Karl August Müller

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche

Karl August Müller, auch Carl August Müller (* 19. April 1804 in Ragewitz bei Grimma; † 16. Februar 1863 in Dresden) war ein sächsischer Lehrer und Historiker, u.a. als Gymnasiallehrer am Vitzthumschen Gymnasium und als langjähriger Professor am Dresdner Kadettenhaus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Karl August Müller enstammte der aus Denkwitz bei Grimma stammenden sächsischen Familie Müller, deren Ahnlinie bis auf Hans Müller zurückgeht. Müllers Großvater war Johann Gottfried Müller (* 1727), seine Eltern waren Carl Gottfried Müller (* 30. November 1762 in Denkwitz; † 14. September 1815) und dessen 1776 geheirateter Ehefrau Rosina Elisabeth geb. Frost (* 10. März 1763 in Lampersdorf bei Wermsdorf; † 10. Juli 1835), Tochter des Johann Michael Frost und dessen Ehefrau Anna Maria Frost.

Karl Müller heiratete am 17. April 1849 in Görlitz Christiane Auguste Theodore geb. Haupt (* 4. Juli 1827 in Kottwitz; † 28. August 1893 in Dresden), Tochter von Johann Leopold Haupt (17971883) und dessen Ehefrau Friederika Augusta geb. Braun (* 1801). Der Sohn des Ehepaares Müller war:

Müllers Witwe wohnte nach seinem Tod anfangs am Räcknitzplatz 7,[1] zuletzt in der Förstereistraße 4.[2]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Müller wurde am 22. April 1804 evangelisch-lutherisch in Ragewitz getauft. Er erhielt seine höhere Schulbildung an der königlichen Landesschule in Grimma, in die er am 3. Juni 1817 als Schüler eintrat. Er blieb an der Schule bis zum 22. März 1823, mit dem Erhalt seines Reifezeugnisses. Danach studierte er Philosophie, u.a. an der Universität in Jena.

1829 folgte Müller einem Ruf nach Dresden, als Gymnasiallehrer an das Vitzthumsche Geschlechtsgymnasium zu kommen. Spätestens 1831 wechselte er als Lehrer an das Blochmannsche Erziehungsinstitut, das zusammen mit dem Vitzthumschen Gymnasium unter der Leitung von Professor Karl Justus Blochmann dem vereinten Gymnasialhaus angehörte. Müller war zu dieser Zeit vierter von insgesamt 13 ordentlichen Lehrern am Dresdner Gymnasium neben Blochmann selbst.[3] Als Lehrer am Blochmannschen Erziehungsinstitut ist er erstmals im gleichen Jahr im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Er wohnte anfangs im Haus 458a in der Großen Plauenschen Gasse,[4] der späteren Hausnummer 8. 1838 veröffentlichte Müller sein Hauptwerk über den Hof und die Familie des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I., das er nach handschriftlichen Quellen im königlichen Archiv zusammengetragen und angefertigt hatte.[5] Kritiker bescheinigen allerdings der damaligen Veröffentlichung, dass es nicht den historischen Wert als andere Werke dergleichen Zeit hatte. Mit seinem Hauptwerk veröffentlichte Müller auch eine weitere Schrift über das Söldnerwesen im Dreißigjährigen Krieg, das eine deutlich bessere Kritik erhielt.[6]

1841 zog er in die Dippoldiswaldaer Gasse 2,[7] 1842 noch an den Elbberg 19.[8] 1843 zog Müller nach Leipzig, um dort an der Leipziger Realschule als ordentlicher Lehrer für Geschichte und der deutschen Sprache zu unterrichten. 1844 erhielt Müller für seine historischen Studien eine Ehrenpromotion der Universität Jena, die er mit einem Dankschreiben beantwortete.[9] 1845 ist erstmals mit dem Doktortitel der Philosophie (Dr. phil.) im Leipziger Adressbuch verzeichnet. Er wohnte in der Messestadt in der Salomonstraße 4.[10]

Anfang 1848 wurde Müller als Professor für Geschichte an die Militärbildungsanstalt im Kadettenhaus berufen. Müller kehrte nach Dresden zurück und zog diesmal in eine Wohnung im Hintergebäude der Großen Klostergasse 7.[11] 1854, mittlerweile als Professor an der Kriegsschule zu Dresden betitelt, zog er in die Leipziger Straße 7a,[12] 1855 in die Wiesenthorstraße 2b,[13] 1857 in die Stallgasse 1.[14] Müller unterrichtete 13 Jahre, bis 1861 als Geschichtslehrer an der Dresdner Kadettenanstalt.[15] Im gleichen Jahr wurde er unter Beibehaltung seines Titels als Professor a.D. (außer Dienst) an der Miltärschule unter Fortzahlung einer Pension in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig zog er in die Räcknitzstraße 1,[16] wo er bis zu seinem Tod wohnte.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1864, S. 197, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1893, S. 510, SLUB
  3. Karl Zimmermann/ Friederich Zimmermann: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft, 8. Jahrgang, Darmstadt 1841, Digitalisat auf Google Books, S. 343
  4. Dresdner Adress-Kalender 183, S. 183, SLUB
  5. Friedrich Wilhelm BARTHOLD: Geschichte des grossen deutschen Krieges vom Tode Gustav Adolfs ab, mit besonderer Rücksicht auf Frankreich, 1. Teil, Stuttgart 1842, Digitalisat, S. 222
  6. Wilhelm Schäfer: Sachsen-Chronik für Vergangenheit und Gegenwart..., 1. Serie, Dresden 1854, Digitalisat auf Google Books, S. 190
  7. Dresdner Adress-Handbuch 1842, S. 189, SLUB
  8. Dresdner Adress-Handbuch 1843, S. 195, SLUB
  9. Archivportal Thüringen: Philosophische Fakultät der Universität Jena, Dekanatsakten Band 1, 1844/45
  10. Leipziger Adreß-Buch 1845, S. 83, SLUB
  11. Adreß-Handbuch Dresden 1849, S. 89, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1855, S. 147, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1856, S. 154, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1858, S. 151, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1861, S. 168, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1862, S. 176, SLUB
  17. W. Adolf Schmidt (Hrsg.): Zeitschrift für Geschichtwissenschaft, Band 4, Berlin 1845, Digitalisat auf Google Books, S. 442
  18. Alfred Estermann: Blätter für literarische Unterhaltung (1826-1850 [-1898]), Digitalisat auf Google Books, S. 372
  19. Datensatz auf www.swissbib.ch

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge