Hans Wohlrab

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Hans Friedrich Karl Wohlrab, anfangs auch Hans Friedrich Carl Wohlrab (* 2. Juni 1863 in Dresden; † 22. Dezember 1929 ebenda) war ein sächsischer Jurist, Eisenbahner und Beamter, zuletzt als Geheimer Finanzrat, Ministerialrat und Vortragender Rat im sächsischen Finanzministerium.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hans Friedrich Karl Wohlrab entstammte der ursprünglich vogtländischen Gerberfamilie Wohlrab mit dem Spitzenahn Johann Wohlrab († nach 1684). Wohlrabs Urgoßvater war der Loh-, Rot- und Sämischgerber in Reichenbach/Vogtland, Gottfried Wohlrab (17611843), sein Großvater war der Reichenbacher Ernst Gottlob Wohlrab (18071893), der ebenfalls Loh-, Rot- und Sämischgerber war.

Hans Wohlrab war der Sohn des Lehrers (u.a. an der Kreuzschule), Professors und Leiters des königlichen Gymnasiums zu Dresden-Neustadt, Geheimen Studienrates, Dr. phil. Ernst Martin Wohlrab (* 25. Oktober 1834 in Reichenbach/Vogtland; † 30. Mai 1913 in Dresden) und dessen 1862 in Dresden geheirateter Ehefrau Clara Agnes geb. Jencke (* 5. Dezember 1841 in Dresden; † 18. Juni 1904 ebenda), Tochter des Direktors der Dresdner Taubstummenanstalt, Johann Friedrich Jencke (18121893) und dessen Ehefrau Carolina geb. Loewe (18171882). Hans Wohlrab hatte noch fünf Geschwister, von denen die älteste Schwester jung und unverheiratet starb. Die anderen waren:

Hans Wohlrab heiratete am 25. November 1897 in Chemnitz Anna Klara Madeleine Gertrude geb. Enzmann (* 4. Juli 1873 in Chemnitz; † 24. April 1970 in Bodenteich/Niedersachsen), Tochter des königlich-sächsischen Oberjustizrates und Chemnitzer Ehrenbürgers Otto Enzmann (18411911) und dessen Ehefrau Anna Johanna geb. Rowland (18461925). Das Ehepaar Wohlrab hatte drei Söhne:

Wohlrabs Witwe Madeleine wohnte nach seinem Tod weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Borsbergstraße.[3] Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wohnte sie in der Dinglingerstraße 9.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hans Wohlrab nahm nach seinem höheren Schulbesuch ein Studium der Rechtswissenschaften in Bonn auf. Er ist erstmals 1886, während seiner Referendarszeit, als Amtsgerichts-Referendar im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Anfangs wohnte er in der elterlichen Wohnung in der Holzhofgasse 22.[5] Wohlrab blieb bis zum Ende seiner Referendarszeit, bis 1890 in Dresden.[6]

1892 kehrte Wohlrab als Assessor und Finanzsekretär nach Dresden, hier in das königliche Finanzministerium zurück,[7] 1893 zog er in eine eigene Wohnung in der Fürstenstraße 43,[8] 1897 in die Barbarossastraße 5 nach Striesen.[9] 1898 wurde Wohlrab zum königlich-sächsischen Finanzrat ernannt,[10] ein Jahr später, 1899 wurde er als juristischer Rat Mitglied der königlichen Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen,[11] die dem sächsischen Finanzministerium unterstellt war. 1902 zog Wohlrab mit seiner Familie nach Blasewitz an den Barteldesplatz 3, wo sie als Mieter in der Villa Nixdorff wohnten.[12] 1907 wechselte die Familie an den Schillerplatz 16 in Blasewitz.[13] Das war eine 7-Zimmer-Wohnung im zweiten Obergeschoss, wo man einen guten Blick auf das Blaue Wunder und die Elbe hatte.

1906 wurde Wohlrab zum königlich-sächsischen Oberfinanzrat bei der Generaldirektion der königlichen Staatseisenbahnen befördert.[14] 1911 wechselte Wohlrab wieder ins sächsische Finanzministerium, wo er vom sächsischen König Friedrich August III. zum Geheimen Finanzrat und zum Vortragenden Rat ernannt wurde. Er diente dort, zusammen mit Franz Conrad Otto als juristischer Rat in der III. Abteilung des Finanzministeriums des Königreiches Sachsen.[15][16] Nach dem Tod des Schwiegervaters Otto Enzmann erbte Wohlrabs Ehefrau Madeleine (zusammen mit ihrer Schwester Hanna) ein kleines Vermögen, so dass das Ehepaar noch Ende desgleichen Jahres in die neu erbaute Villa in der Emser Allee 36 einzog, deren Hauseigentümer Hans Wohlrab wurde.[17]

Wenige Jahre nach dem Erwerb der Villa in Blasewitz, als sich Wohlrab mit seiner Ehefrau auseinander gelebt hatte, zog er 1917 in eine eigene Wohnung in die Weststraße 11,[18] wo er wieder zur Miete wohnte. Während des Ersten Weltkrieges wurde Wohlrab in die sächsische Armee eingezogen. Gegen Ende des Krieges, ab 1917 erhielt er mit dem Komturkreuz des Albrechtsordens eine der höchsten Ordensstufen des Königreiches Sachsen sowie das Eiserne Kreuz in beiden Klassen.

1920, nach dem Ende des Krieges und der Novemberrevolution wurde er zum Ministerialrat im sächsischen Finanzministerium ernannt. Gleichzeitig war er dienstältester Vortragender juristischer Rat.[19] 1926 zog er in die Senefelderstraße 2,[20] 1928 in die Borsbergstraße 28b.[21] Aufgrund seines Todes im Dezember 1929, nach Ende des Redaktionsschlusses, ist Wohlrab noch im Dresdner Adressbuch von 1930 zu finden.[22] Er starb mit 66 Jahren an Krebs.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Kandidatenkonvikt – Missionare für Afrika auf bethel-historisch.de
  2. Adressbuch Dresden 1921, S. 2233, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1931, S. 958, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 1077, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1886, S. 579, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1890, S. 709, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1893, S. 833, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1894, S. 854, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1898, S. 696, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1899, S. 788, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1900, S. 811, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1903, S. 2351, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1908, S. 2453, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1907, S. 1112, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1912, S. 1239, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1918, S. 989, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1912, S. 2581, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1918, S. 2150, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1921, S. 1030, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 951, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1929, S. 1011, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1930, S. 1061, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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