Carl Gustav von Weber

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen der briefadeligen Familie von Wagner von 1829

Carl Gustav Justus von Weber, später auch Karl Gustav Justus von Weber (* 1836; † 29. August 1900 in Loschwitz) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt als Direktor am Dresdner Landgericht im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Oberjustizrates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Carl Gustav Justus von Weber entstammte der briefadeligen Juristenfamilie von Weber, die 1829 mit seinem Großvater, Dr. jur. Carl Gottlieb Weber (17731849), königlich-sächsischer Vizeappellations-Gerichtspräsident in den erblichen Adelstand erhoben wurde. Die Vorfahren väterlicherseits stammten aus St. Kilian in Thüringen. Seine Onkel waren u.a. der Geheime Regierungsrat Ferdinand von Weber (18071880) und der Anton von Weber (18171888) und der Wirkliche Geheime Rat Anton von Weber (18171888), sächsischer Oberlandesgerichtspräsident. Ein Halbvetter von Gustav von Weber war der Hildesheimer Oberbürgermeister Gustav Struckmann (18371919), den er mehrmals in Hildesheim besuchte und mit dem ihm eine lebenslange Freundschaft verband.[1]

Gustav von Weber war der älsteste Sohn des königlich-sächsischen Ministerial- und Geheimen Rats und Direktors des Hauptstaatsarchivs Carl von Weber (* 1. Januar 1806 in Dresden; † 18. Juli 1879 in Loschwitz) und dessen 1835 geheirateter Ehefrau Sophie Dorothea geb. Tenge († 1883 in Loschwitz), Tochter des Osnabrücker Gutsbesitzers Tenge.[2] Von Weber hatte noch zwei Geschwister, u.a. seinen Bruder:

Gustav von Weber war mit Johanna Theodora Maria geb. Apel († 1902 in Loschwitz) verheiratet. Das Ehepaar von Weber hatte drei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Gustav von Weber studierte ab dem Wintersemster 1853/54 bis zum Frühjahrssemester 1857 Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig.[3] Er ist erstmals 1860 im Dresdner Adressbuch als Protokollant am königlichen Bezirksgericht in Dresden verzeichnet. Er wohnte anfangs in der elterlichen Wohnung in der Lüttichaustraße 27.[4] 1862 wurde er Auditor am königlichen Appellationsgericht, wo sein Onkel Anton von Weber zu dieser Zeit Appellationsgerichts-Vizepräsident war. Zu dieser Zeit wohnte von Weber in der Lüttichaustraße 12.[5] Ab 1863 arbeitete er für vier Jahre als Aktuar am königlichen Gerichtsamt und zog an die Bürgerwiese 10,[6] 1864 wieder in die Lüttichaustraße, diesmal in die Hausnummer 7.[7] 1867 wurde von Weber zum Assessor am königlichen Gerichtsamt ernannt. Im gleichen Jahr zog er in die Lüttichaustraße 26.[8] In diesem Amt blieb er bis 1869.

1871 kehrte von Weber als Assessor an das königliche Bezirksgericht nach Dresden zurück und zog in die Zirkusstraße 1.[9] 1872 erhielt von Weber vom sächsischen König Johann den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Gerichtsrats am Bezirksgericht Dresden.[10][11] 1874 wechselte von Weber zum Appellationsgericht und erhielt den Charakter eines Appellationsrates.[12] 1876 zog er in die Räcknitzstraße 4.[13] Im gleichen Jahr erhielt er den Titel eines wirklichen Appellationsrates.[14]

Spätestens ab 1876 war von Weber Eigentümer einer Sommerwohnung im damals noch selbstständigen Dresdner Vorort Loschwitz, wo im gleichen Jahr auch sein zweiter Sohn Paul geboren wurde. Er wohnte dort im Haus 270 in der Loschwitzer Victoriastraße, dert späteren Hausnummer 20, der Villa „Immer heiter, Gott hilft weiter“.[15] Dort wohnte er neben seinem Onkel Anton von Weber, mittlerweile Senatspräsident, ab 1885 Wirklicher Geheimer Rat und dessen Ehefrau Adolphine sowie seiner Mutter Sophie Dorothea von Weber und seiner Schwester Oda Johanna Luise von Weber (18541903). Letztere wohnten in der Villa „Bagatelle“.[16][17] Auch sein Onkel, der Schriftsteller Ernst Heinrich von Weber (18301902) und dessen Ehefrau Hilma sind ab 1900 im Loschwitzer Adressbuch zu finden.[18]

1879 wurde von Weber vom sächsischen König Albert zum Kammerdirektor am königlichen Landgericht ernannt.[19] Ab 1882 als Landgerichtsdirektor verzeichnet,[20] zog er 1884 wieder an die Bürgerwiese, diesmal in die Hausnummer 17.[21] 1888 erhielt von Weber den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Oberjustizrates.[22] 1896 ging von Weber unter Beibehaltung seines Titels als Oberjustizrates a.D. (außer Dienst) und unter Zahlung der gesetzlichen Pension in den Ruhestand. Für seine Verdienste als Richter wurde er am Ende seiner Beamtenlaufbahn mit dem Offizierskreuz des Albrechtsordens ausgezeichnet.[23]

Von Weber wohnte zuletzt an der Bürgerwiese 18, wo er ab 1889 im Adressbuch von Dresden aufgeführt ist. Seine Witwe wohnte nach seinem Tod in der Christianstraße 32,[24] behielt aber die Sommerwohnung in der Loschwitzer Victoriastraße,[25] wo sie bis zu ihrem Tod wohnte.[26] Danach wohnte ihre Tochter Margarethe dort.[27]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gustav Struckmann: Lebenserinnerungen von Oberbürgermeister Dr. Gustav Struckmann zu Hildesheim: eine Quellenedition, Bernward-Verlag, 1991, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 108
  2. Reiner Gross, Manfred Kobuch: Beiträge zur Archivwissenschaft und Geschichtsforschung, Böhlau-Verlag, 1977, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 161
  3. Jens Blecher, Gerald Wiemers: Die Matrikel der Universität Leipzig: Die Jahre 1832 bis 1863, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, 2006, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 599
  4. Adressbuch Dresden 1860, S., SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1863, S. 283, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1864, S. 297, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1865, S. 302, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1868, S. 332, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1872, S. 364, SLUB
  10. Ministerium der Justiz (Hrsg.): Königlich Sächsisches Justizministerialblatt, 6. Jahrgang, Dresden 1872, Digitalisat auf Google Books, S. 23
  11. Adressbuch Dresden 1873, S. 380, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1875, S. 409, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1877, S. 431, SLUB
  14. Carl Heinrich Heydenreich: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen, 42. Band, Leipzig 1876, Digitalisat auf Google Books, S. 520
  15. Häuserbuch Loschwitz 1900, S. 2130, SLUB
  16. Erstmalig im Adreßbuch Loschwitz 1883, S. 33, SLUB
  17. Adreßbuch Loschwitz 1886, S. 38, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1900, Loschwitz, S. 2115, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1880, S. 479, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1882, S. 440, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1885, S. 510, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1889, S. 648, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1897, S. 601, SLUB
  24. Adressbuch Dresden 1901, S. 826, SLUB
  25. Adressbuch Dresden 1901, Loschwitz, S. 2240, SLUB
  26. Adressbuch Dresden 1902, Loschwitz, S. 2322, SLUB
  27. Adressbuch Dresden 1903, Loschwitz, S. 2550, SLUB
Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge