Georg von Loeben

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen der Adelsfamilie von Loeben/ von Löben

Georg von Loeben, auch von Löben (* 11. März 1839 in Rüsseina bei Nossen; † 20. Dezember 1899 in Zwickau) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt als königlich-sächsischer Landgerichtspräsident.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Georg von Loeben enstammte der Adelsfamilie von Loeben/von Löben, die zum sächsisch-schlesischen Uradel zählt. Die gesicherte Stammreihe des sächsischen Stammes der Familie beginnt 1448 mit Kaspar von Loeben. Von Loeben entstammte dem Oberlausitz-schlesischen Stamm mit dem Stammvater Kaspar von Loeben (* um 1477), Herr auf Freywalda, Schlieben und Bollensdorf, dort der I. Linie und dem 1. Ast mit von Loebens Großvater als Stammvater:

Eine Reihe von Familienmitgliedern erhielten in Sachsen und Preußen hohe Ämter oder Militärsränge, ein Stamm erhielt den Freiherrenstand, eine Linie den Grafenstand, die allerdings beide im Mannesstamm ausgestorben sind. Der königlich-sächsische Generalleutnant Robert von Loeben (18101890) war ein Onkel, der Wirkliche Geheime Kriegsrat Aemil Gustav von Loeben (18571940) sowie die beiden königlich-sächsischen Oberst Paul Wolf von Loeben (18311907) und Max Ernst von Loeben (18391918) Cousins, der Amtshauptmann Max Georg von Loeben (18791958) ein Neffe 2. Grades von ihm. Die königlich-preußischen Generäle Heinrich Richard Wilhelm von Loeben (18331895), Konrad von Loeben (18521911) und Richard Friedrich Maria von Loeben (18531930) waren entfernte Vetter von ihm, ersterer aus der II. Linie des Oberlausitz-schlesischen Stammes, die beiden anderen aus der I. Linie des niederlausitzischen Stammes.

Georg von Loeben war das fünfte Kind und der zweitjüngste Sohn des Dompredigers zu Meißen und Pfarrers in Rüsseina, Otto von Loeben (* 11. November 1799 in Dresden; † 29. Dezember 1873 ebenda) und dessen 1826 geheirateter Ehefrau Agnes Elisabeth geb. von Ehrenstein (* 17. Februar 1802; † 1. März 1888 in Wildenhain bei Großenhain). Von Loeben hatte sieben Geschwister:

Georg von Loeben heiratete am 16. Juli 1868 in Zwickau Dorothea geb. von Mangoldt (* 31. März 1845 in Zwickau; † 2. März 1925 in Dresden),[1] Stiftshofmeisterin des Preußischen Stiftes in Dresden. Das Ehepaar von Loeben hatte einen Sohn:

Von Loebens Witwe zog nach dem Tod ihres Mannes nach Striesen in die Alemannenstraße 10.[2]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Georg von Loeben erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra, in die er am 17. Oktober 1851 als Schüler eintrat. Er blieb am Gymnasium in Meißen bis zum 10. März 1856, wo er auch sein Reifezeugnis erhielt. Im Anschluss begann er ein Studium der Rechtswissenschaften.

Nach seinem Studium begann von Loeben eine Tätigkeit am Appellationsgericht in Zwickau. 1865 ist er im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen als fünfter Aktuar am Zwickauer Bezirksgericht aufgeführt, das damals für neun sächsische Städte und 166 Landgemeinden mit über 165.000 Einwohnern zuständig und gleichzeitig auch das Gerichtsamt der Stadt Zwickau mit seinerzeit über 22.000 Einwohnern war.[3] 1867 war von Loeben am Bezirksgericht als vierter Aktuar tätig.[4]

Durch die Versetzung des bisherigen Zwickauer Assessors Heinrich Wilhelm Just zum Gerichtsamt nach Dresden erhielt von Loeben, der 1871 als Sekretär in der Kanzlei des Zwickauer Appellationsgericht arbeitete, eine Stelle als vorläufiger Hilfsarbeiter am dortigen Gericht.[5] 1874 wurde von Loeben vom damals noch neuen sächsischen König Albert zum königlich-sächsischen Gerichtsrat ernannt. Damit verbunden war die Beförderung vom zweiten Sekretär bei der Kanzlei des Appellationsgerichts in Zwickau zum etatmäßigen Hilfsarbeiter an diesem Gericht.[6] 1875 ist von Loeben als Gerichtsamtsassessor im Zwickauer Adressbuch verzeichnet. Er wohnte zu dieser Zeit im Haus 180i am Schumannsplatz in Zwickau.[7] 1877 und 1878 ist von Loeben weiterhin als Gerichtsrat am Appellationsgericht Zwickau verzeichnet, das sich im dortigen Regierungsgebäude befand.[8][9]

1879 wurde von Loeben zum Landgerichtsrat ernannt und an das Zwickauer Landgericht versetzt. Dort wurde er spätestens 1885 Landgerichtsdirektor. Als solcher ist er im Zwickauer Adressbuch, immer noch am Schumannplatz 4 wohnend, aufgeführt.[10] Als Landgerichtsdirektor arbeitete von Loeben bis 1888.

Noch im gleichen Jahr wurde von Loeben als Oberlandesgerichtsrat nach Dresden versetzt, wo er erstmals 1889 im Dresdner Adressbuch verzeichnet ist. In Dresden wohnte er in der Seidnitzer Straße 28.[11] 1894, immer noch am Dresdner Oberlandesgericht tätig, erhielt von Loeben vom König Albert den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Oberjustizrates.[12] 1895 zog von Loeben in die Eliasstraße 26.[13] In Dresden blieb er bis 1897.

Im gleichen Jahr ging er zurück nach Zwickau, wo er zum Präsidenten des Zwickauer Landgerichts ernannt wurde. Diesmal bezog er die Villa am Zwickauer Schulgrabenweg 13, die dem Staatsfiskus gehörte.[14] Das Amt des Landgerichtspräsidenten in Zwickau übte von Loeben nur etwa zwei Jahre, bis zu seinem 1899 erfolgten Tod aus.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Adressbuch Dresden 1901, S. 506, SLUB
  3. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1865/66, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 177f. (283f.)
  4. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1867, Digitalisat auf Hathi Trust S. 192f. (280f.)
  5. Carl Heinrich Heydenreich: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen, Band 35, Leipzig 1871, Digitalisat auf Google Books, S. 549
  6. Ministerium der Justiz des Königreiches Sachsen: Königlich Sächsisches Justizministerialblatt, 8. Jahrgang, Dresden 1874, Digitalisat auf Google Books, S. 93
  7. Adressbuch Zwickau 1875/76, S. 302, SLUB
  8. Staatshandbuch für das Königreich 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 62
  9. Staatshandbuch für das Königreich 1878, Digitalisat auf Google Books, S. 59
  10. Adressbuch Zwickau 1885/86, S. 58, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1889, S. 370, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1895, S. 497, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1896, S. 521, SLUB
  14. Häuserbuch Zwickau 1898/99, S. 230, SLUB
Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge