Georg Freiherr von Wagner (Vater)

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Wappen der Freiherren von Wagner

Georg Freiherr von Wagner, auch George Freiherr von Wagner (* 2. April 1810 in Dresden; † 9. Dezember 1888 ebenda) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang als Generalmajor. Er war u.a. Stadtkommandant von Leipzig.

[Bearbeiten] Familie

Georg Freiherr von Wagner entstammte der in den Freiherrenstand erhobenen sächsischen Beamten- und Juristenfamilie Wagner. Deren Stammherr, von Wagners Großvater, der Jurist und kursächsische Geheime Rat Andreas von Wagner (17271805),[1] Sohn des Kreisamtmannes zu Leipzig und kursächsischen Kommissionsrates Dr. Thomas Wagner (16691737),[2] erhielt am 25. September 1790 den Reichsadel während des kursächsischen Reichsvikariats.

Georg Freiherr von Wagner war der vierte Sohn des königlich-sächsischen Geheimen Finanzrats, Thomas von Wagner (* 26. Juli 1759 in Leipzig; † 16. Dezember 1817 in Dresden) und dessen 1794 geheirateter Ehefrau Johanne Karoline Amalie geb. Freiin von Manteuffel (* 13. Januar 1772; † 25. April 1848 in Dresden), Tochter des kursächsischen Majors und Kommandeurs der Invaliden-Kompanie, Christoph von Mühlendorf Reichsfreiherr von Manteuffel (17271803). Sein Vater erhielt die Standeserhebung zum Freiherren am 22. August 1812. Georg hatte noch folgende bekannte Geschwister:

Georg Freiherr von Wagner heiratete am 9. Februar 1852 in Dresden Mathilde geb. Becker (* 17. Juli 1815 in Magdeburg; † 17. April 1879 in Dresden). Das Paar hatte einen Sohn:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Georg Freiherr von Wagner schlug eine militärische Laufbahn in der königlich-sächsischen Armee ein, in die er bereits als 13-Jähriger als Kadett eintrat. Anfang des Jahres 1829, als 18-Jähriger wurde er zum Portepee-Junker ernannt. Noch im gleichen Jahr erhielt er sein Offizierspatent und wurde im Alter von 19 Jahren in den ersten Leutnantsdienstgrad, zum Sous-Lieutenant ernannt.

Freiherr von Wagner ist erstmals 1832 im Dresdner Adressbuch als Offizier im Rang als Lieutenant (Leutnant) verzeichnet und wohnte anfangs in der Neustädter Infanteriekaserne,[6] wo er bis 1837 blieb, bevor er in eine andere Garnison versetzt wurde. Im gleichen Jahr wurde er zum Oberleutnant befördert. 1841 kehrte von Wagner nach Dresden und bezog abermals eine Dienstwohnung in der Neustädter Kasernenstraße 1,[7] wo er bis 1842 wohnte. 1848 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann.

1849 nahm von Wagner mit seiner Einheit am Krieg in Schleswig-Holstein teil, nachdem das Königreich Sachsen sowie die Herzog- und Fürstentümer in Thüringen als Mitglieder des Deutschen Bundes ein Truppenkontingent unter Führung des Herzogs Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha stellten. Er war einer von sieben Offizieren, zu dieser Zeit bereits im Rang eines Hauptmannes im 2. Schützen-Bataillon, der am 17. Mai 1849 wegen derer "Auszeichnungen im Gefecht bei Düppel" zum Ritter des königlich-sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Ordens ernannt wurden, die höchste Auszeichnung der sächsischen Armee.[8] Nach dem Krieg kehrte von Wagner mit dem 2. königlich-sächsischen Schützenbataillon in die Garnison nach Leipzig zurück, wo er 1852 mit seiner Ehefrau eine Wohnung in der dortigen Moritzstraße 1b, in der sogenannten "Glocke" bezog.[9] Dort wurde auch sein gleichnamiger Sohn geboren, der später ebenfalls Offizier wurde und es auch bis zum General brachte.

Am 19. April 1851 wurde von Wagner zum Major befördert. 1853 wechselte er in das 2. Jägerbataillon, das zu dieser Zeit ebenfalls in Leipzig stationiert war und zog dort an den Löhrs Platz 4.[10] 1854 wurde er dort aggregierter (überzähliger) Major [11] und übernahm spätestens 1857 als Bataillonskommandeur bis 1860 eine Einheit der 2. königlich-sächsischen Infanterie-Brigade "Prinz Maximilian", das 7. Bataillon.[12][13] Nachdem von Wagner ab 1861 Kommandeur im 4. sächsischen Jägerbataillon als Teil der sächsischen Jägerbrigade war,[14] zwischenzeitlich in der Leipziger Rudolphstraße 1 wohnte,[15] wurde er noch 1861 zum Oberstleutnant befördert und zog wieder in das Haus am Löhrs Platz 4.[16] Er blieb bis 1865 Bataillonskommandeur in Leipziger Jägerbataillon.

Im gleichen Jahr wurde von Wagner zum Stadtkommandanten von Leipzig und gleichzeitig zum Oberst befördert. Mit seiner Ehefrau und den zwei Kindern zog er an den Roßplatz 11 in der Messestadt.[17] In der Dienststellung als Stadtkommandant blieb von Wagner bis 1866. Im gleichen Jahr wurde er zum Brigadekommandeur der königlich-sächsischen Jägerbrigade ernannt, deren Stab ebenfalls in Leipzig war.[18] 1867 ist von Wagner zum letzten Mal im Leipziger Adressbuch verzeichnet.[19] Im gleichen Jahr wurde er als Brigadekommandeur Chef der 4. königlich-sächsischen Infanterie-Brigade Nr. 48 mit dem Stabsquartier im erzgebirgischen Annaberg.[20] In dieser Dienststellung wurde er zuletzt zum Generalmajor ernannt.

Ab 1870 wohnte Georgs Vater, mittlerweile als Generalmajor a.D. (außer Dienst) pensioniert, in Dresden in der Großen Klostergasse 8,[21] wahrscheinlich weil sein Sohn Georg zu dieser Zeit bereits in der königlichen Neustädter Kadettenschule studierte. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erhielt er mit dem Komturskreuz des königlich-sächsischen Albrechtsordens für seine Verdienste in der sächsischen Armee nochmals eine der höchsten Auszeichnungen.[22]

Freiherr von Wagner starb 1888 und wohnte zuletzt in Dresden in der Kaiserstraße 7.[23] Er war langjähriges Mitglied der "Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Vaterländischer Sprache und Alterthümer" in Leipzig.[24]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Neue oberdeutsche allgemeine Literaturzeitung: im Jahre 1811, München, Digitalisat auf Google Books, S. 333
  2. Christoph Weidlichs, Rechts-Consulentens zu Halle Biographische Nachrichten von den jetztlebenden Rechts-Gelehrten in Teutschland, Halle 1781, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 444f.
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Adressbuch Dresden 1890, S. 676, SLUB
  5. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1873, Digitalisat auf Google Books, S. 469
  6. Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 270, SLUB
  7. Dresdner Adress-Handbuch 1841, S. 284, SLUB
  8. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden 1735–1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Nachdruck 1964, Verlag Weidlich Frankfurt am Main, S. 54
  9. Leipziger Adreß-Buch 1852, S. 35, SLUB
  10. Leipziger Adreß-Buch 1853, S. 165, SLUB
  11. Leipziger Adreß-Buch 1854, S. 172, SLUB
  12. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1857, Digitalisat auf Google Books, S. 333
  13. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1860, Digitalisat auf Google Books, S. 351
  14. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1863, Digitalisat auf Google Books, S. 455
  15. Leipziger Adreß-Buch 1861, S. 253, SLUB
  16. Leipziger Adreß-Buch 1862, S. 274, SLUB
  17. Leipziger Adreß-Buch 1866, S. 331, SLUB
  18. Rangsliste der Königl. Sächsischen Armee 1866, Band 11, Digitalisat auf Google Books, S. 46
  19. Adressbuch Leipzig 1867, SLUB, S. 340
  20. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1867, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 471
  21. Adressbuch Dresden 1870, SLUB, S. 335
  22. Erstmalig im Adressbuch Dresden 1872, S. 360, SLUB
  23. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1889, SLUB, S. 642
  24. Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Vaterländischer Sprache und Alterthümer in Leipzig, Band 6, Leipzig 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 181
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