Nisaner

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Karte zum Archidiakonat Nisani, um 1750
Details um Dresden

Die Nisaner waren Elbslawen, die sich um 600 n. Chr. von Pirna flussabwärts bis zur Mündung der Wilden Sau niedergelassen hatten und vorwiegend von Fischerei lebten.

Durch das bis zu 30 m tiefe Sohlenkerbtal der Wilden Sau werden die Wilsdruffer Lößplateaus geteilt, weswegen sich hier bereits in frühgeschichtlicher Zeit die Gaugrenze zwischen Nisan und Daleminzien befand.

[Bearbeiten] Namensherkunft

Der ursprüngliche Name Nisani leitete sich von "die Leute in der Niederung" ab. Die Nisaner waren über Böhmen zugewandert. Sie besiedelten ein Territorium, das nach der Völkerwanderung weitgehend menschenleer war. Bereits unter den Karolingern begann ihre Missionierung. Im Zusammenhang mit der deutschen Ostsiedlung wurden die Sorben gewaltsam unterworfen und teilweise vertrieben. Das Land wurde in Gaue unterteilt, zur Verteidigung und Missionierung wurden Burgwarde angelegt. Der Gau Nisan gehörte später weltlich zur Mark Meißen, wobei sich die juristische und die faktische Macht häufig unterschieden, und geistlich zum Bistum Meißen.

[Bearbeiten] Siedlungsgebiet

Die Nisaner siedelten sich in Dresden zuerst rechtselbisch an, später gründeten sie auch linkselbisch einen Weiler. Viele Begriffe der Dresdner Ortsgeschichte erinnern noch heute an die sorbischen Wurzeln der Gegend, so Střelec für Strehlen.

[Bearbeiten] Ereignisse mit Bedeutung für Nisan

[Bearbeiten] 6. Jahrhundert

[Bearbeiten] Slawische Einwanderung

[Bearbeiten] 7. Jahrhundert

[Bearbeiten] Zum Reich des Samo 631

[Bearbeiten] Ende des Samoreiches 658

[Bearbeiten] 8. Jahrhundert

[Bearbeiten] Die Awaren unterwerfen sich Karl dem Großen 796

[Bearbeiten] 9. Jahrhundert

[Bearbeiten] Böhmen

[Bearbeiten] Altmährisches Reich (nach) 867

[Bearbeiten] Unterwerfung unter den Ostfrankenkönig 895

[Bearbeiten] 10. Jahrhundert

[Bearbeiten] Anbindung an Bayern (vor) 913

[Bearbeiten] Böhmenfeldzug Heinrich des Voglers 929

[Bearbeiten] Auflehnung der Sorben 936

[Bearbeiten] 11. Jahrhundert

[Bearbeiten] 12. Jahrhundert

[Bearbeiten] Übergang an den deutschen König 1142

[Bearbeiten] 13. Jahrhundert

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Ludwig der Deutsche - RI I n. 1380a - 845 ian. 13, .... Taufe von 14 böhmischen häuptlingen, die mit ihren leuten gekommen waren, um christen zu werden. Ann. Fuld. vgl. Dümmler Ostfränk. Reich 2. A. 1,285 n. 4. Aus: RI I n. 1380a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0845-01-13_1_0_1_1_0_3101_1380a (Abgerufen am 27. Februar 2019).
  2. Annales Fuldenses ad 846: … circa medium mensem Augustum cum exercitu ad Sclavos Margenses defectionem molientes profectus est. Ubi ordinatis et iuxta libitum suum conpositis rebus ducem eis constituit Rastizen nepotem Moimari; inde per Boemanos cum magna difficultate et grandi damno exercitus sui reversus est.
  3. DO I 406 Ravenna 971.
  4. Vgl. Waitz VG. 8, 368.
  5. RI II,1 n. 531, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0971-00-00_2_0_2_1_1_911_531 (Abgerufen am 6. Januar 2019).
  6. Die Brückenstadt, die Stadt am Strom, Dresden, von Teichen umgeben, entlehnte ihren Namen der alten slawischen Ansiedlung: Drezdany nannten sich die Bewohner der linkselbischen sumpfigen Niederung. Der Name der rechtselbischen Ansiedlung ist nicht überliefert. R. Michaelis vermutet in ihr den Namen Nisan oder Nisani, den der ganze Gau trug. Der ursprünglich slawische Gau Nisani erscheint erstmals 1013, und am Ende des 12. Jahrhunderts findet er sich unter Kaiser Barbarossa im Tafelgüterverzeichnis des Römischen Königs. Es umfasste die Elbtallandschaft von oberhalb Meißen bis etwa Pirna. 1227 ist der Name letztmals belegt. (Löffler 9. Auflage 1989, S. 20).
  7. Die wenigen vorliegenden Nachrichten lassen den Schluß zu, daß um das Jahr 1000 zumindest westlich der Elbe die ganze sorbische Bevölkerung getauft ... war. ... Um wie viele Menschen es sich dabei gehandelt hat, läßt sich nur in sehr grober Schätzung sagen. In Daleminzien dürften es 7000-8000, im Bautzener Land 5000, im Dresdner Elbkessel 2000 und im Gau Chutizi um Leipzig 5000 Einwohner gewesen sein ... Karlheinz Blaschke: Geschichte Sachsens im Mittelalter. Union Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-372-00076-5, S. 66.
  8. Thietmar VII, 60 (44) f., 63 (46) f.; Ann. Quedlinburg. (SS. 3, 84).
  9. RI II,4 n. 1908c, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1017-08-12_1_0_2_4_1_749_1908c (Abgerufen am 23. Februar 2019).
  10. Thietmar VII, 63 (46) f.
  11. RI II,4 n. 1908d, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1017-09-18_1_0_2_4_1_750_1908d (Abgerufen am 23. Februar 2019).
  12. Thietmar VIII, 1 (1); Ann. Quedlinburg. (SS. 3, 84).
  13. Gertraud Eva Schrage: "Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346". In: Joachim Bahlcke (Hrsg.): Geschichte der Oberlausitz: Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, Leipziger Universitätsverlag 2001
  14. Cosmas III, 53, MGH SSrerGerm NS 2 S. 225-227.
  15. André Thieme, Manfred Kobuch: Die Landschaft Nisan vom 10. bis 12. Jahrhundert – Siedlung, Herrschaft und Kirche. In: Karlheinz Blaschke (Hrsg.), Uwe John: Von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-8062-1906-7, S. 63–88 und 645–649, hier S. 78 (Geschichte der Stadt Dresden, Bd. 1).
  16. Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden e.V. (Hrsg.; Autoren: Dr. Claus Fischer, Dr. Hans-Joachim Jäger, Dr. Manfred Kobusch): Die Dresdner Frauenkirche. Von den Anfängen bis zur Gegenwart., Dresden 2007, ISBN: 978-3-00-021620-6, S. 13.
  17. Harald Schieckel (Bearb.): Regesten der Urkunden des Sächsischen Hauptarchivs Dresden. Band 1., 948–1300. Rütten & Loening, Berlin 1960, S. 351.
  18. Ich vermute, daß die königlichen Einkünfte aus dem Gau Nisan, also der fiskalische Zehnte, schon von König Heinrich I. 932/35 zur Ausstattung des hersfeldischen Johannisklosters auf der Burg Meißen, einer der ältesten Missionstationen und Vorgängerinstitution des Bistums verwandt wurden. Diese Zehntrechte scheinen 968 oder wenig später von der Bischofskirche übernommen worden zu sein, doch erheben im 13. Jahrhundert sowohl das Kloster Hersfeld, als auch der Bischof in gleicher Weise den Anspruch auf lehnsrechtliche Oberherrschaft, die inzwischen territorial verstanden wurde. In: Reinhard Spehr, Herbert Boswank: Dresden: Stadtgründung im Dunkel der Geschichte, Verlag D. J. M., Dresden 2000, ISBN 3-9803091-1-8, S. 174.
  19. OELSNER, Norbert: Die Dresdner Burg im Mittelalter, in: Geschichte der Stadt Dresden, Stuttgart 2005, S. 121

[Bearbeiten] Weblinks

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