Heinrich Gottlieb Bernhard Krüger

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Heinrich Gottlieb Bernhard Krüger (* 20. August 1821 in Dresden; † 1. Juli 1881 ebenda) war ein sächsischer Baumeister und Architekt, zuletzt als königlich-sächsischer Hofbaurat. Er war ein Schüler von Gottfried Semper und langjähriger Vorstand des königlichen Hofbauamtes in Dresden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Heinrich Gottlieb Bernhard entstammte der sächsischen Offiziers- und Beamtenfamilie Krüger. Seine Eltern waren der königlich-sächsische Premier-Lieutenant, Ritter des St.-Heinrichs-Ordens und spätere Polizeiinspektors zu Dresden, Johann Gottlieb Krüger (* um 1790; † 12. Dezember 1838 in Dresden) und dessen Ehefrau Henriette geb. Schwarz aus Reinhardtsgrimma.[1] Krügers Bruder war der Pulverfabrikant, Freiberger Stadtrat und sächsische Landtagsabgeordnete Ludwig Bernhard Krüger (18231881).[2]

Bernhard Krüger heiratete 1848 Anna Elisabeth geb. Lehnert (* 1828; † 17. Januar 1905 in Dresden).[3] Krügers Witwe zog nach seinem Tod in eine Wohnung im Hintergebäude der Ostraallee 26.[4] Zuletzt wohnte sie in der Gerokstraße 51[5] und überlebte ihren Ehemann um 24 Jahre. Das Ehepaar Krüger hatte folgende Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Das Neue Museum dür die königliche Gemäldegalerie, die heutige Sempergalerie

Bernhard Krüger studierte bei Gottfried Semper,[6] 1843 auch in Italien, in Rom Architektur und Bau. Er kam 1849, zu einer Zeit als nach den Maiunruhen die Planungen für die neue Gemäldegalerie begannen, wieder nach Dresden, wo er erstmals 1850 im Dresdner Adressbuch als Bauschreiber Am Queckbrunnen 4 verzeichnet ist,[7] ein Jahr später dann als Bau-Conductor.[8]

1851 wurde Krüger vom sächsischen König Friedrich August II. zum königlichen sächsischen Hofbaumeister ernannt.[9] Als solcher leitete Krüger zusammen mit dem Oberlandbaumeister Karl Moritz Haenel den Bau des neuen Museums der Gemäldegalerie.[10] Ein Jahr später, 1852 zog Krüger in das Brühlsche Palais in die Augustusstraße 3.[11] für das 1860 eröffnete Neue Museum der königlichen Gemäldegalerie fertigte Krüger Spezialzeichnungen für die ornamentalen Arbeiten und für das Eckflügel-Kabinett A an.[12] 1862 zog Krüger in die Stallstraße 3, ein königliches Gebäude mit der Hofbauhof- und Hofbauschreiberei.[13] Dort lebte er bis zus einem Tod.

Nach dem Bau des neuen Museums am Zwinger schuf Krüger einige Anbauten an den königlichen Schlössern und lieferte den Entwurf für den kleinen Ballsaal. Dieser Saal wurde im Auftrag von König Johann von Sachsen konzipiert und zwischen 1865 und 1868 gebaut. Genutzt wurde der Saal für Gesellschaften und Kammerbälle. Mit seinen prächtigen vergoldeten Deckengemälden sowie den prunkvollen Geländern und Leuchtern gilt er als wichtiges Zeugnis des Historismus und des Semperschen Architekturverständnisses.[14] 1876 erhob der sächsische König Albert Krüger zum königlich-sächsischen Hofbaurat.[15] Am 14. Januar 1878 erfolgte durch Krüger die feierliche Übergabe des neuen Hoftheaters an die königliche Intendanz.[16]

Krüger starb in der Nacht zum 1. Juli 1881.[17]

[Bearbeiten] Bauten (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz aus Ancestry
  2. Freiberger Altertumsverein: Mitteilungen 1882, Ausgaben 18-20, Digitalisat auf Google Books, S. 106
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Adressbuch Dresden 1882, S. 234, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1905, S. 585, SLUB
  6. Franz Reuleaux: Einführung in die Geschichte der Erfindungen, Bildungsgang und Bildungsmittel der Menschheit, 2019, Leseprobe auf Google Books, S. 271
  7. Adressbuch Dresden 1850, S. 249, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1851, S. 80, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1852, S. 84, SLUB
  10. Müller, Klunzinger, Adolf Seubert: Die Künstler aller Zeiten und Völker, oder, Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen etc. von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart, Band 2, 1860, Digitalisat auf Google Books, S. 528
  11. Adressbuch Dresden 1853, S. 78, SLUB
  12. Die Königliche Gemälde-Gallerie im Neuen Museum zu Dresden, Beschreibung und Erläuterung sammtlicher Gemälde nach der Ordnung der Räume,..., Bände 1-2, Dresden 1860, Digitalisat auf Google Books, S. 120, 128 u. 172
  13. Adressbuch Dresden 1863, S. 153, SLUB
  14. Tag der offenen Tür: Kleiner Ballsaal im Residenzschloss Dresden erstmals zugänglich, Onlineversion auf medienservice.sachsen.de vom 20. Januar 2019
  15. Adressbuch Dresden 1877, S. 222, SLUB
  16. Bartholf Senff: Signale für die musikalische Welt, Band 12, 1878, Digitalsat auf Google Books, S. 102
  17. Todtenschau in: Illustrierte Zeitung, No. 1984 vom 9. Juli 1881, Digitalisat auf Google Books
  18. Barockgarten Großsedlitz auf www.besuchen-sie-dresden.de

[Bearbeiten] Weblinks

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