Hans Manfred Krüger

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Hans Manfred Krüger (* 7. Oktober 1852 in Dresden; † 25. August 1926 ebenda) war ein deutscher Ingenieur, Eisenbahner und Ministerialbeamter, zuletzt als Geheimer Rat in der Zweigstelle Sachsen im Reichsverkehrsministerium. Er ist neben Claus Koepcke einer der beiden Architekten des Blauen Wunders, Dresdens berühmter Hängebrücken-Konstruktion.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hans Manfred Krüger entstammte der sächsischen Offiziers- und Beamtenfamilie Krüger. Seine Großeltern väterlicherseits waren der königlich-sächsische Premier-Lieutenant, Ritter des St.-Heinrichs-Ordens und spätere Polizeiinspektors zu Dresden, Johann Gottlieb Krüger (* um 1790; † 12. Dezember 1838 in Dresden) und dessen Ehefrau Henriette geb. Schwarz aus Reinhardtsgrimma.[1] Krügers Großonkel war der Pulverfabrikant, Freiberger Stadtrat und sächsische Landtagsabgeordenete Ludwig Bernhard Krüger (18231881).[2]

Krüger war der dritte Sohn des königlich-sächsischen Hofbaurates Heinrich Gottlieb Bernhard Krüger (* 20. August 1821 in Dresden; † 1. Juli 1881 ebenda) und dessen 1848 geheirateter Ehefrau Anna Elisabeth geb. Lehnert (* 1828; † 17. Januar 1905 in Dresden).[3] Krüger hatte noch fünf Geschwister, von denen mindestens vier jung starben.

Manfred Krüger heiratete am 5. Februar 1921 in Dresden Bertha Louise geb. Goodier (* 7. April 1870 in Döbeln; † 7. September 1947 in Dresden). Seine Witwe wohnte nach seinem Tod anfangs weiter in der Tieckstraße 2.[4] Zuletzt wohnte sie in der Hohenzollernstraße 5.[5]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Manfred Krüger studierte am königlich-sächsischen Polytechnikum Ingenieurwissenschaften. Er ist erstmals 1878 im Dresdner Adressbuch als Ingenieur-Assistent bei den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen in der Schnorrstraße 2 verzeichnet,[6] ab 1880 dann in der Strehlener Straße 15.[7] 1881 legte er seine staatliche Prüfung zum geprüften Zivilingenieur ab.[8] 1882 zog Krüger nach Johannstadt in die Elsasser Straße 5,[9] wo er bis 1890 wohnte. Ab 1887 ist er als Bauingenieur-Assistent bei den Staatseisenbahnen aufgeführt.[10] Bis 1893 verwirklichte Krüger zusammen mit dem Erbauer Professor Claus Koepcke die besondere Hängebrückenkonstruktion des Blauen Wunders in Loschwitz.[11]

1894 kehrte Krüger als königlicher Bauinspekteur nach Dresden zurück, wo er sich diesmal erst eine Wohnung am Markt 9 nahm,[12] aber bereits ein Jahr später in die Melanchthonstraße 7 zog.[13] 1899 erhielt er vom sächsischen König Albert den Rang eines königlichen Baurates.[14] 1901 zog er in die Tieckstraße 1.[15]

1903 erhielt Krüger vom sächsischen König Georg den Rang eines königlich-sächsischen Oberbaurates und wurde als technischer Hilfsarbeiter in das sächsischen Finanzministerium berufen, dem die sächsischen Staatseisenbahnen unterstellt waren.[16] Bereits ein Jahr später, Ende 1904 wurde Krüger vom letzten sächsischen König Friedrich August III. zum Geheimen Baurat erhoben,[17] 1905 zum Technischen Rat im königlichen Finanzministerium.[18]

1913 erhielt Krüger die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Dresden zum Dr.-Ingenieur h.c. (honoris causa, lateinisch für „der Ehre wegen“).[19] 1915, nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Krüger Vortragender Technischer Rat im Finanzministerium des Königreiches Sachsen mit gleichzeitiger Rangerhöhung zum Geheimen Rat. Im gleichen Jahr zog er in die Tieckstraße 2,[20] wo er bis zus einem Tod wohnte.[21] Nach dem Ersten Weltkrieg und der Auflösung der sächsischen Staatseisenbahnen, blieb Krüger Vortragender Rat, nun allerdings in der Zweigstelle Sachsen im Reichsverkehrsministerium, dem die neue Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) unterstellt wurden.[22] Krügers Vorgesetzter war der Ministerialdirektor und Vorstand der Zweigstelle Sachsen des Reichsverkehrsministeriums Franz Conrad Otto.[23]

1922 wurde Krüger unter Beibehaltung des Titels als Geheimer Rat und der Fortzahlung der gesetzlichen Bezüge als Beamter im Reichverkehrsministerium pensioniert.[24]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz aus Ancestry
  2. Freiberger Altertumsverein: Mitteilungen 1882, Ausgaben 18-20, Digitalisat auf Google Books, S. 106
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Adressbuch Dresden 1927/28, S. 539, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 560, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1878, S. 236, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1880, S. 249, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1882, S. 234, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1883, S. 238, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1887, S. 303, SLUB
  11. Joachim Stückrad/Prof. Wolfram Gibitz: Das Blaue Wunder, »Der Ankerkasten, in dem kein Anker ist« – ein Beitrag aus dem Elbhang-Kurier (3/2006), Onlineversion auf ortsverein-loschwitz-wachwitz.de
  12. Adressbuch Dresden 1895, S. 448, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1896, S. 470, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1900, S. 438, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1902, S. 477, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1904, S. 577, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1905, S. 585, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1906, S. 589, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1914, S. 613, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1916, S. 484, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 492, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1921, S. 492, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1921, S.. 1002, SLUB
  24. Adressbuch Dresden 1922/23, S. 545, SLUB
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