Julius Karl Adolf von Schulz

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Wappen der Adelsfamilie von Schulz(e)

Julius Karl Adolf von Schulz, auch Julius Carl Adolph von Schulz (* 4. Juli 1817 in Dresden; † 5. November 1895 ebenda) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur eines sächsischen Infanterie-Großverbandes im Rang eines Generalleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Julius Karl Adolf von Schulz entstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Schulz/ von Schultz/ von Schulze, die am 11. September 1790, während des sächsischen Reichsvikariats von Kurfürst Friedrich August III. in den erblichen Addelstand erhoben wurde. Von Schulz' Großvater war der Rittergutsbesitzer in Mittelhorka bei Görlitz, Johann George Schulz, ab 1790 von Schulz (* 1734; † 19. August 1806 in Mittelhorka bei Görlitz).

Von Schulz war der Sohn des Ehrenbürgers von Leipzig, Stadtkommandanten von Dresden und königlich-sächsischen Generalmajors Adolf Heinrich Ludwig von Schulz (* 2. Januar 1791 in Mittelhorka/ Niederschlesischer Oberlausitzkreis; † 22. Oktober 1857 in Dresden) und dessen Ehefrau Sophie Friederike Henriette geb. Krebs (* 1792; † 2. Dezember 1824 in Dresden). Von Schulz' Mutter starb im Kindsbett seiner jüngsten Schwester. Er hatte noch drei Geschwister:

Julius Karl Adolf von Schulz war dreimal verheiratet. In erster Ehe heiratete er 1849 Maria Johanna Auguste geb. von Sichart (18301858), Tochter der Auguste von Sichart geb. Freiin von Apel.[6] Aus dieser Ehe entstammten zwei Söhne:

Von Schulz heiratete in zweiter Ehe am 30. Juni 1868 Elisabeth Silvia Henriette Emilie geb. Freiin von Beust (* 29. Juni 1839; † um 1873 in Leipzig). Aus dieser Ehe entstammten zwei Kinder:

Von Schulz heiratete in dritter Ehe am 15. Mai 1877 in Brießnitz an der Elbe Johanna Katharina geb. von Nostitz-Drzewiecka (* 4. Januar 1837 in Bad Schandau; † 15. Oktober 1911 in Dresden),[13] Tochter des königlich-sächsischen Oberzoll- und Steuerdirektors Hans Karl Friedrich von Nostitz-Drzewiecki (18071850) und dessen Ehefrau Charlotte geb. Schönberg (18141868).[14] Von Schulz' Witwe wohnte nach seinem Tod weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Hauptstraße 20.[15]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Julius Karl Adolf von Schulz schlug wie sein Vater eine militärische Laufbahn ein. Am 1. April 1830, mit nur 12 Jahren, trat er als Kadett in das Kadettenkorps der sächsischen Armee ein, wo er im alten Kadettenhaus in Dresden seine höhere Schulbildung erhielt. 1835 wurde er Portepee-Fähnrich und damit Offiziersanwärter.

Im Alter von 18 Jahren, am 5. März 1836 erhielt von Schulz sein Offiziersdiplom im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant mit einer Anstellung im 2. Schützenbataillon in Leipzig. Er ist erstmals 1837 im Leipziger Adressbuch als Leutnant verzeichnet, zu dieser Zeit in der Kaserne in der Leipziger Blauen Mütze.[16] Noch im gleichen Jahr zog er in Leipzig in das Haus 859 in der Windmühlengasse,[17] 1838 an den Petersteinweg,[18] 1839 dann in die Zeitzer Straße 6,[19] wo er bis 1848 wohnte. 1839 wurde er im 2. Schützenbataillon zum Jägeroffizier ernannt.

Am 22. Februar 1844 wurde von Schulz zum Premier-Lieutenant befördert, weiter im 2. Schützenbataillon in Leipzig dienend. 1846 wurde er als Adjutant zum sächsischen Kriegsministerium kommandiert. 1847 wurde er Brigade-Adjutant der leichten Infanterie unter dem Brigadekommandeur Oberst Albrecht Ernst Stellanus Graf von Holtzendorff in Leipzig, ab 1848 auch unter dem neuen Kommandeur Oberst Eduard Heinrich von Treitschke.

Am 21. Oktober 1849 wurde von Schulz unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann (3. Klasse) zum Kompaniechef im 3. Schützenbataillon ernannt, das ab 1850 in Dresden disloziert war. In Dresden zog er an den Kohlmarkt 1, wo [20] er bis 1862 wohnte. 1853 wurde das 3. Schützenbataillon in 3. Jägerbataillon umbenannt. 1858 wurde er dort zum Hauptmann 2. Klasse erhoben, im zweiten Quartal 1861 dann zum Hauptmann 1. Klasse. Am 1. August 1861 wurde von Schulz unter gleichzeitiger Beförderung zum Major 2. Stabsoffizier im 3. Jägerbataillon in Dresden.

1862 versetzte man von Schulz als Kommandeur des 7. Infanterie-Bataillons nach Marienberg. Diese Infanterieeinheit gehörte zur 2. Infanterie-Brigade „vac. Prinz Maximilian“ unter dem Kommando von Brigadier Oberst Hans Herrmann Bruno von Hake.

1865 wurde von Schulz neuer Kommandeur des 4. Jäger-Bataillons in Leipzig. Diese Einheit gehörte zur Brigade unter dem Befehlshaber Oberst Georg Freiherr von Wagner. In Leipzig zog er diesmal in den Schleußiger Weg 1.[21] Am 23. Juli 1866 wurde von Schulz, weiter in der Dienststellung als Kommandeur des 4. Jägerbataillons, zum Oberstleutnant befördert. Als solcher nahm er auch am Deutschen Krieg teil, in dem Sachsen auf der Seite Österreichs gegen die preußische Allianz stand.

Nur reichlich sieben Monate später, am 7. März 1867 wurde von Schulz zum Oberst befördert und zum Kommandeur des Schützen-(Füsilier-)Regiments Nr. 108 ernannt. Der Stab und das 1. Bataillon waren zu dieser Zeit noch in Werdau disloziert, wo auch von Schulz diente. Das 2. Bataillon des Regiments war dagegen Crimmitzschau, das 3. Bataillon im vogtländischen Reichenbach stationiert. 1868 erhielt von Schulz' Regiment das Standquartier mit dem 1. und 2. Bataillon in Leipzig, das 3. Bataillon dagegen in Wurzen. In Leipzig zog er diesmal in eine Wohnung an den Roßplatz 11.[22] Ab dem 29. September 1869 kam das Schützen-(Füsilier-)Regiment in die neue Schützenkaserne am Alaunplatz nach Dresden.

Noch im gleichen Jahr, 1869 wurde von Schulz vom sächsischen König Johann zum Kommandeur der 4. Infanterie-Brigade Nr. 48 mit dem Brigade-Stabsquartier in Leipzig ernannt. Damit befehligte er folgende sächsische Truppenteile:

Ebenfalls 1869 zog von Schulz in die Leipziger Windmühlenstraße 27.[23] Von Schulz nahm als Brigadekommandeur mit seinem sächsischen Großverband am Deutsch-Französischen Krieg teil. Während des Krieges, am 26. August 1870 wurde er in seiner Dienststellung zum Generalmajor ernannt. Für sein „...tapferes und umsichtiges Benehmen in den Schlachten und Gefechten 1870 gegen Frankreich...“ erhielt von Schulz von König Johann den höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen, den Militär-St.-Heinrichs-Orden.[24] Nach dem Krieg wurden von Schulz neben den zwei Stamm-Regimentern noch folgende Landwehr-Einheiten unterstellt:

Am 23. September 1874 wurde von Schulz auf eigenes Ersuchen von König Albert unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform als Generalmajor z.D. (zur Disposition) in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Diesmal zog er in Dresden in die Bautzner Straße 6.[26] 1877 zog er in die Hauptstraße 20.[27] Von Schulz wohnte zuletzt in der Dresdner Neustadt in der Hauptstraße 22, wohin er 1880 gezogen war und wurde nach seinem Tod auf dem Inneren Neustädter Friedhof beerdigt. In seinem letzten Lebensjahr erhielt er noch den Charakter eines Generalleutnants, womit er und seine Ehefrau den Ehrentitel „Exzellenz“ führen durften.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Adressbuch Dresden 1858, S. 202, SLUB
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Adressbuch Dresden 1892, S. 653, SLUB
  5. Datensätze auf Ancestry
  6. Datensatz auf MyHeritage
  7. Datensatz auf Ancestry
  8. Adressbuch Dresden 1905, S. 933, SLUB
  9. Datensatz auf MyHeritage
  10. Datensatz auf MyHeritage
  11. Datensatz auf MyHeritage
  12. Datensatz auf MyHeritage
  13. Datensatz auf Ancestry
  14. Justus Perthes: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Uradelige Häuser, 6. Jahrgang, Gotha 1905, Digitalisat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, S. 560
  15. Adressbuch Dresden 1896, S. 786, SLUB
  16. Leipziger Adreß-Buch 1837, S. 28, SLUB
  17. Leipziger Adreß-Buch 1838, S. 30, SLUB
  18. Leipziger Adreß-Buch 1839, S. 30, SLUB
  19. Leipziger Adreß-Buch 1840, S. 30, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1851, S. 134, SLUB
  21. Leipziger Adreß-Buch 1866, S. 294, SLUB
  22. Leipziger Adreß-Buch 1868, S. 319, SLUB
  23. Adressbuch Leipzig 1870, S. 362, SLUB
  24. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden, 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 61ff.
  25. Adressbuch Leipzig 1872, S. 388, SLUB
  26. Adressbuch Dresden 1875, S. 354, SLUB
  27. Adressbuch Dresden 1878, S. 392, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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