Max von Seydewitz

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Wappen der Adelsfamilie von Seydewitz

Max Karl Kurt von Seydewitz, anfangs auch Max Carl Curt von Seydewitz (* 28. April 1857 in Lauterbach bei Bad Lausick; † 12. Mai 1921 in Berlin-Charlottenburg) war ein sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur eines Infanterie-Großverbandes mit dem Rang eines Generals der Infanterie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Max Karl Kurt von Seydewitz stammte aus der 1. Linie des meißnischen Uradelsgeschlecht von Seydewitz. Sein Goßvater väterlicherseits war der Rittergutsbesitzer auf Braunsdorf, Kurt von Seydewitz (17801853).

Von Seydewitz war das achte Kind des Rittergutsbesitzers auf Sohland, Karl Friedrich Kurt von Seydewitz (* 9. Juli 1814 in Rosßdorf; † 27. Juni 1863 in Mittel-Sohland am Rotstein, heute Rothenburg/Oberlausitz) und dessen 1841 geheirateter Ehefrau Helene Elisabeth geb. von Kiesewetter (* 20. Oktober 1821 in Bautzen; † 18. Juni 1897 in Tharandt). Von Seydewitz hatte noch neun Geschwister, darunter sieben Brüder, von denen drei ebenfalls an der St. Afra in Meißen lernten:

Max von Seydewitz heiratete am 9. April 1890 in Freiberg Koralie Luise Elisabeth geb. Bilharz (* 26. Dezember 1865 in Preußisch Moresnet, heute Neu-Moresnet/Belgien; † 22. Juni 1949 in Gmund, Tegernsee), Tochter des königlich-sächsischen Oberbergrates und Ober-Betriebsdirektors der fiskalischen Erzbergwerke[1] Oskar Anton Bilharz (18311917) und dessen Ehefrau Louise Johanette Caroline geb. Diesterweg (18401918). Das Ehepaar von Seydewitz hatte drei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Max von Seydewitz erhielt seine erste Bildung im elterlichen Hause, seine höhere Schulbildung dann an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er zu Ostern, am 22. April 1871 als Schüler eintrat. Er besuchte das Gymnasium bis zur Reifeprüfung die er zu Ostern 1877 ablegte. Danach entschied er sich für eine militärische Karriere und trat noch im gleichen Jahr als Kadett in die sächsische Armee, zu dieser Zeit bereits in die neue Kadettenanstalt in der Dresdner Albertstadt ein. Bereits im Spätsommer 1877 wurde von Seydewitz zum Unteroffizier ernannt.

Am 20. November 1877 wurde von Seydewitz zum Portepee-Fähnrich und damit zum Offiziersanwärter ernannt, mit gleichzeitiger Versetzung zum 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 nach Freiberg, zur damaligen Zeit unter der Führung des Kommandeurs Oberstleutnant von Schönberg. Am 6. Oktober 1878 erhielt von Seydewitz sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant. Er diente als solcher in der 4. Kompanie im 1. Jägerbataillon in Freiberg, ab 1879 in der 2. Kompanie, ab 1880 wieder in der 4. Kompanie.

1881 wurde von Seydewitz zum sächsischen Kadettenkorps nach als Diszipinaroffizier kommandiert. Hier wohnte er zu dieser Zeit in einer Dienststube im Kadettenhaus in der Albertstadt, im dortigen Hauptgebäude.[3] Er blieb in Dresden bis 1885. Im gleichen Jahr kehrte von Seydewitz zurück zum Jägerbataillon nach Freiberg, wo er in die 1. Kompanie eingegliedert wurde. Am 24. Oktober 1885 erhielt von Seydewitz den Charakter als Premier-Lieutenant. Ab 1886 war er etatmäßiger Premier-Lieutenant im Freiberger Jägerbataillon. Er wohnte im gleichen Jahr in der Kasernenstraße 270 in Freiberg.[4] 1888 wurde er in die 2. Kompanie versetzt, gleichzeitig aber zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert, wo er bis 1891 blieb. Am 24. März 1891 erhielt von Seydewitz seine Beförderung zum Hauptmann (2. Klasse) mit gleichzeitiger Versetzung als Ingenieuroffizier zum Pionier-Bataillon Nr. 12 nach Dresden. Diesmal zog er mit seiner Familie in eine Wohnung in der Kurfürstenstraße 9.[5]

1893 wurde von Seydewitz à la suite des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12 gestellt und zum Adjutanten der 3. Infanterie-Brigade Nr. 47 in Leipzig ernannt. Dieser Verband wurde zu dieser Zeit von Generalmajor Müller von Berneck geführt, im gleichen Jahr Hauptmann 1. Klasse, bis 1896. In der Messestadt zog von Seydewitz an den Dorotheenplatz 5.[6] 1896 wurde von Seydewitz zum 3. Jäger-Bataillon Nr. 15 nach Wurzen versetzt, wo er Kompaniechef der der 4. Kompanie wurde. In der Domstadt zog er in die Innenstadt in die Domgasse 2.[7] 1897 wurde er in Wurzen à la suite gestellt und als Eisenbahn-Kommissar zum sächsischen Generalstab nach Dresden kommandiert. In dieser Dienststellung wurde von Seydewitz 1898/99 zum königlich-preußischen Großen Generalstab kommandiert und am 13. September 1899 zum Major befördert.

Nach seiner Rückkehr nach Dresden übernahm er die Dienststellung als Eisenbahn-Linien-Kommissar im sächsischen Generalstab, weiterhin à la suite des Wurzener Jägerbataillons gestellt. Zu dieser Zeit zog er mit seiner Familie in eine Wohnung in der Sängerstraße 6.[8] Er blieb im Amt des Eisenbahnlinienkommiaars bis 1900, diente danach aber weiter als etatmäßiger Generalstabsoffizier der 2. sächsischen Division Nr. 24 in Leipzig. Dort zog er in die Bismarckstraße 12 im Stadtteil Gohlis nahe der dortigen Infanteriekaserne.[9] Ab 1902 diente von Seydewitz als Generalstabsoffizier des XIX. (2. königlich-sächsischen) Armeekorps mit Stab in Leipzig.[10] Am 22. April 1905 wurde von Seydewitz unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant neuer Kommandeur des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12 in Freiberg. Das Kommando übte er aber nur ein reichliches Jahr aus.

1906 wurde von Seydewitz zum Abteilungschef im Kriegsministerium in Dresden ernannt und mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Inspektion der Infanterieschulen beauftragt. Diesmal zog er in Dresden in die Schillerstraße 39.[11] In der Dienststellung als Abteilungschef im Ministerium wurde von Seydewitz am 1. Mai 1907 zum Oberst befördert. Er blieb Abteilungschef bis 1910. Im gleichen Jahr wurde er zum Kommandeur des Schützen-(Füsilier-)Regiments Nr. 108 in Dresden ernannt. Er führte das Regiment als Kommandeur aber nur etwa ein Jahr.

Am 21. April 1911 wurde von Seydewitz vom sächsischen König Friedrich August III. zum Generalmajor und gleichzeitig zum Kommandeur der 8. Infanteriebrigade Nr. 89 in Zwickau ernannt. Damit befehligte er folgende Truppenteile der sächsischen Armee:

In Zwickau zog von Seydewitz in die dortige Hohernzollernstraße 79,[12] wo er bis 1914 wohnte.[13] Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte von Seydewitz seinen Großverband an die Front.

Noch im gleichen Jahr, am 19. August 1914 wurde von Seydwitz zum Generalleutnant befördert. Mit dieser Rangerhöhung durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel „Exzellenz“ führen. Am 25. Dezember 1914 übernahm Max von Seydewitz als sächsischer General und neuer Divisionskommandeur die 75. Reserve-Division, ein Großverband der preußischen Armee. Er führte den Verband, der zum XXXVIII. Reserve-Korps an der Ostfront gehörte, bis zum 11. April 1916. Danach übergab er die Befehlsgewalt über die preußische Division an den Generalleutnant Ernst von Hoeppner.[14]

Danach wurde von Seydewitz als Generalleutnant z.D. (zur Disposition) unter Fortzahlung der gesetzlichen Bezüge und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform in der Öffentlichkeit in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Er zog noch 1917 nach Berlin-Charlottenburg in die Goethestraße 12, wo er erstmals 1918 im Berliner Adressbuch verzeichnet ist.[15] Im gleichen Jahr erhielt er den Charakter eines Generals der Infanterie, einem 3-Sterne-General.[16] Am 4. Januar 1919 war von Seydewitz Mitbegründer des rechtskonservativen und monarchistischen Großdeutschen Jugendbundes im Berliner Bechsteinsaal, dessen ersten Vorsitz er übernahm. Von Seydewitz Witwe lebte nach dem Tod ihres Mannes bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in ihrem Haus in der Charlottenburger Goethestraße.[17]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Freiberg 1891, S. 88, SLUB
  2. Galerie Neue Kunst Fides, Dresden auf www.galerie20.smb.museum
  3. Adressbuch Dresden 1882, S. 394, SLUB
  4. Adressbuch Freiberg 1886, S. 129, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1892, S. 671, SLUB
  6. Adressbuch Leipzig 1894, S. 777, SLUB
  7. Adressbuch Wurzen 1896/97, S. 90, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1900, S. 707, SLUB
  9. Adressbuch Leipzig 1901, S. 1055, SLUB
  10. Adressbuch Leipzig 1903, S. 1124, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1907, S. 966, SLUB
  12. Adressbuch Zwickau 1912/13, S. 456, SLUB
  13. Adressbuch Zwickau 1914/15, S. 444, SLUB
  14. 75. Reserve-Division im Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe
  15. Adressbuch Berlin 1918, S. 2682 auf digital.zlb.de
  16. Adressbuch Berlin 1919, S. 2959 auf digital.zlb.de
  17. Adressbuch Berlin 1943, S. 2880 auf digital.zlb.de

[Bearbeiten] Weblinks

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