Karl Graf von Dönhoff

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Friedrich Ludwig Karl Emil Adolf Graf von Dönhoff, auch Carl Graf von Dönhoff-Friedrichstein (* 27. Juli 1833 in Berlin; † 29. Juni 1906 in Dresden) war ein deutscher Diplomat, u. a. königlich-preußischer Gesandter am Sächsischen Hofe im Rang und mit Titel eines Wirklichen Geheimen Rates.

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Ludwig Karl Emil Adolf Graf von Dönhoff entstammte dem preußischen Stamm des westfälischen Adelsgeschlechts von Dönhoff, Ast Friedrichstein (polnisch auch Denhoff), deren Mitglieder hohe Beamtenstellen am preußischen Hof inne hatten. Er war der Sohn des Oberhofmeisters der Königin-Witwe Elisabeth von Preußen, Eugen Graf von Dönhoff (* 17. April 1803 in Potsdam; † 9. September 1871 in Berlin) und dessen Ehefrau Emilie geb. von Brockhausen (* 1. Mai 1802 in Dresden; † 14. August 1833 in Berlin). Karls Großvater war August Graf von Dönhoff (17641838), Landeshofmeister des Königreiches Preußen.

Karl Graf von Dönhoff heiratete am 12. August 1867 in Morcote bei Lugano Maria Beccadelli di Bologna (* 6. Februar 1848 in Neapel; † 20. Januar 1929 in Rom), die Tochter des Principe di Camporeale, Domenico Beccadelli di Bologna (18261863) und dessen Ehefrau Laura geb. Acton (18291915). Karls Ehefrau war eine Vertraute der preußischen Kronprinzessin Victoria und spielte eine große Rolle in der italienischen und deutschen Aristokratie.[1] Das Paar hatte zwei Kinder:

Nachdem sich Karls Frau Anfang der 1880er Jahre in den damals jungen Diplomaten und späteren preußischen Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow verliebte, ließ sie sich von Dönhoff 1882 scheiden. Von Bülow erreichte, dass ihre auch katholisch geschlossene Ehe 1884 durch den Vatikan annulliert wurde, so dass einer Hochzeit des Paares nichts mehr im Weg stand, die dann am 9. Januar 1886 in Wien erfolgte. Karl Graf von Dönhoff heiratete nach seiner Scheidung nicht noch einmal.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Graf von Dönhoff schlug eine Karriere im diplomatischen Korps des Königreiches Preußen ein und wirkte anfangs, bis 1869 als königlich-preußischer Legationssekretär bei der preußischen Gesandtschaft in Stuttgart. Danach wurde er in die preußische Gesandtschaft am Kaiserhof nach Wien versetzt, wo er bis 1879 als Legationsrat arbeitete. Im gleichen Jahr kam von Dönhoff nach Dresden.

Graf von Dönhoff ist erstmals 1880 im Dresdner Adressbuch als Kammerherr und Legationsrat bei der königlich-preußischen Gesandtschaft in Sachsen sowie als Mitglied des Deutschen Ordens („Deutscher Herr des Balleis Utrecht) verzeichnet. Als außerordentlicher Gesandter des Königreiches Preußen und bevollmächtigter Minister am sächsischen Hof bezog er eine Wohnung in der Goethestraße 1 (heute Gret-Palucca-Straße)[3], wo er bis zu seinem Lebensende wohnte. In diesem Haus befand sich im Erdgeschoss auch die königlich-preußische Gesandtschaftskanzlei.

1888 wurde Graf von Dönhoff in den Rang eines Wirklichen Geheimen Rates erhoben. Gleichzeitig erhielt er den Ehrentitel „Exzellenz“.[4] Bis 1906 blieb von Dönhoff in seinen Ämtern und wurde nach seinem Tod auf dem Alten Jerusalemer Friedhof in Berlin beerdigt.

Karl Graf von Dönhoff war Rittergutsbesitzer der Rittergüter Rützenhagen, Kartlow, Schönfeld und Gieskow im Kreis Belgard in Pommern.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Komturkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
  • Königlich-preußischer Roter-Adler-Orden 3. Klasse mit der Schleife
  • Königlich-preußischer Kronenorden 3. Klasse am Erinnerungsband
  • Ritterkreuz des fürstlich-hohenzollernschen Hausordens
  • Ehren-Ritter des königlich-preußischen Johanniter-Ordens
  • Ritterkreuz 1. Klasse des Zivil-Verdienstordens der bayrischen Krone
  • Offizierskreuz des königlich-italienischen St. Mauritius- und Lazarus-Ordens
  • Ritterkreuz des königlich-sizilianischen Militär-Ordens des Heiligen Constantin
  • Kaiserlich-österreichische Eiserne Krone 3. Klasse
  • Großkreuz des kaiserlich-österreichischen Franz-Joseph-Ordens
  • Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-württembergischen Ordens der Krone

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Rosen – Namensgebung auf www.welt-der-rosen.de
  2. Datensatz auf Geneall
  3. Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 89
  4. Adressbuch Dresden 1889, SLUB, S. 112
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