Emil August Egmont Bonitz

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche

Emil August Egmont Bonitz (* 29. November 1844 in Schwarzenberg/Erzgebirge; † 28. März 1926 in Dresden) war ein sächsischer Jurist und Staatsbeamter, u.a. als Amtshauptmann, zuletzt als Regierungsbeamter in Dresden im Rang und mit Titel eins königlich-sächsischen Geheimen Rates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Emil August Egmont Bonitz entstammte eigentlich der Pfarrer- und späteren Beamtenfamilie Hasper mit dem Urahn, Pfarrer Christoph Hasper (16431690). Bonitz Urgroßvater väterlicherseits war der kursächsische General-Akzise-Inspektor Christoph Gottlob Hasper (17231797, sein Großvater der königlich-preußische Kommissionsrat und Gerichtsamtmann Friedrich Christian Gottlob Hasper (17561822).

Egmont Bonitz war der Sohn des Schwarzenberger Drahthammerwerkbesitzers, Friedensrichters und königlich-sächsischen Kommerzienrat Carl Emil Bonitz (früher Hasper, * 20. August 1810 in Eilenburg; † 31. Dezember 1891 in Zwickau)[1] und dessen Ehefrau Franziska Theresia geb. Ilberg (* 14. Juli 1824 in Wiehe bei Eckartsberga; † 11. Juli 1908 in Dresden), Tochter des Schwarzenberger Kreisgerichtsrates Philipp Theodor Ilberg (17981877) und dessen Ehefrau Franziska Therese Hasper (1800–1877).

Egmont Bonitz heiratete 1874 Emma Clementine Maria geb. Ilberg (* 8. April 1853 in Crossen a.O., heute Krosno Odrzanskie; † 22. März 1933 in Dresden). Das Ehepaar Bonitz hatte folgende Kinder:

Bonitz' Witwe wohnte 1933 zuletzt in der Würzburger Straße 65.[2]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Egmont Bonitz erhielt seine höhere Schulbildung u.a. auf dem Zwickauer Gymnasium, wo er im Schuljahr 1861/62 am 10. Mai 1861 mit 16 Jahren in die Sekunda der Abiturstufe aufgenommen wurde.[3] Michaelis 1864 erhielt Bonitz für seine schulischen Leistung eine Prämie der Hempel'schen Stiftung zu Zwickau. Am 12. Dezember 1864 sprach Bonitz als Primaner auf dem Festakt des Zwickauer Gymnasiums zu Ehren des Geburtstages des sächsischen Königs Johann das Eröffnungsgedicht.[4] Ostern 1865 erhielt er sein Reifezeugnis und studierte anschließend an den U niversitäten Bonn und Leipzig Rechtswissenschaften.

1869 bestand Bonitz mit der ersten juristischen Staatsprüfung das Referendarexamen und wurde anschließend als Referendar zugelassen. 1871 promovierte Bonitz zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) an der Universität Leipzig. Am 1. November 1871 wurde er Hilfsreferendar beim Amtsgericht im erzgebirgischen Schwarzenberg. 1874 trat er nach seiner bestandenen zweiten juristischen Staatsprüfung in den sächsischen Staatsdienst über. Bonitz wurde Bezirksassessor im sächsischen Department des Innern bei der neuerrichteten Amtshauptmannschaft Schwarzenberg im Erzgebirge. Als solcher ist er auch im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1878 verzeichnet.[5]

1879 wurde Bonitz vom neuen königlich-sächsischen Regierungsassessor ernannt. Später wurde er zur Amtshauptmannschaft Zwickau versetzt, wo er 1884 zum königlich-sächsischen Regierungsrat bei der dortigen Kreishauptmannschaft befördert wurde. 1885 ist er als solcher im Zwickauer Adressbuch unter dem damaligen Kreishauptmann Heinrich Bernhard Freiherr von Hausen verzeichnet.[6] In jenem Jahr wohnte Bonitz zusammen mit seinen Eltern in der Zwickauer Friedrichstraße 3.[7] Am 1. April 1888 zog Bonitz mit seiner Familie in die dortige Albertstraße 3 um,[8] wo er noch 1892 wohnte.,[9]

Am 15. Oktober 1892 ernante der sächsische König Albert Bonitz unter Verleihung des Ranges als Oberregierungsrat zum Amtshauptmann bei der Amtshauptmannschaft Auerbach im sächsischen Vogtland. Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger, Adolf Maximilian von Polenz.[10] In Auerbach wohnte Bonitz in der Bahnhofstraße 12B.[11] 1896 wurde Bonitz als bisheriger Amtshauptmann nach Bautzen versetzt, wo er am 1. Juli 1896 vom sächsischen König Albert zum Ersten Rat bei der Kreishauptmannschaft Bautzen im Rang eines Geheimen Regierungsrates berufen wurde.[12] Sein Vorgesetzter war der Kreishauptmann Hans Alexander von Bosse,[13] dessen Vertretung Bonitz bei einer Abwesenheit übernahm. Die königliche Kreishauptmannschaft Bautzen war gleichzeitig die Konsistorialbehörde der Oberlausitz.[14] In Bautzen zog Bonitz mit seiner Familie in die Wilhelmstraße 8.[15]

1898 wurde Bonitz vom sächsischen König als Vortragender Rat - weiterhin im Rang eines Geheimen Regierungsrates - in das sächsische Ministerium des Innern nach Dresden berufen. Als solcher ist er erstmals 1899 im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Hier zog er anfangs in die Franklinstraße 36.[16] 1901 wurde Bonitz zum Präsidenten der Brandversicherungskammer des Königreiches Sachsen ernannt, womit er an den Kaiser-Wilhelm-Platz 3 zog.[17]. Dieses Amt hatte er bis 1911 inne. 1907 erhielt Bonitz vom letzten sächsischen König Friedrich August III. seine Rangerhöhung zum Geheimen Rat. 1911, nach seiner Pensionierung als Brandversicherungs-Kammer-Präsdient a.D. (außer Dienst), unter Beibehaltung seines Titels als Geheimer Rat und unter Fortzahlung einer staatlichen Pension, zog Bonitz in das Haus Schillerstraße 1,[18] wo er bis 1926 wohnte.

Bonitz zog kurz vor seinem Tod noch in eine Wohnung in der Bautzner Straße 74.[19] Er starb im 82. Lebensjahr. Er wurde auf dem St.-Pauli-Friedhof beerdigt. Das Grab ist erhalten.[20]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Carl Emil Bonitz, Kurzvita im Bonitz Forum.
  2. Adressbuch Dresden 1933, S. 66, SLUB.
  3. Hugo Ilberg: Gymnasium zu Zwickau, Jahresbericht über das Schuljahr 1861–1862..., Zwickau 1862, Digitalisat auf Google Books, S. 47.
  4. Hugo Ilberg: Gymnasium zu Zwickau, Jahresbericht über das Schuljahr 1864–1865..., Zwickau 1865, Digitalisat auf Google Books, S. 35 u. 52.
  5. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1878, Dresden 1878, S. 319.
  6. Adreßbuch der Kreisstadt Zwickau 1885/86, S. 273, SLUB.
  7. Adreßbuch der Kreisstadt Zwickau 1885/86, S. 8, SLUB.
  8. Adreßbuch der Kreisstadt Zwickau 1888, S. 177, SLUB.
  9. Adreßbuch der Kreisstadt Zwickau 1892, S. 207, SLUB.
  10. Die Behauptung im Bonitz-Forum, dass Bonitz von 1877 bis 1892 Amtshauptmann in Auerbach in Sachsen war, ist falsch. Ab 1877, weiter 1886 bis 1892 war Adolf Maximilian von Polenz Amtshauptmann in Auerbach.
  11. Adressbuch Auerbach im Vogtland 1896, S. 7, SLUB.
  12. Dresdner Journal, Ausgabe vom 1. Juli 1896, Digitalisat der SLUB, S. 1259.
  13. Adreßbuch der Stadt Bautzen 1897, S. 1, SLUB.
  14. Deutsche Evangelische Kirche: Das evangelische Deutschland, Band 2, Leipzig 1898, Digitalisat auf Google Books, S. 370.
  15. Adreßbuch der Stadt Bautzen 1897, S. 27, SLUB.
  16. Adressbuch Dresden 1899, S. 52, SLUB.
  17. Adressbuch Dresden 1902, S. 60, SLUB.
  18. Adressbuch Dresden 1912, S. 81, SLUB.
  19. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 65, SLUB.
  20. Datensatz auf Find a Grave.

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge