Rudolf Mauersberger

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Rudolf Mauersberger als Briefmarke

Rudolf Mauersberger (* 29. Januar 1889 in Mauersberg/Erzgebirge; † 22. Februar 1971 in Dresden) war ein seine Epoche prägender Kreuzkantor und Komponist[1].

Gedenktafel für R. Mauersberger

[Bearbeiten] Leben

Mauersberger kam im Mai 1930 als Nachfolger von Otto Richter (1865-1936) als einer von über 80 Bewerbern nach Dresden. Sein offizieller Amtsantritt war am 1. Juli 1930 als ev. Kreuzkantor, damals noch im Schulgebäude am Georgplatz (Nr. 6). Als Professor wurde der inzwischen zum Kirchenmusikdirektor avancierte Mauersberger im Jahr 1938 ernannt. Im Zweiten Weltkrieg ausgebombt in der Johann-Georgen-Allee (er wohnte während dieser Zeit bei der Mutter), machte er sich insbesondere beim Wiederaufbau der Chortradition einen Namen, brachte in über 40 Jahren Amtszeit den Kreuzchor wieder auf internationale Höhe. Zu den Meilensteinen zählen dabei die Erweiterung auf die heutige Größe von nahezu 150 Kruzianern und die Aufnahme der Chormitglieder bereits ab dem vierten Schuljahr.

Neben der Pflege der alten liturgischen Tradition in der Kreuzkirche, lag ih aber auch die zeitgenössische Chormusik nahe. Zahlreiche Ehrungen, u.a. mit einer Ehrendoktorwürde, dem Nationalpreis der DDR (1950) und dem Nexö-Preis der Stadt Dresden (1964) zeigen die Exzellenz seines künstlerischen Schaffens. Zu seinen Schülern zählen die Sänger Peter Schreier, Theo Adam und der Komponist Udo Zimmermann. Letzter schreibt in einer Buchrezension[2]: ... auch ich habe Rudolf Mauersberger erlebt: streng, unnachgiebig, seinem Chor leidenschaftlich verbunden, für ihn zu Opfern und Kompromissen bereit. Er verstand es, uns seine Hochachtung vorm Schaffen von Bach, Schütz und anderen Meistern weiterzugeben, deren Werke er mit Besessenheit probte. Zum Choralltag gehörten auch auswendig gesungene Kompositionen von Zeitgenossen ....

[Bearbeiten] Trivia

ehem. Erzgebirgsmuseum von außen

Zu seinem Dresdner Wohngrundstück in der Sierksstraße 6 gehörte auch ein kleines Erzgebirgsmuseum mit bunt bemalter Holztür. Zu den Exponaten gehörte ein Modell seines Heimatortes Mauersberg mit selbstgebastelten Bäumchen und alter Wehrkirche[3]. Zur Weihnachtszeit streuten Kruzianer über zwei Pfosten von oben aus den Schnee in Form von Gips jedes Jahr neu. In einem Radiointerview "Zu Gast bei Prominenten" führt er den Reporter Wolfgang Willer durch seine Hutzenstube und erklärt "die Erzgebirger sind alle bisschen rau, innerlich und äußerlich, aber: musikalisch sind die Jungs"[4]

[Bearbeiten] Gedenken

Die Rudolf-Mauersberger-Straße in Striesen ist nach ihm benannt. Sein Nachlass wird in der Sächsischen Universitäts- und Landesbibliothek verwaltet. In einem sog. Hörlog zu seinem 125. Geburtstag hat die SLUB auf ihrer Hörbank ein reichhaltiges Angebot zu den Werken von Mauersberg inkl. eines Radio-Interviews von Wolfgang Hiller aus dem Jahr 1963 mit Originaltönen und einem Besuch seines kleinen Erzgebirgsmuseum in Oberloschwitz zusammengestellt.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

  1. Dresdner Heft Nr. 22: Rudolf Mauersberger 1889-1971: Protokoll der wissenschaftlichen Konferenz anläßlich des 100. Geburtstages des Kreuzkantors, Digitalisat
  2. Zimmermann, Udo: Auch in der Musik die christlichen Ideale gelebt - Eine neue Biografie über Kreuzkantor Rudolf Mauersberger liegt vor., Sächsische Zeitung vom 19.04.2005
  3. Rudolf Mauersberger mit Knaben des Kreuzchores vor dem Modell Mauersberg (Deutsche Fotothek)
  4. Plauderei mit Rudolf Mauersberger in Zu Gast bei Prominenten, Ausschnitte der Sendung vom 29.1.1963 (Deutschlandsender)


[Bearbeiten] Weblinks

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