Siegfried Bergström

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Prof. Dr. habil. Siegfried Bergström (* 1. Mai 1934 in Dresden, † 27./28. Januar 2006 ebenda) war ein deutscher Gesellschaftswissenschaftler und Hochschullehrer an der Hochschule für Verkehrswesen (HfV) "Friedrich List" in Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Siegfried Bergström wurde am 1. Mai 1934 als Sohn des Friseurgehilfen Georg Bergström und dessen Ehefrau Frieda geb. Elkan in der Moritzburger Straße 59 geboren.[1]

Siegfried Bergström war verheiratet. Seine Witwe, Christa Bergström übergab nach dessen Tod seinen Nachlass an das Universitätsarchiv der Technischen Universität Dresden.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Siegfried Bergström lernte von 1946 bis 1952 an der Oberschule für Jungen in Dresden-Nord, wo er auch sein Abitur ablegte. Von 1952 bis 1954 studierte er Volkswirtschaft an der Universität Rostock, danach bis 1956 an der Universität in Leipzig, wo er sein Studium mit dem Titel eines Diplom-Wirtschaftlers beendete. Seine Diplomarbeit zum Dipl. oec. schrieb er im Fach Binnenhandelsökonomie. Nach dem Studium arbeitete Bergström zuerst als Betriebsassistent an dem Großhandelskontor für Textilwaren Dresden, später im Großhandelskontor für Textilwaren in Altenburg, wo er Branchenleiter für Konfektion ab Ende 1956 bis 1958 war.

Am 5. September 1958 begann Siegfried Bergström seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Ingenieurökonmie des Transport- und Nachrichtenwesens am Lehrstuhl für Politische Ökonomie im Fachgebiet Kapitalismus. Während dieser Zeit promovierte Bergström 1963 zum Dr. rer. oec. (Doktor der Wirtschaftswissenschaften) mit einer Arbeit über Standortfragen von Großhandelslägern. Im gleichen Jahr wurde Bergström am 1. November wissenschaftlicher Oberassistent in der Abteilung Marxismus-Leninismus. Ab dem 1. Juli 1965 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Marxismus-Leninismus am Lehrstuhl für Politische Ökonomie. Seine Berufung zum Hochschuldozenten an diesem Lehrstuhl erfolgte am 1. September 1968. Diese Tätigkeit übte er bis 1975 aus.

1975 habilierte Siegfried Bergström mit einer Arbeit über die Bewertung von Luftverkehrsunternehmen zum Dr. sc. oec.. Seine Promotion B wurde per 15. April 1991 in Dr. habil. umgewandelt. Am 1. September 1975 wurde Bergström zum ordentlichen Professor für Politische Ökonomie an der Verkehrshochschule berufen. Von 1977 bis 1983 war er Dekan der Fakultät für Gesellschaftwissenschaften an der HfV, direkt im Anschluss bis zum März 1989 Prorektor für Lehre und Studierende.

Ab dem 15. Dezember 1989 war Bergström kommissarischer Leiter der "Transport- and Communication Assessment-Weiterbildungs- und Beratungs-GmbH" Dresden (TCAC), eine Ausgliederung aus der Hochschule. Mit Zustimmung des ersten frei gewählten Rektors der HfV, Horst Strobel, wurde Bergström ab April 1990 Geschäftsführer des TCAC. Parallel wurde er ab dem 1. Dezember 1990 Leiter des Instituts für Volkswirtschaft an der Fakultät für Wirtschaft und Verkehr.

Aufgrund des Artikels 13 des Einigungsvertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR ruhte Bergströms Arbeitsverhältnis an der HfV aufgrund der Auflösung von Bereichen der HfV und der Angliederung der Hochschule an die TU Dresden. Am 27. Juni 1991 erhielt Bergström vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) seine fristlose Kündigung, als bekannt wurde, dass Bergström als ehemaliger Informeller Mitarbeiter (IM) der Dresdner Abteilung XV der Staatssicherheit unter dem Decknamen "Berg" gearbeitet haben soll.[2][3] Sein formal letzter Arbeitstag nach Ablauf des Wartestandes war der 30. September 1991.

Zuletzt arbeitete Bergström an der Dresden International University (DUI), wo er u.a. die Qualifizierung chinesischer Studenten konzipert und durchgeführt hatte. Bergströms Fachgebiete waren internationale Wirtschaftsbeziehungen, Währungs- und Finanzbeziehungen, die westeuropäische Integration, makroöknomische Problemfelder und ökonomische Bewertungen von wissenschaftlich-technischen Entwicklungen im Verkehrswesen. Bergström war seit 1986 Mitglied im Arbeitskreis "Europäische Integration" in der Europäischen Gemeinschaft (EG) sowie in der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Technischen Universität e.V..

Siegfried Bergström wurde im Familiengrab auf dem Friedhof Dresden-Loschwitz beerdigt.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

Bergström veröffentlichte über 80 Publikationen und war Mitautor von vier Büchern.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1935, SLUB Dresden, S. 172
  2. Die einträglichen Geschäfte der Gebrüder Schlaff in Berliner Zeitung vom 3. Januar 1994
  3. DDR-Vermögen, Millionen für IM Landgraf im Spiegel 25/ 1998 vom 15. Juni 1998
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