz, S. 2487, SLUB
  15. Häuserbuch Blasewitz 1910, S. 2497, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1914, S. 498, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1915, S. 490, SLUB
  18. Häuserbuch Dresden 1915, S. 1726, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1919, S. 382, SLUB
  20. Adreßbuch für Dresden und Vororte 1920 II. Teil, S. 32
  21. Adressbuch Dresden 1920, S. 392, SLUB
  22. Fortsetzung des Verzeichnisses der Inhaber höchster und hoher sächsischer Staatsämter auf die Zeit vom Jahre 1831 bis zur Gegenwart in: Kalender für den Sächsischen Staatsbeamten auf das Jahr 1932, Dresden 1932, S. 193.
  23. Franz Häuser (Hrsg.): Die Leipziger Rektoratsreden 1871-1933, Walter de Gruyter Verlag 2009, Leseprobe auf Google Books, S. 1450
  24. Adressbuch Dresden 1930, S. 478, SLUB
  25. Adressbuch Dresden 1931, S. 394, SLUB
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