Friedrich Julius Siebenhaar

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Wappen der Familie Siebenhaar

Friedrich Julius Siebenhaar (* Februar 1802 in Görlsdorf bei Luckau/Markgraftum Niederlausitz;[1]3. Mai 1862 in Dresden) war ein sächsischer Arzt und Mediziner, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlichen Stadtbezirksarztes und königlicher Bezirksgerichtsarzt in Dresden als königlich-sächsischer Medizinalrat. Er war Mitglied mehrerer wissenschaftlichen Gesellschaften, u.a. der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, der Naturforschenden Gesellschaft, der Hufelandschen Gesellschaft und des Vereins für Staatsarzneikunde im Königreich Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Julius Siebenhaar entstammte aus der Gelehrten-, Rats- und Pastorenfamilie Siebenhaar, die erstmals urkundlich im Jahre 1150 mit Udalricus Sibenhar in Lübeck erwähnt wurde. Der deutsche Kaiser Karl IV. (13161378) verlieh der Familie ein Wappen ohne die Begünstigten in den Adelsstand zu erheben.[2]. Im 16. Jahrhundert kam die Familie nach Sachsen und begründete hier eine traditionsreiche Pastorenfamilie, deren Stammvater Matthias Siebenhaar († 1587) ist.[3] Die Pfarrerslinie setzten dessen Sohn Esaias Siebenhaar und sein Enkel Malachias Siebenhaar (16161685) fort. Siebenhaars Großvater, der Seifensiedermeister Samuel Heinrich Siebenhaar (17441828) war 1807/08 Bürgermeister von Spremberg und bis 1811 Prokonsul der Stadt.[4] Der deutsche Moasikkünstler, seit 1856 königlich-preußische Glas- und Steinschneidemeister Karl Friedrich Wilhelm Heinrich Siebenhaar (* 1814), Sohn des ersten Gastwirts auf der Schneekoppe Karl Siebenhaar († 1839), bekannt durch seine Wappen am preußischen und russischen Hof war ein entfernter Verwandter.[5]

Friedrich Siebenhaar war ein Sohn des ehemaligen Konrektors des Gymnasiums in Lübben, evangelisch-lutherischen Pfarrers zu Görlsdorf bei Luckau sowie späteren Superintendenten zu Colditz Samuel Friedrich Siebenhaar (* 1. Mai 1770 in Spremberg; † 26. Juli 1841 in Colditz)[6][7] und dessen 1794 geheirateter Ehefrau und Cousine Amalie Sophie geb. Garbe aus Lübben. Siebenhaar hatte noch folgende bekannte Geschwister:

Friedrich Siebenhaar war mit Juliane Mathilde Siebenhaar (* 1806; † 2. August 1833 in Dresden)[14] verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Alwine Mathilde und Marie Luise Siebenhaar. Beide wohnten ab 1862 weiter in der ehemaligen Wohnung des Vaters in der Marienstraße 8a.[15]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Friedrich Siebenhaar erhielt seine höhere Schulbildung an der königlichen Landesschule in Grimma, in die er am 24. April 1816 als Schüler eintrat. Er blieb an dem Gymnasium in Grimma bis zum Erhalt seines Reifezeugnis am 14. September 1820. Danach studierte er Medizin an der Universität Leipzig, wo er 1823 zum Doktor der Medizin (Dr. med.) promovierte.

Um 1830 kam Siebenhaar als praktischer Arzt und Geburtshelfer nach Dresden. Er ist erstmals 1831 im Dresdner Adressbuch als Doktor der Medizin im Haus 679 An der Frauenkirche verzeichnet, nur zwei Häuser von seinem jüngeren Bruder entfernt.[16]

1837 wurde Siebenhaar zum städtischen Amtsphysicus ernannt,[17] 1839 dann zum königlichen Bezirksarzt.[18] 1840 zog Siebenhaar in die Moritzstraße 11.[19] Ab 1850 erscheint im Adressbuch für Siebenhaar die Bezeichnung Stadtbezirksarzt.[20]

1853 erhielt Siebenhaar vom sächsischen König Friedrich August II. den Titel eines königlich-sächsischen Medizinalrates.[21] 1856 zog er in die Halbe Gasse 9, Ostern 1857 in die Zwingerstraße 5,[22] 1858 in die Marienstraße 8a.[23] 1861 wurde Siebenhaar vom sächsischen König Johann zum königlichen Bezirksgerichtsarzt ernannt.[24] Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod aus.

Siebenhaar war ordentliches Mitglied der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden und der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig, der Hufelandschen Gesellschaft zu Berlin, des Vereins für Staatsarzneikunde im Königreich Sachsen und mehrerer anderer Gesellschaften. Er wurde am 5. Mai 1862 in Dresden beerdigt.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Index-catalogue of the Library of the Surgeon-General's Office, United States Army electronic resource auf archive.org, S. 7
  2. Familie Siebenhaar auf heraldrysinstitute.com
  3. Matthias Siebenhaar im Pferrerbuch Sachsen
  4. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Bürgermeister von Spremberg“
  5. Eduard Maria Oettinger: Moniteur des dates, contenant un million de renseignements ..., Bände 1-3, Leipzig 1873, Digitalisat auf Google Books, S. 216f.
  6. Neuer Nekrolog der Deutschen, 19. Jahrgang 1841, Weimar 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 715ff.
  7. Samuel Friedrich Siebenhaar im Repertorium der gesamten deutschen Literatur, S. 17 auf Google Books, Onlinefassung
  8. Datensatz auf Ancestry
  9. Hermann Wunder: Ecce gehalten an der königlichen Landesschule Grimma in den Jahren 1876, 1877, 1878 ..., Grimma 1879, Digitalisat auf Google Books, S. 11
  10. Adressbuch Dresden 1854, S. 149, SLUB
  11. Datensatz auf Ancestry
  12. Kurzvita auf www.archiv-vegelahn.de
  13. Dresdner Adress-Kalender 1835, S. 240, SLUB
  14. Datensatz auf Ancestry
  15. Adressbuch Dresden 1863, S. 256, SLUB
  16. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 257, SLUB
  17. Dresdner Adress-Kalender 1837, S. 255, SLUB
  18. Dresdner Adress-Kalender 1839, S. 253, SLUB
  19. Dresdner Adress-Kalender 1840, S. 252, SLUB
  20. Handbuch für Dresden 1850, S. 315, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1854, S. 149, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1857, S. 221, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1859, S. 204, SLUB
  24. Adressbuch Dresden 1862, S. 241, SLUB
  25. Dresden 1858, Digitalisat auf Google Books.

[Bearbeiten] Weblinks

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