Awaren

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Die Awaren waren ein asiatisches Reitervolk, das von Pannonien (dem heutigen Ungarn) aus im 6. bis 8. Jahrhundert weite Teile Europas beherrschte, darunter zeitweise auch den Dresdner Elbtalkessel. Die Awaren haben die Slawisierung Europas erheblich gefördert, so auch zu der Zeit, als der Elbtalkessel slawisch besiedelt wurde.

[Bearbeiten] Chronologie


[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Menander EL 442f; 5, 2, S. 50 bzw. fr. 5. = Menandros Protector: Historiae Fragmenta, herausgegeben von Karl de Boor, Excerpta historica iussu Imperatoris Constantini Porphyrogeneti confecta. 1: Excerpta de legationibus, 2 Bände, Berlin 1903.
  2. Ob Schwarzmeerbulgaren schon nach 558 in Kämpfe mit den Awaren verwickelt wurden oder sich ihrem Zug anschlossen, wissen wir nicht. Die 'Bulgaren', die nach 590 mehrfach im Awarenheer genannt werden, könnten auch von der Donau stammen oder diesen Namen erst als awarische Untertanen angenommen haben. In: Walter Pohl: Die Awaren. Ein Steppenvolk in Mitteleuropa 567-822 n. Chr (= Reihe Frühe Völker), Verlag C.H. Beck, München 1988, ISBN 3406333303 und ISBN 9783406333309, S. 40, Anmerkung 17 (S. 348): Menander EL 463; 18, 6, S. 164 bzw. fr. 43. = Menandros Protector: Historiae Fragmenta, herausgegeben von Karl de Boor, Excerpta historica iussu Imperatoris Constantini Porphyrogeneti confecta. 1: Excerpta de legationibus, 2 Bände, Berlin 1903.
  3. "Dies berechtigt zu der Annahme, daß die ältesten Bewohner unserer Gegend Germanen gewesen sind. Wahrscheinlich haben sie dem suebischen Stamme der Semnonen angehört. Diese haben offenbar zur Zeit der Völkerwanderung ihre Sitze freiwillig aufgegeben und sind nach Westen hin abgezogen. Eine Zeit lang mag nun unsere Gegend fast unbewohnt geblieben sein. Als dann um das Jahr 565 die kriegerischen Horden der Avaren bis zu den Grenzen Thüringens vordrangen, rückten in ihrer Gefolgschaft die von ihnen unterworfenen slawischen Stämme, darunter die östlich der Weichsel heimischen Sorben, die Vorfahren der noch heute in der Lausitz [3] seßhaften Wenden, ohne Widerstand zu finden in das Elbland ein. In den fruchtbaren Thälern der Flüsse und Bäche legten diese Einwanderer Hunderte von kleinen Dörfern an, bestehend aus niedrigen Pfahlhütten, die entweder in Ringform um einen freien Platz lagerten oder in zwei Reihen eine langgestreckte Gasse bildeten. Geschlechterweise unter der Leitung ihrer Aeltesten zusammenwohnend, trieben sie mit Eifer und Fleiß Ackerbau und Viehzucht. Der ihre Feldmarken noch lange eng umschließende Wald lieferte ihnen Bauholz und Jagdbeute in Fülle; an den Flüssen gab es Dörfer, deren Bewohner ausschließlich von der Fischerei lebten. Auch mancher Handwerke, besonders des Schmiedens und der Töpferei, waren sie kundig. Zwar stehen ihre Erzeugnisse an Kunstfertigkeit denen der vorangegangenen Zeitalter nach, aber einen wesentlichen Fortschritt zeigen sie in der Verwendung der Drehscheibe bei der Töpferei. Von ihrer Kultur sind bis jetzt nur an verhältnißmäßig wenigen Punkten, so im Coschützer Burgwall, bei Gostritz und an der Vogelwiese, Reste gefunden worden. Die schlechte Erhaltung ihrer Erzeugnisse erklärt sich theils aus deren Unscheinbarkeit, theils aus der wiederholten Verwüstung, die in den Kämpfen des 10. und 11. Jahrhunderts über die sorbischen Ortschaften ergangen ist; überdies haben sie ihre Todten meist nicht verbrannt, sondern begraben, so daß slawische Grabgefäße schon deshalb selten vorkommen. Zu den von den Sorben seit der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts im Elbthale angelegten zahlreichen Dörfern gehörte auch Dresden." In: Otto Richter: Geschichte der Stadt Dresden. Erster Theil: Dresden im Mittelalter. Mit Abbildungen und einem Plane. [= Veröffentlichung des Vereins für Geschichte Dresdens] Wilhelm Baensch’ Verlagshandlung, Dresden 1900, S. 2f.
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