Karl Theodor von Petrikowsky

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Wappen der Adelsfamilie von Petrikowsky

Karl Theodor von Petrikowsky, auch Carl Theodor von Petrikowsky (* 1828 in Wurzen; † 4. Juni 1901 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Obersts.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Karl Theodor von Petrikowsky entstammte dem ursprünglich polnischen Adelsgeschlecht Petrikowski, welches zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Kursachsen kam. Mehrere Mitglieder der Adelsfamilie traten in die sächsische Armee ein. Die Familie erwarb die Rittergüter Oppitzsch, Freiberg im Vogtland und Albernau. Der Königlich Sächsische Major a.D. und Landtagsabgeordnete, August Gottlieb von Petrikowsky, der mit Sidonie, der Tochter des Königlich Sächsischen Kreis-Oberforstmeisters Gottlob Heinrich von Lindenau auf Polenz, verheiratet war, vereinigte sich 1830 mit königlicher Erlaubnis im Namen und Wappen zur Adelsfamilie Petrikowsky-Lindenau, da sein Schwiegervater ohne männliche Nachkommen starb.[1][2]

Karl Theodor von Petrikowsky wurde als Sohn des königlich-sächsischen Hauptmanns v.d.A. sowie späteren sächsischen Postmeisters zu Wurzen, Christian Friedrich von Petrikowsky und dessen Ehefrau Karoline geb. Weselowski geboren. Sein Vater war außerdem für die Kommunalgarde in Wurzen zuständig [3] Am 17. August 1835 kaufte sein Vater das Stadtgut Crostigall in Wurzen. 1848 verkaufte Karl Theodors Mutter, mittlerweile Witwe, den gesamten Besitz an Gebäuden, Feldflur, Wiesen, Gärten, Fischhältern für 25.000 Taler an den Ökonomen Adolph Morgenstern.[4]

Karl Theodor von Petrikowsky war mit Wilhelmine Ottilie von Petrikowska verheiratet. Seine Witwe wohnte nach seinem Tod weiterhin in der Wohnung in der Bautzner Straße 21.[5]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Theodor von Petrikowsky wuchs anfangs bei seinen Eltern auf dem Gut Crostigall auf, das seit 1839 zur Stadtgemeinde Wurzen gehörte. Er schlug wie nicht wenige seiner Vorfahren und Verwandten eine militärische Berufslaufbahn ein.

Von Petrikowsky trat 1843, mit 15 Jahren, als Kadett in das sächsische Kadettenkorps ein. Mit Wirkung vom 1. Januar 1848 wurde von Petrikowsky zum Portepee-Junker ernannt, damit Offizersanwärter und als solcher in das 3. Schützenbataillon in Wurzen eingegliedert. Dieses stand seit 1847 unter dem Befehl von Major Benedikt Eugen von Klüchtzner. Am 24. Februar 1849 erhielt von Petrikowsky als überzähliger Offizier in diesem Schützenbataillon sein Offiziersdiplom im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé- Lieutenant. Noch im gleichen Jahr wurde er zum 4. Schützenbataillon unter dem Kommando von Major Freiherr von Falkenstein nach Leipzig versetzt. Ein Jahr später, am 4. November 1850 wurde von Petrikowsky bereits zum Premier-Lieutenant befördert und kam zum 2. Schützen-Bataillon mit dem Kommandeur Major von Bose, das ebenfalls in Leipzig disloziert war. Alle vier Schützenbataillone gehörten zur Schützenbrigade von Oberst Heinrich Gustav Friedrich von Hake. In Leipzig wohnte von Petrikowsky 1852 im Mittelgebäude in Reichels Garten.[6] Noch im gleichen Jahr zog er in das „Deutsche Haus“ am Leipziger Königsplatz 6-8.[7] 1853 wurde von Petrikowsky zum Bataillonsadjutanten in seiner Einheit, die mittlerweile in 2. Jägerbataillon umbenannt wurde, ernannt. Im gleichen Jahr zog er in das Gartenhaus an der Wasserkunst 10 in Leipzig,[8] 1855 in die Königstraße 4,[9] 1857 in die Querstraße 27b,[10] 1860 dort in die Hausnummer 7.[11]

In der Dienststellung als Bataillonsadjutant blieb von Petrikowsky zehn Jahre, bis 1863. Am 23. Juni 1863 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum 4. Infanterie-Bataillon nach Dresden versetzt. Dort übernahm er als Kompaniechef die 4. Kompanie. Bereits eineinhalb Jahre später wurde er wieder zum 1. Jäger-Bataillon und damit zurück nach Leipzig versetzt, wo er sein Absteigequarteier weiter in der dortigen Querstraße 7 hatte.[12] In Leipzig übernahm er die 2. Kompanie des Jägerbataillons als Kompaniechef. Seine Einheit gehörte zu dieser Zeit zur Leipziger Jägerbrigade unter dem Kommando von Oberst Bernhard von Schimpff.

Als Kompaniechef im 1. Jägerbataillon „Kronprinz“ Nr. 12 nahm von Petrikowsky am Deutschen Krieg 1866 teil, in dem das Königreich Sachsen an der Seite von Österreich gegen Preußen kämpfte. Kommandeur des Freiberger Jägerbataillons war zu dieser Zeit Ludwig Moritz Lothar Freiherr von Hausen. Im Deutschen Krieg erhielt er für seine Tapferkeit den sächsischen Verdienstorden. Nach dem Krieg verlegte man das 1. Jägerbataillon in die Jägerkaserne nach Freiberg. Dort blieb er bis 1869.

Am 17. Juni 1869 wurde von Petrikowsky unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum etatmäßigen Stabsoffizier im Schützen-(Füsilier-)Regiments Nr. 108 ernannt. Er zog damit nach Dresden, wo er erstmals 1870 im Dresdner Adressbuch verzeichnet ist, wohnhaft in der Bautzner Straße 5.[13] Als Stabsoffizier im Dresdner Schützenregiment nahm von Petrikowsky am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil, wo er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Noch zu Beginn des Krieges, Ende 1870 wurde von Petrikowsky zum Kommandeur des 3. Bataillons im Schützenregiment ernannt. Nach dem Krieg kehrte er mit seiner Einheit in die neu erbaute Schützenkaserne am Dresdner Alaunplatz zurück.

Am 27. Januar 1874 wurde von Petrikowsky in seiner Dienststellung als Bataillonskommandeur im Schützen-(Füsilier-)Regiments „Prinz Georg“ Nr. 108 zum Oberstleutnant befördert. Das Regiment stand zu dieser Zeit unter der Führung des damaligen Obersts Adolf von Tschirschky und Bögendorff.[14] Von Petrikowsky blieb im aktiven Dienst als Bataillonskommandeur bis zum 21. Juni 1875 und wurde am folgenden Tag unter Fortzahlung der gesetzlichen Bezüge, der Verleihung des Charakters eines Obersts z.D. (zur Disposition) und der Erlaubnis des Tragens der Armeeuniform in der Öffentlichkeit in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

Karl Theodor weiterhin nahe der Albertstadt in der Bautzner Straße, in der Hausnummer 21 und wurde wie viele andere Offiziere auf dem Inneren Neustädter Friedhof beerdigt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Wappen derer von Lindenau auf www.uni-leipzig.de
  2. Carl von Andrian Neues Allgemeines Deutsches Adelslexikon im Verein mit mehreren Historikern herausgegeben von Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke Siebenter Band (Ossa - Ryssel) Leipzig, 1867 Friedrich Voigt`s Buchhandlung, s.a. Gedbas
  3. Die Communalgarden des Königreichs Sachsen, H. C. von Nostitz-Drzewiecki, Dresden 1832, Online-pdf auf Google Books, S. 125
  4. Chronik des Stadgutes Crostigall auf www.kultur-hoch3-wurzen.eu]
  5. Adressbuch von Dresden 1902, S. 506, Onlineversion der SLUB Dresden
  6. Leipziger Adreß-Buch 1852, S. 35, SLU
  7. Leipziger Adreß-Buch 1853, S. 118, SLU
  8. Leipziger Adreß-Buch 1854, S. 123, SLUB
  9. Leipziger Adreß-Buch 1856, S. 133, SLUB
  10. Leipziger Adreß-Buch 1858, S. 148, SLUB
  11. Leipziger Adreß-Buch 1861, S. 187, SLUB
  12. Leipziger Adreß-Buch 1864, S. 228, SLU
  13. Adressbuch Dresden 1870, S. 222, SLUB
  14. Preußisches Infanterie=Seitengewehr M/71 beim Königl. Sächs. Schützen=Regiment "Prinz Georg" No 108 auf www.deutsches-blankwaffenforum.de
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