Hermann Bernhard Gühne

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Hermann Bernhard Gühne (* 8. Dezember 1858 in Malkwitz bei Dahlen; † 29. Oktober 1935 in Dresden) war ein sächsischer Gymnasiallehrer, zuletzt als Konrektor an der ehemaligen sächsischen Kadettenanstalt in der Albertstadt mit dem Titel eines Professors und dem Rang eines sächsischen Oberstudienrates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hermann Bernhard Gühne entstammte der sächsischen Familie Gühne aus Malkwitz bei Dahlen, wo im 19. Jahrhundert Johann Georg Gühne Ortsrichter zu Malkwitz war.[1] Bernhard Gühne war der Sohn des Malkwitzer Gutsbesitzers Johann Carl Friedrich Gühne, der auch Mitglied des Malkwitzer Gemeinderates war.

Ein Bruder von ihm war der Inhaber der königlich-sächsischen Apotheke zu Hainichen Friedrich Oswald (* 13. November 1850 in Malkwitz; † 26. Februar 1915 in Dresden). Dessen Tochter war die Kunsthistorikerin und Mitglied im Verein für Geschichte Dresdens, Adelheid Gühne. Weitere Familienangehörige waren der in Dresden lebende Privatier Heinrich Ferdinand Gühne (18471900)[2][3] der Jurist Karl Hermann Gühne aus Malkwitz, der 1879/80 an der Universität Leipzig Jura studierte, später nach Chemnitz wechselte.[4] Richard Arthur Gühne (* 18. Mai 1871 in Malkwitz)[5] legte 1896 seine Prüfung ebenfalls als approbierter Apotheker ab.[6] Eine Amalie Gühne war noch 1922 Gutsbesitzerin in Malkwitz.[7]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Bernhard Gühne besuchte anfangs vom 6. bis 12. Lebensjahr die Dorfschule in Malkwitz, danach für seine höhere Schulbildung von Ostern 1871 bis Michaelis 1873 erst das Realgymnasien in Döbeln und zuletzt bis Ostern 1879 das Realgymnasium in Wurzen. Nach seiner bestandenen Reifeprüfung am dortigen Gymnasium mit den Noten „Vorzüglich“ (Ib) in den Leistungsfächern und „Völlig befriedigend“ (I) im Verhalten, studierte Gühne für das höhere Lehramt an der Universität in Leipzig Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie. Seine Lehrer waren die Leipziger Professoren Hankel, Scheibner, Neumann, Mayer, Klein, von der Mühll, Bruhns, Zöllner, Wundt, Heinze und von Noorden. In seiner Studienzeit beschäftigte sich Gühne auch mit der Zusammensetzung von Münzen aus dem königlichen Münzkabinett in Dresden.[8] Zu Ostern, am 19. April 1883 bestand Gühne seine Staatsprüfung an der Leipziger Universität mit der Note II. Mit der Verordnung vom 28. April 1883 des Ministeriums des Kultus und des öffentlichen Unterrichts des Königreiches Sachsen wurde Gühne als Kandidat des höheren Schulamts zur Erstehung des Probejahres zugelassen.[9]

Anschließend legte Gühne bis Ostern 1884 sein Probejahr am Kreuzgymnasium in Dresden ab, wo er auch als Vikar arbeitete. Er wohnte anfangs in Dresden in der Trompeterstraße 4.[10] Danach arbeitete er als provisorischer Oberlehrer an der Realschule des Freimaurerinstituts in Dresden-Friedrichstadt und zog daher in die Wachsbleichgasse 18.[11] Am 6. März 1886 promovierte Gühne zum Doktor der Philosophie (Dr. phil.) an der Universität Leipzig. Ab dem 1. Mai 1886 wirkte Gühne als 16. und damit ordentlicher Oberlehrer am Realgymnasium in Dresden-Neustadt für ein anfängliches Jahresgehalt von 1.950 Mark.[12] Aufgrund dieser Versetzung zog er in eine Wohnung in der Bautzner Straße 15, wo auch ein weiterer Verwandter der Familie wohnte.[13] 1894 wurde Gühne Oberlehrer an der Dresdner Dreikönigschule, ab [1895]] mit einem Jahresgehalt von 3.600 Mark, mittlerweile in der Bautzner Straße 27 wohnend.[14][15] 1896 kaufte Gühne das Haus in der Jägerstraße 28 von der bisherigen Besitzerin Bertha Serena Dora Mühlhaus.[16][17] Dort bezog er ab 1897 eine Wohnung im ersten Obergeschoss. Im gleichen Haus wohnte zu dieser Zeit der Gymnasiallehrer, Rektor a.D. (außer Dienst) und Professor Dr. phil. Carl Schubart. 1900 erhielt Gühne bereits ein Gehalt von 4.800 Mark als Oberlehrer an der Dreikönigschule, wo er bis zum 30. Juni 1902 blieb.

Ab dem 1. Juli 1902 wurde Gühne zum Oberlehrer an das königliche Kadettenkorps berufen, wo er an der Kadettenschule in der Marienallee in der Dresdner Albertstadt zukünftige Offiziere unterrichtete.[18] 1904 erhielt er dort den Rang eines Professors, 1916 den Titel eines königlich-sächsischen Studienrates.[19] Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde 1920 die Abwicklungsstelle des ehemaligen Kadettenkorps in der Marienallee 4 gebildet. Mit der Umwandlung der sächsischen Kadettenschule in die sächsische Landesschule verblieb Gühne aber auch nach der Reorganisation des deutschen Heeres an dem Gymnasium in der Albertstadt als Professor.[20] 1923 wurde er dort zum Konrektor berufen und erhielt den Titel eines sächsischen Oberstudienrates.[21]

1925 wurde Gühne unter Zahlung der gesetzlichen Pension und unter Beibehaltung seiner Titel als Oberstudienrat und Professor als Konrektor i.R. (im Ruhestand) pensioniert.[22] Er wohnte bis zu seinem Tod in seinem Haus in der Jägerstraße.[23]

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Malkwitz Kirche auf www.kirche-oschatzer-land.de
  2. Datensatz auf Ancestry
  3. Adressbuch Dresden 1888, S. 195, SLUB
  4. Jens Blecher, Gerald Wiemers: Die Matrikel der Universität Leipzig: Die Jahre 1876 bis 1884, 2009, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 216
  5. Jahresbericht des Neustädter Realgymnasiums zu Dresden.., Dresden 1887, Digitalisat auf Google Books, S. 42
  6. Deutsche Apotheker-Zeitung, Band 12, Digitalisat auf Google Books, S. 141
  7. Einwohnerverzeichnis von Oschatz 1922, Seite V - 67, Adressbucheintrag auf www.adressbuecher.net
  8. Alfred von Sallet: Zeitschrift für Numismatik, 11. Band, Berlin 1884, Digitalisat auf Google Books, S. 163
  9. Friedrich Hultsch: Programm des Gymnasiums zum heiligen Kreuz in Dresden..., Dresden 1884, Digitalisat auf Google Books, S. 3
  10. Adressbuch Dresden 1884, S. 153, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1885, S. 166, SLUB
  12. Schulnachrichten in: Einladungsschrift zu den öffentlichen Prüfungen am Neustädter Realgymnasium am 28. und 29. März 1887, Onlineversion im Internet Archiv, S. 26
  13. Adressbuch Dresden 1887, S. 185, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1895, S. 276, SLUB
  15. Freimaurer-Institut: Festschrift zur Feier des 125 jährigen Bestehens der Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben, Freimaurer-Institut zu Dresden-Friedrichstadt, am 28. Juni 1899, 1899, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 59
  16. Mühlhaus noch als Eigentümer im Adressbuch Dresden 1896, S. 1209, SLUB
  17. Gühne als neuer Eigentümer im Adressbuch Dresden 1897, S. 813, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1903, S. 335, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1917, S. 306, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1922/23, S. 334, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1924/25, S. 330, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1925/26, S. 331, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1935, S. 369, SLUB
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