Hugo von Loeben

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Wappen der Adelsfamilie von Loeben/ von Löben

Hugo von Loeben, auch von Löben (* 12. November 1837 in Rüsseina bei Nossen; † 17. April 1918 in Leipzig) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt als Amtshauptmann im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Oberregierungsrates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hugo von Loeben enstammte der Adelsfamilie von Loeben/von Löben, die zum sächsisch-schlesischen Uradel zählt. Die gesicherte Stammreihe des sächsischen Stammes der Familie beginnt 1448 mit Kaspar von Loeben. Von Loeben entstammte dem Oberlausitz-schlesischen Stamm mit dem Stammvater Kaspar von Loeben (* um 1477), Herr auf Freywalda, Schlieben und Bollensdorf, dort der I. Linie und dem 1. Ast mit von Loebens Großvater als Stammvater, dem königlich-sächsischen Major Karl August Albrecht von Loeben (17621821).

Eine Reihe von Familienmitgliedern erhielten in Sachsen und Preußen hohe Ämter oder Militärsränge, ein Stamm erhielt den Freiherrenstand, eine Linie den Grafenstand, die allerdings beide im Mannesstamm ausgestorben sind. Der königlich-sächsische Generalleutnant Robert von Loeben (18101890) war ein Onkel, der Wirkliche Geheime Kriegsrat Aemil Gustav von Loeben (18571940) sowie die beiden königlich-sächsischen Oberst Paul Wolf von Loeben (18311907) und Max Ernst von Loeben (18391918) Cousins, der Amtshauptmann Max Georg von Loeben (18791958) ein Neffe 2. Grades von ihm. Die königlich-preußischen Generäle Heinrich Richard Wilhelm von Loeben (18331895), Konrad von Loeben (18521911) und Richard Friedrich Maria von Loeben (18531930) waren entfernte Vetter von ihm, ersterer aus der II. Linie des Oberlausitz-schlesischen Stammes, die beiden anderen aus der I. Linie des niederlausitzischen Stammes.

Hugo von Loeben war der vierte Sohn des Dompredigers zu Meißen und Pfarrers in Rüsseina, Otto von Loeben (* 11. November 1799 in Dresden; † 29. Dezember 1873 ebenda) und dessen 1826 geheirateter Ehefrau Agnes Elisabeth geb. von Ehrenstein (* 17. Februar 1802; † 1. März 1888 in Wildenhain bei Großenhain). Von Loeben hatte sieben Geschwister:

Hugo von Loeben heiratete in erster Ehe am 15. September 1864 in Rüsseina Johanne Therese Michaline Lucie geb, von Gontard (* 28. Dezember 1837 in Krotoschin; † 2. Mai 1904 in Potsdam). Das Ehepaar von Loeben hatte sechs Kinder:

Von Loebens erste Ehe wurde am 17. Februar 1883 geschieden. In zweiter Ehe heiratete von Loeben am 2. Oktober 1888 in Leipzig Magda Hedwig geb. von Gontard (* 20. Februar 1848 in Schneidemühl), verwitwete Neumeister. Seine zweite Ehefrau war in erster Ehe mit dem Major Eduard Neumeister († 20. Juni 1885) verheiratet.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hugo von Loeben studierte nach seiner Schulbildung Staats- und Rechtswissenschaften. Er kam 1862 nach Dresden, wo er erstmals 1863 im Dresdner Adressbuch als Rechtskandidat in der Grünen Gasse 14b verzeichnet ist.[1] 1865 wurde er zum Gerichtsamt nach Döhlen, heute Freital, versetzt, wo er als Aktuar, später auch als Referndar wirkte.[2] Privat wohnte erin Potschappel. 1866 wurde von Loeben Auditor im königlichen Appellationsgericht, kehrte daher nach Dresden zurück und zog in die Theresienstraße 14.[3] Als im Folgejahr sein Bruder Curt in die Theresienstraße 14 zog, bezog Hugo eine Wohnung in der Hausnummer 18.[4] Noch im gleichen Jahr, 1868 wurde von Loeben - weiterhin als Referendar - nach Großenhain versetzt,[5] wo er bis 1874 blieb.

Im gleichen Jahr wurde von Loeben Bezirksassessor im vogtländischen Auerbach in der dortigen Amtshauptmannschaft.[6] Ende 1877 wurde von Loeben nach Zwickau versetzt, wo er ebenfalls als Bezirksassessor bei der dortigen Amtshauptmannschaft arbeitete.[7]

1879 wurde von Loeben als Regierungsasessor nach Leipzig berufen, wo er ebenfalls bei der königlichen Amtshauptmannschaft angestellt wurde. In Leipzig wohnte er anfangs in der Weststraße 86.[8] Noch im gleichen Jahr erhielt von Loeben vom sächsischen König Albert das Dienstprädikat als königlich-sächsischer Regierungsrat,[9] wobei er weiter als Assessor in der Amtshauptmannschaft Leipzig arbeitete,[10] Am 11. November 1879 referierte von Loeben als Regierungsrat in einem umfangreichen Vortrag in der II. Kammer des Sächsischen Landtages über die Tragweite des 1868 verabschiedeten Berggesetzes, der dazugehörigen Ausführungsverordnung, das Aufsichtsrecht über die Knappschaftskassen und die Pensionssätze.[11] 1881 zog von Loeben in die Brandvorwerkstraße 79,[12] 1882 weiter in die dortige Kaiser-Wilhelm-Straße 31. Ab 1883 arbeitete er als etatmäßiger Hilfsarbeiter bei der Amtshauptmannschaft. Im gleichen Jahr erhielt von Loeben das Bürgerrecht der Stadt Leipzig.[13] 1885 zog er in Leipzig in die Sophienstraße 27 und damit nur unweit von seinem Bruder Albrecht, der als Obergrenzkontrolleur (später Oberzollkontrolleur) in der gleichen Straße, in der Hausnummer 16 wohnte.[14] In Leipzig wirkte von Loeben bis Ende 1891.

1892 übernahm von Loeben von seinem Amtsvorgänger, Bartusch von Wilucki den Posten als Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Marienberg. Diese Amtshauptamnnschaft wurde erst 1874 neu aus den bisherigen Gerichtsamtsbezirken Lengefeld, Marienberg, Wolkenstein, Zöblitz und der Gemeinde Satzung vom Gerichtsamtsbezirk Jöhstadt gebildet. Erster Amtshauptmann war dort Hugo von Kirchbach. Von Loeben hatte das Amt knapp fünf Jahre, bis 1897 inne. In jenem Jahr übergab er die Amtsgeschäfte an Rudolf von Oppen.[15]

1902 kehrte von Loeben nach Dresden im Rang als königlich-sächsischer Oberregierungsrat und Amtshauptmann a.D. (außer Dienst) zurück, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Er zog ab dem 1. April 1902 in die Franklinstraße 1,[16] 1904 in die Christianstraße 13,[17] 1907 in die Holbeinstraße 12,[18] 1908 dann in die Pestalozzistraße 13,[19] wo er bis 1910 wohnte. Noch im gleichen Jahr zog von Loeben zurück nach Leipzig, diesmal dort nach Gohlis in die Menckestraße 12.[20] Zuletzt wohnte er in der Gohliser Straße 54,[21] wo nach seinem Tod auch seine Witwe weiter wohnte.[22]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1863, S. 169, SLUB
  2. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1865/66, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 141
  3. Adressbuch Dresden 1867, S. 191, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1868, S. 196, SLUB
  5. Ministerium der Justiz Sachsen (Hrsg.): Königlich Sächsisches Justizministerialblatt, Band 2, Dresden 1868, Digitalisat auf Google Books, S. 45
  6. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 319
  7. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1878, Digitalisat auf Google Books, S. 319
  8. Adressbuch Leipzig 1881, S. 258, SLUB
  9. Otto Fischer: Fischer's Zeitschrift für Verwaltungsrecht, Band 3, Leipzig 1882, Digitalisat auf Google Books, S. 144
  10. Adressbuch Leipzig 1883, S. 297, SLUB
  11. Otto Fischer: Fischer's Zeitschrift für Verwaltungsrecht, Band 3, Leipzig 1882, Digitalisat auf Google Books, S. 97ff.
  12. Adressbuch Leipzig 1882, S. 281, SLUB
  13. Adressbuch Leipzig 1884, S. 297, SLUB
  14. Adressbuch Leipzig 1886, S. 303, SLUB
  15. Amtshauptmannschaft Marienberg, Bestand 30046 im Staatsarchiv Chemnitz
  16. Adressbuch Dresden 1902, S. 523, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1905, S. 643, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1908, S. 652, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1909, S. 650, SLUB
  20. Adressbuch Leipzig 1911, S. 532, SLUB
  21. Adressbuch Leipzig 1916, S. 584, SLUB
  22. Adressbuch Leipzig 1919, S. 544, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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