Johann Maximilian von Hübel

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Wappen des adeligen Astes der Familie Hübel

Johann Maximilian von Hübel, geboren als Johann Maximilian Hübel (* 19. Dezember 1772 in Altfranken; † 6. Oktober 1840 in Freiberg),[1] war ein anfangs kursächsischer, später königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Hauptmannes. Er erhielt 1804 den Reichsadelstand und arbeitete nach seiner Dienstzeit in der sächsischen Armee als Postmeister in Wilsdruff, Kamenz und Freiberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Johann Maximilian von Hübel entstammte der Familie Hübel aus dem damaligen Dorf Gießmannsdorf bei Luckau (niedersorbisch Łukow), das nach dem Prager Fieden 1635 als Teil des Markgraftums Niederlausitz zum Kurfürstentum Sachsen kam. Die Familie brachte einige hochrangige Juristen, Beamte und Militärpersonen hervor. Einige Familienmitglieder erhielten ihre höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen. Einige Äste und Linien der Familie wurden in den Adelstand erhoben und nannten sich dann von Hübel. Die Familie ist im Mannesstamm erloschen. Hübel war der jüngste Sohn des kurfürstlich-sächsischen Kammer-Kommissionsrates und Rittergutsbesitzers auf Altfranken, Johann Gottfried Hübel (* 12. Oktober 1726 in Gießmannsdorf; † 1794 in Altfranken) und dessen 1752 geheirateter Ehefrau Johanne Rosine geb. Kalx (* 1735; † nach 1799), Tochter des Rittergutsbesitzers zu Scado und Bürgers zu Kamenz, Christoph Kalx († 1751) und dessen Ehefrau Anna Sophia geb. Säring († 1764). Hübel hatte noch sechs Geschwister, darunter zwei Brüder:

Johann Maximilian von Hübel war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe hatte er einen Sohn und eine Tochter, die früh starb:

Am 7. August 1815 heiratete von Hübel in Dresden Friederica Wilhelmina von Lichtenhayn, Tochter von Friedrich Wilhelm von Lichtenhayn. Mit seiner zweiten Ehefrau hatte von Hübel auch eine Tochter, die kurz nach der Geburt starb:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hübel wurde am 20. Dezember 1772 in Dresden getauft. Er erhielt seine höhere Schulbildung wie seine älteren Brüder an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er am 16. September 1787 als Schüler eintritt. Hübel blieb an der Schule bis zum 29. April 1789 und entschied sich anschließend - anders als seine Brüder, die Jura studierten - für eine militärische Karriere in der sächsischen Armee.

Hübel begann seine Karriere als Offiziersanwärter im Rang eines Portepee-Fähnrich in der sächsischen Kavallerie. Bereits Anfang der 1790er Jahre erhielt er sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant. Am 26. Mai 1803 wurde Hübel zum Premier-Lieutenant im "Prinz-Albrecht-Chevauxlegers"-Regiment befördert. Am 13. April 1804 erhielt Hübel vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Franz II. den erblichen Reichsadelstand. Hübel wird in dem Adelsdiplom als ...kursächsischer Ober-Lieutenant im Chevauxlegers-Regiment Herzog Albert von Sachsen-Teschen No. 2, Sohn des Kammer- und Kommissions-Rathes Johann Gottfried Hübel, Besitzer des Ritterguts Altfranken.... Am 1. Juni 1805 erfolgte die kursächsische Anerkennung des Reichsadelsdiploms durch den späteren sächsischen König Friedrich August I..[5]

Am 10. März 1808 erhielt von Hübel den Charakter eines Capitäns (Hauptmann), diente allerdings 1809 immer noch in der Dienststellung als Premier-Lieutenant. Noch im Juni desgleichen Jahres schied er im Rang eines Stabskapitäns aus dem Etat des Chevaulegers-Regiments. In den Folgejahren fehlt er in den Ranglisten der sächsischen Armee, lebte aber nachweislich in Dresden. Im August 1813 übernahm von Hübel - zu dieser Zeit immer noch im Rang eines königlich-sächsischen Hauptmannes - das Amt des Etappen-Kommissars der Festung Torgau. Ihm oblagen damit alle Aufgaben, die sich auf den Transport, die Unterbringung, Versorgung und Verpflegung der alliierten Truppen in seinem Bereich bezogen.[6] Während der Typhusepidemie in der Festung Torgau von 1813 bis 1814 übernahm von Hübel als Etappendirektor die administrativen Aufgaben zur Bekämpfung der Krankheit.[7] Gleichzeitig wurde von Hübel Mitglied der neu gebildeteten Sanitätskommission in Torgau, zu der auch der königlich-sächsische Oberstabsarzt Richter, die beiden Stadtärzte Biener und Autenrieth, der Adjutant des Generals und Kommandanten der Festung, Rittmeister Baron von Zedlitz, der erste Bürgermeister der Stadt Torgau, Akziseinspektor Brunner, der Festungsintendant Hauptmann Hahn und der Oberhospitalverwalter Stahl gehörten.[8] Nach den Napoleonischen Kriegen kehrte von Hübel nach 1815 wieder nach Dresden zurück. 1824 wurde Hübel im Rang als Hauptmann endgültig im Rang eines Hauptmannes der Kavallerie aus der sächsischen Armee entlassen, erhielt seine ihm zustehende Pension und die Erlaubnis zum Tragen der Offiziersuniform in der Öffentlichkeit.

Nach seiner militärischen Laufbahn wurde von Hübel als Postmeister zuerst nach Wilsdruff berufen. 1826 ist er im sächsischen Staatskalender bereits als Postmeister in Kamenz verzeichnet.[9] Noch im gleichen Jahr, mit Wirkung vom 1. Juli 1826 wurde von Hübel als Postmeister nach Freiberg versetzt und übergab die Postgeschäfte in Kamenz an den ehemaligen Fechtmeister der Universität Leipzig, Johann Adolph Ludwig Werner.[10] Von Hübel ist erstmals 1828 im Staatskalender in seinem neuem Amt in Freiberg aufgeführt. Ihm zur Seite stand in der Freiberger Poststelle der Posthalter Johann Georg Kliemand,[11] später Victor Leopold Swoboda,[12] zuletzt Wolf Ferdinand von Tümpling.[13]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. P.H. Kreyssig: I. Nachtrag zu Dr. A.H. Kreyssigs Afraner Album, Hrsg. vom Verein ehemaliger Fürstenschüler zum 350jährigen Stiftungsfest der Kgl. Landes- und Fürstenschule St. Afra zu Meissen, Chrimmitschau 1893, Digitalisat der SLUB, S. 255
  2. Theodor Tauchnitz: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königrich Sachsen 1867, 30. Band, Leipzig 1868, Digitalisat auf Google Books, S. 532
  3. Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg, Band 8, Ausgaben 1-52, Digitalisat auf Google Books, Ausgabe Nr. 43 vom 23. Oktober 1867, S.1
  4. Schlesisches Güter-Adressbuch: Verzeichnis sämmtlicher Rittergüter und Guts- und Forstbezirke..., 5. Ausgabe, Breslau 1894, Digitalisat auf Google Books, S. 234
  5. Maximilian Gritzner: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderte, ..., Görlitz 1881, Digitalisat auf Google Books, S. 751
  6. F. Steiner: Sudhoffs Archiv, Bände 53-54, 1969, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 397
  7. Karten Dohm: Die Typhusepidemie in der Festung Torgau 1813-1814: Beschreibung und kritische Betrachtung nach zeitgenössischen Berichten, Triltsch-Verlag 1987, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 58
  8. Johann C. Bürger: Nachrichten über die Blockade und Belagerung der Elb- und Landesfestung Torgau im Jahre 1813, Torgau 1838, Digitalisat auf Google Books, S. 103
  9. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat im Jahre 1826, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 165
  10. Leipziger Zeitung No. 171, 24. Juli 1826, Digitalisat auf Google Books, S. 1905
  11. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat im Jahre 1828, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 174
  12. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat im Jahre 1837, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 255
  13. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat im Jahre 1839, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 183
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