Heinrich Ferdinand Hübel

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Heinrich Ferdinand Hübel (~ 31. Juli 1757 in Dresden; † 1836 ebenda) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Hof- und Justizienrates in der sächsischen Landesregierung in Dresden. Er war Kommissar der sächsischen Brandversicherungskommission.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Heinrich Ferdinand Hübel entstammte der Familie Hübel aus dem damaligen Dorf Gießmannsdorf bei Luckau (niedersorbisch Łukow), das nach dem Prager Fieden 1635 als Teil des Markgraftums Niederlausitz zum Kurfürstentum Sachsen kam. Die Familie brachte einige hochrangige Juristen, Beamte und Militärpersonen hervor. Einige Familienmitglieder erhielten ihre höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen. Einige Äste und Linien der Familie wurden in den Adelstand erhoben und nannten sich dann von Hübel. Die Familie ist im Mannesstamm erloschen. Ferdinand Hübel war der älteste Sohn des kurfürstlich-sächsischen Kammer-Kommissionsrates und Rittergutsbesitzers auf Altfranken, Johann Gottfried Hübel (* 12. Oktober 1726 in Gießmannsdorf; † 1794 in Altfranken) und dessen 1752 geheirateter Ehefrau Johanne Rosine geb. Kalx (* 1735; † nach 1799), Tochter des Rittergutsbesitzers zu Scado und Bürgers zu Kamenz, Christoph Kalx († 1751) und dessen Ehefrau Anna Sophia geb. Säring († 1764). Hübel hatte noch sechs Geschwister, darunter zwei Brüder:

Ferdinand Hübel war mit Christiane Amalie Hübel (* 1772; † 27. Juni 1839 in Dresden) verheiratet.[2] Das Ehepaar Hübel hatte sieben Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hübel wurde in seiner Jugend anfangs durch Privatlehrer erzogen, u.a. durch den Magister Ephraim Gottlieb Löscher (17341793), später ab 1774 Pastor zu Rittersgrün. In seinem 15. Lebensjahr kam er ab dem 12. Juli 1773, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Moritz an die kurfürstliche Landes- und Fürstenschule St. Afra nach Meißen, wo er seine höhere Schulbildung erhielt. Dort lernte er bis zum 24. April 1776, erhielt sein Reifezeugnis und wechselte ab dem Sommersemester desgleichen Jahres zum Studium der Rechtswissenschaften an die Leipziger Univerversität. Am 18. April 1782 disputuerte Hübel an der Universität in Leipzig vor dem damaligen Prokanzler und Appellationsrat Heinrich Gottfried Bauer, promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) und ließ sich danach von der Juristenfakultät examinieren. Danach arbeitete Hübel einige Jahre als Advokat (Rechtsanwalt) in Dresden.

1789 erhielt Hübel vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August III. den Rang und den Titel eines kurfürstlich-sächsischen Hof- und Justitienrates in der sächsischen Landesregierung. Als solcher ist er erstmals im kurfürstlich-sächsischen Hof- und Staatskalender von 1790 aufgeführt.[8] 1797 wohnte Hübel im Haus 515 am Alten Markt zwischen der Lochgasse und der großen Marktgasse,[9] wo er auch 1799 verzeichnet ist.[10] 1809 ist Hübel im Haus 68 in der Ostraallee in der Wilsdruffer Vorstadt zu finden.[11] 1810 war er königlicher Deputierter der Gesetzkommission des Königreiches Sachsen,[12] ein Jahr später wurde er vom sächsischen König zum Kommissar bei der Brandversicherungskommission berufen.[13] Dieses Amt hatte er bis 1824 inne.

1821 zog Hübel in das Haus 20 in der Budissiner Straße im Neuen Anbau. Ab diesem Jahr war er auch rangältester Hof- und Justizienrat in Dresden.[14] Ab 1831 ist Hübel in der Alten Bautzner Straße 146a verzeichnet,[15] wo er bis zu seinem Tod wohnte. 1835 wurde aus dem Staatsdienst und der sächsischen Landesregierung entlassen. Noch im gleichen Jahr führte er einen Rechtsstreit gegen den Fiskus wegen der Regelung seiner Dienstbezüge,[16] das sich bis zu seinem Todesjahr hinzog. Hübel starb mit 79 Jahren. Hübels Witwe wohnte ab 1837 bis zu deren Tod weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Bautzner Straße.[17]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. P.H. Kreyssig: I. Nachtrag zu Dr. A.H. Kreyssigs Afraner Album, Hrsg. vom Verein ehemaliger Fürstenschüler zum 350jährigen Stiftungsfest der Kgl. Landes- und Fürstenschule St. Afra zu Meissen, Chrimmitschau 1893, Digitalisat der SLUB, S. 255
  2. Datensatz auf Ancestry
  3. Dresdner Adress-Handbuch 1842, S. 122, SLUB
  4. Datensatz auf Ancestry
  5. Adressbuch Dresden 1855, S. 102, SLUB
  6. Dresdner Adress-Handbuch 1843, S. 126, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1868, S. 144, SLUB
  8. Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staats-Calender 1790, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München. S. 155
  9. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 87, SLUB
  10. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, S. 218, SLUB
  11. Dresdner Adress-Kalender 1809, S. 77, SLUB
  12. Dresdner Adress-Kalender 1810, S. 98, SLUB
  13. Dresdner Adress-Kalender 1811, S. 85, SLUB
  14. Dresdner Adress-Kalender 1822, S. 64, SLUB
  15. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 120, SLUB
  16. Archivalie 11021, Oberappellationsgericht Dresden im Hauptstaatsarchiv Dresden
  17. Dresdner Adress-Kalender 1837, S. 123, SLUB
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