Prohlis
Prohlis wird erstmals erwähnt im Jahre 1288 mit dem Namen Prolos, der sich ableitet vom altsorbischen prolog (Aue, Wiesen-, Buschland).
In den Jahrzehnten um 1200 wurde ein elbsorbischen Lokator mit dem Aufbau des Rundlings Prolos auf Veranlassung der deutschen Grundherrschaft beauftragt.
Der bekannteste Bürger dieses Stadtteils war der Bauer und Astronom Johann Georg Palitzsch, der im 18. Jahrhundert hier lebte.
1921 wurde Prohlis nach Dresden eingemeindet.
In den Jahren 1976–1980 wurden in Prohlis ca. 10.000 Plattenbauwohnungen für rund 30.000 Menschen errichtet, was aus dem früher eher ländlichen Prohlis eine der beiden großen Dresdner Plattenbausiedlungen (neben Gorbitz) machte. Der Grundstein wurde am 26. Februar 1976 an der Trattendorfer Straße gelegt, bereits im Oktober konnten die ersten Mieter ihre neuen Wohnungen beziehen. Auch die erste Schule, die 118. POS, begann nach den Herbstferien mit dem Unterricht. Die meisten neuen Straßen wurden nach Orten aus dem Bezirk Cottbus benannt.
Die Infrastruktur ließ allerdings etwas zu wünschen übrig: Eigentlich sollte am heutigen Jacob-Winter-Platz, früher Otto-Grotewohl-Platz, ein Stadtteilzentrum errichtet werden, doch es wurde nur eine „Speziell“-Kaufhalle eröffnet. 1987 folgte das „Magnet“-Kaufhaus, das nach der politischen Wende zum Stadtteilzentrum umgebaut wurde. In den DDR-Jahren existierten drei gastronomische Einrichtungen im Wohngebiet: Neben der 1977 eröffneten Gaststätte „Zum Stern“ das „Café Spree“ (eröffnet 1978) und die Eisdiele „Espresso“ (eröffnet 1981). Außerdem etablierte sich die „Galerie Süd“. Ab 1981 war das Neubaugebiet an das Straßenbahnnetz der Verkehrsbetriebe angebunden (Linie 13?).
Sogar prominente Dresdner wie Schlagersänger Olaf Berger und Dynamo-Fußballer Jörg Stübner zogen nach Prohlis.[1]
Das Prohliser Schloss wurde bei einem Brand im Jahre 1980 stark beschädigt und fünf Jahre später abgerissen.
[Bearbeiten] Jüngere Geschichte
Die ungünstige Parkplatzsituation hat sich durch Wegzug und Mietklientel ohne eigenes Fahrzeug gebessert. Prohlis gilt heute als sozial schwächerer Stadtteil. Historisch gewachsen wohnen immer noch verschiedene soziale Schichten miteinander, sowohl vom Bildungsstand als auch Haushaltseinkommen her. In geringem Umfang wurde Prohlis rückgebaut, in größerem saniert.
[Bearbeiten] Natur
[Bearbeiten] Freizeit
- Freibad Prohlis mit Schwimmhalle Prohlis
- Gaststätte „Zum Stern“ (eröffnet 1977)
[Bearbeiten] Medien
[Bearbeiten] Musik
Ende 2010 veröffentlichte der Dresdner Rapper Alec sein Album „Live aus Prohlis“, in dem er unter anderem einen Song der Prohliser Platte widmet.
[Bearbeiten] Fernsehen
Zwei Folgen der Fernsehreihe Tatort sind zum Teil in Prohlis gedreht worden.
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
- Anita Maaß: Wohnen in der DDR. Dresden-Prohlis: Wohnungsbaupolitik und Wohnungsbau 1975 bis 1981. Magisterarbeit, etwa 2006.
- ↑ Lars Kühl: Prohliser Platte nach Plan. In: SZ 27.2.2016