Gustel von Blasewitz

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Medaillon der Gustel von Blasewitz im Schillergarten
Gruft der Familie Renner auf dem Eliasfriedhof

Gustel von Blasewitz, eigentlich Johanne Justine Renner geb. Segedin (* 5. Januar 1763 in Dresden; † 24. Februar 1856 in Dresden), auch Szegedin, Sagadin, war eine Blasewitzer Stifterin.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Gustel von Blasewitz war die Enkelin von Ferdinand Segedin. (Ein geborener Türke, welcher als eheleiblicher Sohn eines Obristen und Kommandanten zu Segedin in Ungarn in Zeulenroda getauft wurde.) Ferdinand war Gastwirt in Culmitzsch.


Ihr Vater Johann Christoph Segedin wurde in Culmitzsch geboren und kam durch höfige Kontakte nach Dresden. Er war kurf. sächs. Leibjagdkutscher S. M. König von Polen und Kurfürst zu Sachsen. Hier ehelichte er die Tochter eines Fischers aus Loschwitz, welche früh verstarb. Nach einem schweren Unfall wurde der Vater 1756 Thorwächter im Großen Garten. Seine zweite Ehefrau schenkte ihm mindestens drei Kinder. Justine wurde am 5. Januar 1763 in der Rügerschen Wirtschaft am Großen Garten geboren.

Nach dem Tod des Vaters (1. Dezember 1763) verehelichte sich die Mutter Johanne Dorothea Pohl ein weiteres Mal. Nun mit dem kurf. sächs. Lakai oder Heiduk Carl Friedrich Fleischer am 25. 9. 1764 zu Loschwitz. Noch als Witwe erwarb sie das Schenkgartengut, den heutigen Schillergarten, welches als Erbe nach der Mutters Tod an die drei Segedin-Geschwister ging.

Fortan arbeitete Gustel im Schenkgut Blasewitz. Sie heiratete den Advokaten und späteren Ratsherrn Christian Friedrich Renner und wohnte zuletzt Drehgasse 2.[1]

Von Friedrich Schiller wurde sie im "Wallenstein" als Marketenderin verewigt, was sie sehr erbost haben soll. Beide kannten sich von Schillers Besuchen im Schenkgut bzw. dem Schank-Garten und dieser war sehr angetan von Gustel.

Sie stiftete 1836 ein Legat von 100 Talern für das Waisenhaus.

Das Grab der Gustel von Blasewitz befindet sich auf dem Eliasfriedhof. Es gibt mehrere Theaterstücke über sie, beispielsweise "Die Gustel aus Blasewitz" (1863) und "Gustel von Blasewitz" (1935). Ihr zu Ehren wurde in Dresden die Justinenstraße benannt, im SchillerGarten ist ein Medaillon von ihr angebracht. Die Justine-Renner-Stiftung verteilte Prämien für Blasewitzer Schulkinder.

[Bearbeiten] Bildergalerie

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden, 1856

[Bearbeiten] Weblinks

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