Alfred von Craushaar

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Karl Heinrich Alfred von Craushaar, auch Carl Heinrich Alfred von Craushaar (* 5. Oktober 1848 in Dresden; † 21. Januar 1901 in Bautzen) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt als Kommandeur des Landwehrbezirks Bautzen im Rang eines Obersts.

[Bearbeiten] Familie

Karl Heinrich Alfred von Craushaar entstammte dem Adelsgeschlecht von Craushaar. Die Familie hatte eine lange Tradition im Kurfürstentum Braunschweig bei hochrangigen Beamten- und Offizierspositionen. Stammvater ist der kurfürstlich-hannoversche Oberst und Kriegskommissar Johann Georg Craushaar (16571734), dessen Söhne Johann Friedrich August von Craushaar (17001777), Amtmann des braunschweigisch-lüneburgischen Stiftes Ilfeld und Georg Christian von Craushaar (17021769), königlich-großbritannischer und kurbraunschweigisch-lüneburgischer Oberwachtmeister am 14. Oktober 1749 den kaiserlichen Reichsadelstand erhielten. Anfang des 19. Jahrhunderts kam die Familie durch Karl Hermann von Craushaars Großvater nach Sachsen.

Von Craushaar war der älteste Sohn des sächsischen Juristen und Verwaltungsbeamten im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Rates, Karl Hermann von Craushaar (* 10. November 1810 in Freyburg an der Unstrut; † 18. Februar 1893 in Dresden) und dessen 1847 geheirateter Ehefrau Klara Auguste von Beust (* 20. August 1821 in Neuenfalz; † 28. März 1888 in Dresden). Alfred von Craushaar hatte noch drei Geschwister:

Von Craushaars Großeltern väterlicherseits waren der königlich-sächsische Rittmeister und spätere Amtshauptmann sowie Floßmeister, Friedrich Karl Gottlob Heinrich (17791841) und dessen Ehefrau Charlotte Henriette Karoline geb. Grohmann verw. von Stieglitz (17731848).

Alfred von Craushaar heiratete am 23. Oktober 1875 in Dresden Elsbeth Luise von Carlowitz (* 14. August 1855 in Dresden; † nach 1919). Das Paar hatte vier Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Craushaar schlug wie viele seine Vorfahren und Familienmitglieder eine militärische Laufbahn ein. Er trat 1868 in die sächsische Armee ein.

Von Craushaar wurde 1869 in den ersten Leutnantsdienstgrad ernannt und ist erstmals 1870 im Dresdner Adressbuch als Secondeleutnant im königlich-sächsischen Schützenregiment verzeichnet. Er wohnte anfangs in Dresden in der Leipziger Straße 1.[1] 1871 nahm er als junger Offizier am Deutsch-Französischen Krieg teil. Für seine Verdienste wurde er mit dem Eisernen Kreuz und dem Ritterkreuz des Albrechtsordens ausgezeichnet. Nach dem Krieg diente er weiter als Leutnant in der 1. Kompanie des Schützenregiments Nr. 108. Zu dieser Zeit wohnte er in der Schützenkaserne in der Königsbrücker Straße,[2] ab 1872 am Alaunplatz.[3] In Dresden blieb er bis 1874.

Spätestens seit 1878 diente von Crausharr in der Garnison Freiberg. 1886 ist er im Rang eines königlich-sächsischen Hauptmanns in der Freiberger Garnison verzeichnet. Er wohnte in der sächsischen Bergstadt in der dortigen Weisbachstraße 1.[4] In Freiberg, wo von Craushaar Kompaniechef der 1. Kompanie des 1. Jägerbataillons Nr. 12 unter Führung des damaligen Bataillonskommandeurs Freiherr von Hausen war,[5] blieb er bis 1890.

1891 wurde von Craushaar als Bataillonskommandeur in das 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 nach Dresden versetzt. In Dresden wohnte er mit seiner Familie in der Melanchthonstraße 17c,[6] ab 1892 in der Schillerstraße 39.[7] 1894 wurde von Craushaar etatmäßiger Stabsoffizier im Rang eines Oberstleutnants [8] im 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" unter der Führung des damaligen Regimentskommandeurs Oberst Hingst.[9]

1895 wurde von Craushaar nach Bautzen versetzt, wo er Kommandeur des Landwehrbezirks, anfangs im Rang eines Oberstleutnants a. D. (außer Dienst) wurde. 1898 wurde von Craushaar noch in den Rang eines Obersts z. D. (zur Disposition) befördert.[10] Er lebte bis zu seinem Tod in Bautzen in der Töpferstraße 47.[11]

Nach dem Tod von Craushaar wohnte seine Witwe ab 1901 zunächst in der Bautzner Georgstraße 15,[12] zuletzt, bis 1919 in der Wettinstraße 40.[13]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Königlich-preußischer Roter-Adler-Orden 4. Klasse
  • Ritterkreuz 1. Klasse des herzoglich-Sachsen-Ernestinischen Hausordens

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1870, SLUB, S. 60
  2. Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 61
  3. Adressbuch Dresden 1873, SLUB, S. 65
  4. Adressbuch Freiberg 1886, SLUB, S. 75
  5. Adressbuch Freiberg 1889, SLUB, S. 164
  6. Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 120
  7. Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 124
  8. Adressbuch Dresden 1895, SLUB, S. 145
  9. Adressbuch Dresden 1895, Behördenverzeichnis, SLUB, S. 1646
  10. Adressbuch Bautzen 1899, SLUB, S. 41
  11. Adressbuch Bautzen 1896, SLUB, S. 39
  12. Adressbuch Bautzen 1902, SLUB, S. 54
  13. Adressbuch Bautzen 1919, SLUB, S. 42
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